Freitag, 29.09.2023 — Ponferrada - Leon
18. Tag
Wetter morgens: trocken, kühl, wolkenlos, kein Wind
Tages-Kilometer: 112 km
Gesamt-Kilometer: 1848 km
Durchschnitt: 19,7 km/h
Fahrzeit: 5h39
Wetter tagsüber: sonnig, völlig wolkenlos, kaum Wind, sehr warm, fast schon heiß!
Wetter abends: sehr sonnig und sehr warm, kein Wind
Abfahrt: 9 Uhr
Ankunft: 16:30 Uhr
Gestern bin ich gegen 22 Uhr ins Bett. Die Nacht war mäßig. Stechmücken im Zimmer.... Mistviecher! Bis auf eine habe ich nach und nach alle erlegt. Die letzte hab ich ins Bad gelockt und dann die Türe zugemacht.
Um 6:30 Uhr klingelt der Wecker. Auf geht's in den neuen Tag und weiter zur nächsten Etappe.
Irgendwie komme ich nicht so richtig in Schwung heute morgen und ist es schon fast 9 Uhr als ich startklar bin.
Ich muss zunächst ein Stück zum Track fahren und folge dann der Route aus der Stadt hinaus. Der Verkehr wird schnell weniger und nach knapp 6 Kilometern beginnt der Anstieg zum Pass, der wohl leider keinen Namen hat. Es geht nun die nächsten 20 Kilometer einfach immer nur bergauf. Teilweise so steil, dass ich es im kleinsten Gang und mit maximaler Anstrengung gerade noch schaffe. Diese Stücke sind glücklicherweise nicht sehr lang. Die Straße ist in bequem Zustand. Daher macht das Fahren schon wirklich Spaß. Den ersten Pass (1503m) erreiche ich nach anderthalb Stunden. Zum zweiten Pass (Puerto de Foncebadon, 1504m) sind es nur ein paar Minuten und nur ein paar Höhenmeter runter und wieder hoch. Dort sehe ich auch, wie andere Radfahrer den Aufstieg zum Pass geschafft haben: Mit dem Shuttle Bus. Äh, also wirklich?!?!
Die Route folgt über weite Teile der Route, die die Pilger meinen. Nur laufen die Leute meist neben der Straße oder oder auf separaten Wegen ganz in der Nähe. Durch die Berge ist es wirklich herrlich zu fahren. Und nachdem ich den Puerto de Foncebadon Pass überquert habe geht es lange einfach nur bergab. Nachdem ich die Stadt Astorga passiert habe ändert sich die Strecke deutlich. Der Weg führt über viele Kilometer einfach nur schnurgerade in der prallen Sonne über staubige Pisten voller Schlaglöcher und Steine. Mit dem Fahrrad ist da noch halbwegs erträglich. Aber zu Fuß ein Albtraum, wenn man eine Stunde oder länger läuft ohne, dass sich die Landschaft ändert und man die ganze Zeit über die nächste Kurve hinter der es genauso weitergehen wird, im Blick hat. Das erinnert mich an das letzte Stück zu Fuß nach Venedig, als der Weg über endlose Hochwasserschutz-Deiche verlief und in der Hitze und prallen Sonne meine Füße gebrannt haben, weil die Hitze vom Asphalt durch die dicken Sohlen gedrungen ist. Nun ja. Heute verbrennt sich höchstens mein Fahrrad die Reifen. Die letzten Kilometer bis Leon sind nochmal ein bisschen anstrengend, weil mein Hintern weh tut. Das übliche Problem leider. Sonst könnte ich am Tag 12 Stunden oder mehr fahren. Die Unterkunft in Leon erreiche ich gegen 16:30 Uhr. Als erstes kümmere ich mich um meine Wäsche. Die Radlerklamotten muss ich unbedingt mal wieder waschen. Dann drehen die Hunde in den Vorgärten beim Vorbeifahren hoffentlich nicht mehr so sehr durch....
Als die Wäsche zum Trocknen auf dem Balkon hängt dusche ich und gehe anschließend etwas Essen. Auf dem Rückweg kaufe ich noch Proviant für morgen und laufe ein bisschen durch die Stadt. Gleich bei der Unterkunft gibt es einen Park. Ich genieße das milde Wetter und tippe dort gemütlich das Tagebuch. Anschließend gehe ich dann aufs Zimmer. Es ist schon wieder fast 21 Uhr. Ich hänge die Wäsche noch im Zimmer zum Trocknen auf, denn nachts wird es einfach schon wirklich kalt und dann trocknet draußen nichts. Das war dann der Tag....