Mittwoch, 20.09.2023 — Carvalhal - Lissabon
9. Tag
Wetter morgens: trocken, sonnig, kein Wind, wolkenlos, kalt
Tages-Kilometer: 76 km
Gesamt-Kilometer: 851 km
Durchschnitt: 18,9 km/h
Fahrzeit: 4h00
Wetter tagsüber: sehr sonnig, trocken und warm, wenig Wind
Wetter abends: nach Sonnenuntergang wird es kühl, draußen hocken ist fast schon zu kühl in kurzen Klamotten
Abfahrt: 9:30 Uhr
Ankunft: 15 Uhr
Ich bin gestern Abend um 22:30 Uhr ins Bett gegangen. Ich war wirklich sehr müde. Ich bin sofort eingeschlafen und erst um 6:30 Uhr aufgewacht. Gut zu schlafen war echt super. Ich stehe auf und starte in den Tag. Ich weiche mein Müsli ein, tippe das Tagebuch von gestern fertig und bereite die nächste Etappe vor. Zwischendurch frühstücke ich. Die Sonne scheint schon hell ins Zimmer. Das wird heute wieder ein schöner Tag werden. Nur kalt ist es am Vormittag.
Weil ich mal wieder irgendwie zu lange getrödelt habe ist es schon wieder kurz nach 9 Uhr, als ich meine Gepäcktaschen und mein Fahrrad runter trage und startklar mache. Der Vorteil ist jedoch, dass es nicht mehr so kühl ist. Am Morgen konnte man den Atem sehen. Ich habe schnell wieder das Fenster geschlossen. Die Scheiben sind von innen beschlagen. Klar, es sind hier die meisten Fenster auch nur mit einer Scheibe. Ich fahre los und erreiche eine knappe Stunde später nach 23 Kilometern den Anleger der Fähre. Ein paar Autos stehen hier, die Fähre ist aber nicht in Sicht. Die hatte zuvor wohl eine Menge Radfahrer abgesetzt. Jedenfalls kam mir eine große Gruppe entgegen, die allerdings wenig Gepäck dabei hatten. Andere Radfahrer hatten da schon deutlich mehr auf ihren Gepäckträger gepackt. Nun muss ich warten bis die Fähre kommt. Ein Ticket habe ich schon gekauft.
Lange muss ich nicht warten und die Fähre legt an. Ein recht großes Ding. Die Überfahrt von Soltroia am Ende der kleinen Landzunge bis nach Setubal dauert nur eine knappe halbe Stunde. In Setubal verlasse ich den Eurovelo 1 noch einmal und fahre eine eigene Route. Auf diese Weise kann ich ein Route um knapp 40 Kilometer abkürzen. Das ist nicht besonders viel, bringt mich jedoch zwei Stunden früher nach Lissabon. Von Almada nach Lissabon gibt es erneut eine Fähre, nur ein paar Minuten unterwegs ist. Bevor ich zur Fähre gehe nutze ich die Gelegenheit und setze mich auf eine der zahlreichen Sitzbänke und genieße einfach den Blick auf Lissabon am gegenüberliegenden Ufer. Ein riesengroßes Häusermeer. Ich futtere ein paar Nüsse aus dem Proviant und dann geht's weiter zur Fähre nach Lissabon.
Ich fahre zur Unterkunft und kann dort mein Gepäck abstellen. Das Zimmer ist leider noch nicht fertig. Mit deutlich weniger Gewicht macht eine Stadtrundfahrt durch Lissabon einfach mehr Spaß. Das Kopfsteinpflaster allerdings ist so grob, dass es meinem Hintern wirklich keinen großen Spaß macht hier zu fahren. Sehenswert ist die Stadt jedoch auf alle Fälle. Ich schaue mir die Viertel an, die als sehenswert empfohlen wurden. Davon gibt es schon einige. Ich stelle auch fest, dass Lissabon sehr bergig ist. Teilweise führen die kleinen Straßen zwischen den Häusern so steil bergauf, dass ich selbst ohne Gepäck den kleinsten Gang brauche um hinauf zu kommen. Der Autoverkehr ist jedoch ein Albtraum. Dort wo sich irgendwie ein Auto durchquetschen kann wird auch gefahren, falls nicht gerade an so einer Engstelle jemand parkt. Die größeren Straßen sind total verstopft mit Autos. Vor jeder Ampel gibt es lange Staus. Mit dem Fahrrad kann ich die natürlich ein bisschen abkürzen, aber Spaß macht das nicht. Besonders, wenn einen die überholten und verärgerten Autofahrer dann bis zur nächsten Ampel wieder überholen. Auf solche Spiele habe keine Lust. Nach zwei Stunden kehre ich zur Unterkunft zurück. Mein Zimmer ist fertig und ich kann nur mal die Radlerklamotten ausziehen und duschen. Anschließend mache ich mich zu Fuß noch ein bisschen auf Tour durch die Stadt. Meine Unterkunft liegt in einem indisch / libanesischen Viertel. Es gibt unzählige kleine Geschäfte und noch mehr kleine Restaurants. Ich kaufe mir ein bisschen Proviant und Müsli fürs Frühstück. Dann esse ich zu Abend. Es ist inzwischen schon dunkel geworden. Die Straßen sind immer noch voller Menschen. Es ist wirklich interessant, war hier los ist.
Ich mache es mir noch ein bisschen im Zimmer gemütlich und gehe dann gegen 23 Uhr ins Bett.