Samstag, 25.06.2022 — Cherasco - Cantarana

9. Tag Samstag
Wetter morgens: erst starke Bewölkung, kühl, kein Wind, dann aber schnell strahlend blauer Himmel 
Tages-Kilometer: 98km
Gesamt-Kilometer: 1054km
Durchschnitt: 19,8km/h 
Fahrzeit: 4h56
Wetter tagsüber: sehr sonnig, warm 26 Grad, ab Mittag wieder kräftiger Gegenwind
Wetter abends: sonnig, warm, leichter Wind 
Abfahrt: 9:15 Uhr 
Ankunft: 16 Uhr 

Nachdem ich gestern Abend noch viel Zeit mit der blöden Navi-App verbraucht habe und dann noch die Planung für die heutige Etappe gemacht habe ist es spät geworden. Es war aber wichtig zu schauen, wo ich heute Abend übernachten kann. Denn die Strecke verläuft durch die Berge und da gibt es nicht so viele Übernachtungsmöglichkeiten als in den großen Städten im Tal. Gebucht habe ich noch keine Unterkunft, da ich heute erst mal ein paar Kilometer fahren will. Dann sehe ich wie gut es läuft und kann dementsprechend deine Unterkunft buchen. Kurz vor 7 Uhr stehe ich auf und starte in den Tag. Ich packe meine Taschen, trinke schon mal ordentlich Wasser, fülle die Flaschen und gehe dann um 8 Uhr zum Frühstück. 
Das Frühstück war ganz nett und ein bisschen wohl gedacht für Leute die im Urlaub schon immer mal ein bisschen abnehmen wollten. Jedenfalls habe ich mal die paar Stücke Toastbrot auf meinem Teller so interpretiert, die für mich bereit standen. Ich habe dann erst mal einen großen Teller Müsli eingeweicht und mir dann noch Baguette-Brot zum Käse geholt, den es da noch gab. Denn wenn ich bei einer Radtour etwas ganz sicher nicht will ist es abnehmen. Etwas erstaunt war die Dame offenbar schon, als ich meinen Teller Müsli zügig leer hatte. Dann habe ich mich angezogen, das Fahrrad startklar gemacht und bin los gefahren. Die Unterkunft lag sehr nahe an der Route, so dass ich gleich dem Track vom GPS Gerät folgen konnte. Nachdem es ja gestern nicht so gut gelaufen ist war ich gespannt, ob es heute wieder besser ist. Am Vormittag war der Wind erstaunlicherweise kein Thema. Was gestern eben wirklich sehr ermüdend war, war dieses ständige "einen Kilometer mit Vollgas bergauf und dann wieder völlig abkühlen". Der Gegenwind tat das übrige, dass es in der Ebene nicht leichter wurde. Aber das war gestern. Heute starte ich mit Freude in die neue Etappe. 
Zunächst führt der Weg wieder hinaus aus der Stadt, dann über viele Kilometer zwischen den Feldern hindurch. Und ein paar Dörfer mit großer Kirche und extra Höhenmeter sind natürlich auch wieder dabei. Aber alles gemütlich. Irgendwann jedoch hinter der Stadt Ceva verläuft der Track auf einer Hauptstraße. Klar, wenn es in die Berge geht und das Tal wieder enger wird, bleibt wenig Platz für Feldwege oder kleine Nebenstraßen. Bis Pivetta bliebt das auch erst mal so. Dann zweigt der Track auf einen Radweg ab. Der verläuft direkt entlang des Fluss  Tanaro. Zunächst ist der Weg erstklassig ausgebaut. Doch im weiteren Verlauf ist deutlich zu sehen, dass das Fluss schon große Teile der Weges verspeist hat. Grundsätzlich ist es nun nur noch ein sehr steiniger Schotterweg. Das wird streckenweise auch wieder besser. Die Steigungen sind asphaltiert und nur am Fluss verzichtet man zurecht für die unnötige Arbeit nach jedem Hochwasser alles wieder herzurichten. Ein Stück des Weges ist tatsächlich gesperrt. Es geht wieder auf die Hauptstraße bis zur übernächsten Brücke. Von dort führt der Weg dann weiter durch den Wald. Der schützt natürlich auch vor dem kräftigen Wind. Am späten Nachmittag erreiche ich Cantarana. Das Ziel meiner heutigen Etappe. Es wären sicher noch ein paar Kilometern mehr drin gewesen. Aber es ist auch immer eine Frage, wo ich übernachten kann. Die Übernachtung für heute habe ich gleich am späten Vormittag gebucht nachdem ich gemerkt habe, dass ich heute wieder besser voran komme. Es war übrigens auch gut so früh zu buchen, denn beim Checkin sagte mir die Dame an der Rezeption, dass Hotel sei heute voll. Ich stelle mein Fahrrad in der Garage ab, trage meine Sachen aufs Zimmer und dusche erst mal. Das tut schon gut. Anschließend kümmere ich mich um das Tagebuch, damit das nicht immer so spät fertig wird. Am Fahrrad will ich noch einen kurzen technischen Dienst erledigen, doch zunächst genieße ich die tolle Aussich auf die Berge. Und zwar direkt vom Bett aus! Und dann gehe ich zum Abendessen :-)