Mittwoch, 21. Juli 2010 — Enontekiö — 50km vor Karasjok
Mittwoch, 21. Juli 2010 — Enontekiö — 50km vor Karasjok
Tageskilometer: 140 km
50km vor Karasjok, leichte Bewölkung, immer Gegenwind, +18 ºC
Gut ausgeruht kann es jetzt nach Norwegen weitergehen.
Die Landschaft hat sich inzwischen merklich geändert. Es kommt jetzt die Tundra.
Der Grenzübergang ist völlig ohne Kontrolle. Die Strecke ist recht eben und mehr und mehr beeindruckt mich die Weite der Landschaft. Es ist wirklich fast alles unendlich groß und weit hier. Ich bin völlig überwältigt und komme fast gar nicht mehr voran, weil ich immer wieder anhalte und Bilder mache, oder einfach nur da stehe und staune.
Es geht auf der 93 bis Kautokeino recht zügig voran. Ganz in der Ferne sieht man ein paar Bergketten, die etwas bewaldet sind. Ansonsten nur endlose Tundra. Irgendwann trennen sich die 92 und die 93. Ich habe gestern Abend noch lange überlegt, welcher Weg wohl der bessere ist. Ich habe mich für die 92 entschieden, da ich nicht nach Alta fahren möchte. Vielleicht ist die Strecke etwas ebener, als die 93? Aber schon nach wenigen Kilometern beginnt ein ständiges Auf und Ab. Dazu kommt noch ein kräftiger Gegenwind. Teilweise komme ich fast zum stehen. Rückenwind in dieser Stärke wäre jetzt klasse. Nachdem ich heute schon über 100 km gemacht habe (mein Soll also erfüllt ist) suche ich mir ca. 50km vor Karasjok einen Platz zum Schlafen.
Die letzten 50km kann, oder besser will ich heute nicht mehr machen.
Beim Aufbauen des Zelt kommt mir wieder in den Sinn, was die Verkäuferin im Supermarkt mir am Morgen noch gesagt hatte: „Es hat viel geregnet im Frühjahr und es gibt extrem viel Moskitos hier…“ Au Backe, die Viecher sind echt der Wahnsinn. Ich hocke im Zelt und die Viecher scheinen genau zu wissen, dass ich da auch wieder raus muss.
Der Abbau verspricht lustig zu werden.