Die letzten Tage vor meiner Abfahrt waren sehr stressig. Es gab im Büro natürlich noch so viele Dinge, die ich gerne vor meinem Urlaub fertig machen wollte. Schließlich befindet sich mein Projekt auf der Zielgeraden und da will ich natürlich nicht, dass während meiner Abwesenheit größere Probleme auftreten. Das bedeutete lange Tage im Büro zu verbringen.
Gleichzeitig wollte ich auch noch ein kleines Projekt im THW zu Ende bringen. Somit wurden auch die Abende immer recht spät und das Packen des Gepäck ist ein klein wenig auf der Strecke geblieben.
Nun ja, nicht wirklich.
Ich weiß von früheren Touren schon recht gut, was ich einpacken muss und was unnötig ist. Ich habe jedesmal vor den Touren eine Packliste erstellt und diese nach meiner Rückkehr abgeglichen mit dem was gefehlt hat oder unnötig war. Ehrlich gesagt hat bislang eigentlich nie etwas Wichtiges gefehlt. Und wenn etwas fehlt, kann man es entweder unterwegs kaufen, oder braucht es dann vielleich doch nicht.
So hatte ich die Sachen, die ich mitnehmen wollte auch schnell beisammen. Alles wurde dann nach Kategorien in Stoffbeutel verpackt. All diese Beutel mussten dann am Sonntag Morgen nur noch in der Bob-Tasche Platz finden. Das ging einfacher als erwartet, denn ich musste für die Reise keine ganz warmen Klamotten einpacken. Es ging dieses mal nach Süden!
Es ist schon ein besonderes Gefühl, eine große Radreise direkt an der eigenen Haustüre zu starten. Entlang von Wegen, die ich schon so oft gefahren bin. Nur dieses Mal werde ich eben nicht am Abend wieder zu Hause ankommen.
Ab Calw ging es durch das schöne Nagoldtal weiter zum Neckar und dessen Quelle in Schwennignen. Vor dort ist es noch ein kleines Stück bis Donaueschingen, wo Brigach und Breg die Donau zu Weg bringen.
An der Stelle einfach links abbiegen und schon geht es durch das schöne Donautal in Richtung Schwarzes Meer. Zu dem Zeitpunkt galt aber Budapest als mein offizielles Ziel. Ich wollte den Mund ja nicht zu voll nehmen.
Auch wenn vor meiner Reise einige Leute den Donauradweg als langweilg bezeichnet haben, so muss ich wirklich sagen, dass das nicht stimmt. Es ist sicher keine große körperliche Herausforderung diesen Teil des Weges zu fahren, aber man kann die Fahrt ja auch nur einfach wegen der schönen Natur unternehmen. Und die Natur ist an vielen Stellen wirklich beeindruckend.
Ich hatte allerding etwas pech mit dem Wetter.
Dauerregen ab Beuron und teilweise Hochwasser auf den Wegen haben die Fahrt nicht gerade einfacher gemacht. Mit der richtigen Kleidung ging es gut. Übernachtet habe ich bei dem Regenwetter aber nicht im Zelt, sondern habe mir günstige Unterkunfte entlang des Weges gesucht. Das hat auch meist gut geklappt. Nur hin und wieder war die erste Pension schon voll, oder die Wirtsleute wollten einfach einen völlig nassen Radfahrer im Haus haben (wegen dem Dreck…)
Nach einem Abstecher im Kloster Weltenburg ging es Richtung Kehlheim ziemlich steil bergauf, bevor ich dann Nahe Hermsaal einen schönen Campingplatz zum Übernachten entdeckt habe. In Regensburg bin ich dann beinahe in einer Touri-Führung stecken geblieben. Hier war richtig viel los und mit einem Gespann aus Fahrrad plus Anhänger wollte ich mich nicht durch die Menge drücken. Also bin ich recht bald nach Straubing weiter gefahren. Deggendorf. Dann kam Passau in greifbare Nähe. Hier war auf jeden Fall ein Abstecher in die Hackelberger-Brauerei fällig. Das Bier dort ist herrlich, aber bei über 30°C im Schatten haut das auch mächtig rein. Damit ich nicht doch noch ein Bierchen trinke mache ich mich auf den weiteren Weg nach Inzell in Österreich. Ein Stück hinter Inzell finde ich wieder einen ganz netten Campingplatz und freue mich auf eine angenehme Nacht in meinem Hotel Hilleberg.
Der erste Teil der Donaureise wäre geschafft. Die Donau in Deutschland liegt hinter mir. Vor mir noch viele Kilomter bis Budapest und noch mehr bis ans Schwarze Meer. Ob ich das überhaupt schaffe?