Sonntag, 01.10.2023 — Castrojeritz - Najera
20. Tag
Wetter morgens: kühl, aber nicht kalt, trocken, Sternenhimmel, völlig wolkenlos, kein Wind
Tages-Kilometer: 135 km
Gesamt-Kilometer: 2125 km
Durchschnitt: 21,5 km/h
Fahrzeit: 6h16
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr warm, merklicher Wind (leider immer als Gegenwind), völlig wolkenlos
Wetter abends: sehr warm und sonnig
Abfahrt: 9 Uhr
Ankunft: 17 Uhr
Ich bin um 22 Uhr ins Bett und habe geschlafen bis um kurz vor 6 Uhr. Der Tag startet wie üblich um 6:30 Uhr. Frühstücken, Klamotten einpacken startklar machen und los geht die Reise auf die nächste Etappe. Ich freue mich auf einen schönen Tag, gutes Wetter und darauf wieder ein Stück voranzukommen.
Die ersten 30 Kilometer verläuft die Route auf einer staubigen Schotterpiste. Teilweise mit kräftigen Steigungen, um dann gleich wieder steil bergab zu führen. Mir kommen immer noch viele Pilger oder Wanderer entgegen. Aber bei weitem nicht mehr die Massen, wie vor ein paar Tagen noch. Es ist schon Mittag, als ich die Stadt Burgos erreiche. Mittag und noch kein 50 Kilometer gefahren. Ganz zufrieden bin ich nicht. Aber die Wege und Schotterpisten lassen nicht mehr zu. In Burgos mache ich eine kurze Pause. Nun folge ich mehr oder weniger der Route des Eurovelo, bleibe aber immer auf der N120. So kann ich jetzt wenigstens noch ein bisschen Strecke machen, auch wenn die Hauptstraße relativ stark befahren und alles andere als flach ist. Es geht nochmal über einen kleinen Pass. Ein Schild gibt 1120 Meter an. Irgendwann jedoch mündet die N120 in die Autobahn. Ich biege vorher ab und folge noch 30 Kilometern dem Track (Eurovelo) bzw dem Jakobsweg. Immer wieder kommen mir noch Leute entgegen. Doch nochmal deutlich weniger. Vielleicht weil es schon spät ist, oder vielleicht weil Burgos für manche (die sich öde Kilometer auf staubige Wegen in der prallen Sonne ersparen wollen) erst der Start ist? Ich bin ein ums andere Mal fasziniert wie die Leute unterwegs sind. Manche mit einem Regenschirm als Sonnenschutz, manche ohne überhaupt irgend ein bisschen Gepäck (nicht mal einen kleinen Rucksack für Essen und Trinken während des Tages), eine schob seinen Kram auf einem Tretroller wie ihn die Kinder haben neben sich her und war schon am frühen Morgen ziemlich nass geschwitzt. Andere fahren auf dem Klapprad und haben Unmengen von Gepäck dabei. Und dann gibt es natürlich noch die Leute, denen ich ohne weiteres zutraue den Weg nach Santiago de Compostela komplett zu machen. Ich höre hin und wieder mal ein paar Worte Englisch. Sehr viele Leute kommen aus Asien.
Gut. Zurück zu meiner Reise. Nachdem also die N120 zur Autobahn geworden ist bin ich bis zum Ende meiner heutigen Etappe dem Track gefolgt und am späten Nachmittag in Najera angekommen. Eine kleine Stadt. Die Unterkunft ist leicht zu finden. Natürlich nicht so feudal wie die letzte Unterkunft. Aber mir reicht ja auch eine Dusche und ein Bett. Ich mache nachdem ich geduscht habe einen technischen Dienst am Fahrrad. Nach der vielen Kilometern auf den staubigen Schotterpisten sind die Kette und Zahnräder völlig staubig. Das mache ich gründlich sauber, gebe etwas Öl auf die Kette und bin fertig. Nun gibt's Abendessen. Gleich neben der Unterkunft ist ein kleiner Park in dem übers Wochenende eine Ausstellung der lokalen Wirtschaft stattfindet. Es werde vor allem die neuesten Traktoren und Geräte von Fend, John Deere und.... Ach egal... Es gibt natürlich auch allerhand Stände mit Fresskram. Und die Süßigkeiten mache ich einen großen Bogen. Ich laufe noch ein bisschen durch die Stadt und kehre gegen 20 Uhr in die Unterkunft zurück, um das Tagebuch zu tippen. Außerdem bin ich durchaus müde. Allerdings ist es nochmal herrlich warm heute Abend. Ein Thermometer zeigt 28 Grad Celsius. Besseres Wetter kann man sich wirklich nicht wünschen.