Mittwoch, 13.09.2023 — Madrid - Algeciras 

 

2. Tag
Wetter morgens: dunkel und warm, 16 Grad Celsius 
Tages-Kilometer: 0
Gesamt-Kilometer: 0
Durchschnitt: 0
Fahrzeit: 0
Wetter tagsüber: sehr sonnig und warm, 32 Grad Celsius 
Wetter abends: sonnig und warm, leichter Wind, nicht mehr so heiß
Abfahrt: 6 Uhr 
Ankunft: 13:15 Uhr 

Ich bin gestern um kurz nach 23 Uhr ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen. In der Nacht bin ich mal gegen 3 Uhr aufgewacht und musste dringend aufs WC. Dann konnte ich zwar nochmal ein bisschen schlafen, aber nicht wirklich gut oder lange. Um 5 Uhr klingelt der Wecker und ich starte in den Tag. Ich frühstücke eine Kleinigkeit, putze die Zähne, packe meine Sachen und schleppe den schweren Karton zum Bahnhof. Frühsport. 
Um 6 Uhr bin ich am Bahnhof. Bei der Gepäckkontrolle wird klar, dass 90 cm Höhe für der großen Karton 10 cm zu viel sind. Das Ding passt nur schräg liegend durch das Röntgengerät. Mit etwas Schieben und auf der anderen Seite ziehen klappt es dann. Nun muss ich warten, bis angezeigt wird auf welchem Gleis der Zug abfährt.
Mit dem Fahrrad im Zug unterwegs sein ist echt anstrengend. Nicht nur das Schleppen sondern auch die Mitnahme an sich. Bei der Gepäckkontrolle vorhin fand ich es noch lustig, aber als die Dame am Checkin mich nicht mitnehmen wollte war der Spaß dann nicht mehr so groß. Erst als ich ihr auf der Homepage ihres Arbeitgebers zeige, welche Maße zulässig sind kommt lässt sie mit sich reden. Schließlich bringt sie mich zum Zug und erklärt mir, dass ich das auf eigene Verantwortung mache und sie keine Verantwortung übernimmt für mein Gepäck. Ja, passt schon. Sie übergibt mich an ihre Kollegin vom Zug. Auch die verdreht die Augen beim Anblick meines großen Kartons. Die beiden diskutieren noch eine ganze Weile, aber wohl nicht unbedingt über mein Gepäck. Schließlich kann ich dann in den Zug einsteigen. Die Dame zeigt mir den Abstellraum für das Gepäck des Zugpersonals. Dort kann ich den Karton abstellen und dann zu meinem Platz gehen. Was für ein Hin und Her. Nun ja, immerhin bin ich unterwegs. 
Der Zug erreicht pünktlich den Bahnhof zum Umstieg. Allmählich tut mir davon, dass ich den schweren Karton hinter mir her schleppe der Rücken ziemlich weh. Ich bin diese Belastung wohl nicht gewohnt. Zumindest sitze ich nun gegen 10 Uhr im nächsten und letzten Zug meiner Anreise. Das sind nochmal drei Stunden, dann habe ich es geschafft. Ich bin erstaunt wie viele Windkraftanlagen in den Bergen entlang der Strecke stehen. Hunderte reicht vermutlich als Größenordnung schon gar nicht mehr. Das ist mir letztes Jahr auf der Rückreise gar nicht aufgefallen. Aber hier wird der gemacht der grüne Strom aus Wind. 
Irgendwann taucht der Felsen von Gibraltar auf. Man kann ihn von Zug aus sehr gut sehen. Sei gegrüßt Gibraltar!
Nun ist es wirklich nicht mehr weit. Um kurz nach 13 Uhr erreiche ich Algeciras. Hier endet die Anreise. Das Hotel liegt gleich gegenüber vom Bahnhof. Hier habe ich letztes Jahr schon übernachtet. Ich ziehe den großen Karton mit meinem Gepäck und dem Fahrrad hoffentlich ein letztes Mal hinter mir her bis zum Hotel. Zum Glück macht mein Rücken wieder besser mit. Heute morgen war das mal wirklich gar kein Spaß mehr. Im Hotel stelle ich den Karton erst mal in einer Kammer ab, gehe aufs Zimmer und mache mich etwas frisch. Es wird auch allmählich Zeit fürs Mittagessen. Ein Supermarkt in der Nähe dient gleich auch für die Proviant-Versorgung. Und allmählich sollte ich dann auch mal anfangen mein Fahrrad wieder auszupacken und zusammen zu bauen. Schließlich geht es morgen los.
Auf dem Rückweg vom Supermarkt erkunde ich gleich noch wo ich den großen Karton und das Zeugs zum Verpacken entsorgen kann. Es gibt ganz in der Nähe vom Hotel entsprechende Container. Zurück im Hotel meine ich den Karton gleich mit aufs Zimmer. Das ist auch das Werkzeug drin. Ich esse eine Kleinigkeit und mache mich dann ans Auspacken und Schrauben. Glücklicherweise habe ich nichts zu Hause liegen lassen. Alles was zum Fahrrad gehört ist dabei. Auch am Fahrrad ist alles in Ordnung. Nach und nach wird aus dem Einzelteilen wieder ein Fahrrad. Ich packe dann schon so weit es geht meine Sachen in die Gepäcktaschen. Dann nehme ich mir ein bisschen Zeit, um mal einen Blick auf die Etappe von morgen zu werfen. Das erste Stück bis Tarifa kenne ich noch von letztem Jahr. Ich will zu Beginn keine ganz große Etappe fahren. Erst mal langsam starten. Da die Route am Atlantik entlang verläuft gibt es viele kleine Städte mit Unterkünften für die Nacht. Das sollte wohl kein Problem werden. 
Gut, dann weiß ich mal grob Bescheid. Den Rest sehe ich dann morgen, wenn ich unterwegs bin. 
Zeit zum Duschen, Zähne putzen und zu schlafen....