Mittwoch, 14. Juli 2010 — Äsele — Norsjö
Mittwoch, 14. Juli 2010 — Äsele — Norsjö
Tageskilometer: 158 km
Norsjö, erst bedeckt, später sonnig, kalter Wind, +20 ºC
Der Campingplatz in Äsele war ganz o.k. Jede Menge hungriges Kleinvieh, dass nach Blut lächtzt. Aber im Zelt war zum Glück nichts. In der Nacht hat es immer wieder etwas geregnet und ich habe mich jedes mal beim Aufwachen gefragt, ob ich Scotty und Bobby doch irgendwo unters Dach stellen sollte. Ich bin jedoch auch jedes mal bei diesem Gedanken wieder eingeschlafen.
Zum Glück trocknet das Zelt am nächsten Morgen recht schnell und ich komme zeitig los. Geplant ist die 91 km nach Lycksle zu fahren, also nichts wildes. Zum Frühstück gab es Vollkornbrot und Annanass – ein richtig gesundes Frühstück eben… ohne Kekse. Käse hatte ich keinen mehr. Es war einfach zu warm in den letzten Tagen für Sachen, die in den Kühlschrank gehören.
Die ersten Kilometer liefen gar nicht. Es ging einfach nichts. 20 km habe ich mich die einfachsten Steigungen hochgequält. Vielleicht war es gestern einfach zu viel? Außerdem habe ich auch irgendwie schon wieder Hunger. Obwohl ich doch erst gefrühstückt hatte?
Den Rest des heutigen Berichtes stelle ich unter das Motto „Kekse“…
Also wirklich unglaublich. Nachdem ich nur schleppend vorangekommen bin, habe ich beschlossen eine Pause zu machen. Während der Pause habe ich mich aus Frust über meine Doppel-Kekse hergemacht und eine halbe Packung verdrückt. A bissle was getrunken und dann geschah wirklich etwas sehr erstaunliches: Plötzlich war Saft da ohne Ende !!
Hiermit stelle ich fest: Ananass, Mais, Gurken und Vollkornbrot zum Frühstück sind zwar ganz sicher sehr gesund, aber das Zeug bringt einen nicht nach Lycksele (365). Von da an lief es wie geschmiert. Die Kilometer flogen echt dahin. Wahnsinn. 6 Kekse reichen für knappe 30 km, dann muss Nachschub her (Vielleicht hätte Jan Ullrich besser auch Kekse genommen, statt den anderen Mist!!) Im Lycksele kaufe ich ein paar Sachen ein (der Keksvorrat hat heute rapide abgenommen) und beschließe in Richtung Norsjö über die 365 weiter zu fahren. Mal sehen, wie weit der Hintern mitmacht. Der ist auf jeden Fall mein Dauerproblem. 70 km weiter erreiche ich den Campingplatz bei Norsjö. Hier ist wenig los. Dort am Campingplatz gibt es einen öffentlichen Computer mit Internetverbindung. An dem suche ich mir die Telefonnummer der Hurtigruten raus und schreibe auch eine Mail dort hin, wegen der Rückfahrt vom Nordkapp. Außerdem muss ich auch die weitere Route planen.
Inzwischen ist es auf 11 °C abgekühlt. Der kühle Norden eben…