Dienstag, 05.08.2014 — Tulln (A) – Rajká (H)
Dienstag, 05.08.2014 — Tulln (A) – Rajká (H)
Tageskilometer: 140 km
Durchschnitt: 25,3 km/h
Fahrzeit: 5:30h
Sonnig und heiß, ab Mittag ziemlich windig (aber meist Rückenwind), 30°C
Warum auch immer habe ich in der letzten Nacht sehr schlecht geschlafen. Es war einfach viel zu warm in meinem Zelt. Es ist zum Glück absolut dicht, was Regen angeht. Aber eben auch, was Dampf von Innen nach Außen angeht. Wegen der vielen Mücken ist „offen lassen“ keine gute Alternative.
Stück für Stück fange ich an meine Sachen zu packen. Die frisch gewaschenen Radklamotten sind in der Nacht leider nicht trocken geworden. Dafür war es einfach zu feucht. Da der Campingplatz sehr groß ist, sind die Wege die ich zwischen Dusche, Zelt und Küche zurücklegen muss immer recht weit. Nachdem ich zum x-ten Mal hin und her gerannt bin, habe ich alles beisammen und bin startklar. Es ist schon komisch bei dem Wetter die langen Klamotten anzuziehen, aber die Sonne brennt jetzt schon am frühen Vormittag vom Himmel. Was die Sache angenehm macht ist der Fahrtwind. Der kühlt durch die Kleidung doch wirklich gut.
Auf nach Wien!
Weit ist es nicht. Gegen Mittag bin ich dort. Hier verlasse ich den Donauweg und biege ab in Richtung Prater. Das ist zwar ein ganz ordentlicher Umweg, den ich aber gerne in Kauf nehme. Den Prater will ich schon gerne besuchen.
Uff, hier ist aber schon sehr viel los. Es ist eben wie jeden Tag Volksfest. Ich muss zuerst etwas suchen, bis ich das Riesenrad gefunden habe. Zu dem wollte ich. Oder besser gesagt zu dem gemütlichen Biergarten oder wie man hier sagt „Schanigarten“ neben dem Riesenrad. Ich dem war ich vor vielen Jahren schon einmal. Nun finde ich den aber leider nicht mehr. Am Fuße des Riesenrad suche ich mir eine gemütliche Bank und mache in Ruhe Mittag. Dann geht es weiter.
Ab Wien ist nicht mehr viel von der Donau zu sehen. Bis Hainburg geht es auf endlosen Hochwasserschutzdämmen entlang. Quasi immer gerade aus. Neben dem Fahren mit Tempomat, kann ich jetzt quasi auch den Lenker festbinden. Die Donau kommt nicht in Sicht. Das sind wohl sehr große Überflutungsgebiete. Der Nationalpark „Donauauen“. Hinter Hainburg und Wolfsthal passiere ich die Grenze in die Slowakei. In die Innenstadt von Bratislava fahre ich nicht. Was sich wohl auch nicht gelohnt hätte, wie ich am Campingplatz erfahre. Deswegen geht es jetzt erst einmal mit Rückenwind weiter nach Cunova. Laut Karte soll es hier einen Campingplatz geben. Also verlasse ich den Donauradweg in Richtung Rajka. Inzwischen habe ich auch, ohne es zu merken, die Grenze nach Ungarn überquert. In Rajka angekommen muss ich erst einmal schauen, wo ich genau hin muss. Wenig später habe ich den Weg gefunden und bin nun wirklich gespannt, ob es da mitten in der Pampa (oder besser Pusta) auch wirklich einen Campingplatz gibt.
Tatsächlich!
Mitten im Nirgendwo taucht ein kleiner gemütlicher Platz auf, an dem es neben einem Platz fürs Zelt und einer Dusche auch noch kühles Bier gibt.
Beim Zahlen ist mir dann noch eine lustige Sache passiert:
Das Mädel an der Kasse fragt mich, ob ich mit Forint oder Euro zahle. Ich habe von zu Hause noch Forint dabei, die ich kurz auf dem Zelt hole. Den Umschlag mit dem Zaster habe ich beim Packen kurzerhand aus einer Schublage gefischt. „Klar, ich zahle natürlich in Forint. Was sonst…“ sage ich noch und laufe los. Zurück mit dem Umschlag an der Kasse reiße ich den auf und muss lachen und fluchen zugleich. Was ich in der Hand habe sind Schweizer Franken. Ja so ein Mist. Dann liegt er Umschlag mit den Forint also wohl doch im Büro in einer Schublade…
So musste ich hier doch erst einmal mit Euro zahlen…