Montag, 13.07.2020 — Paris - Vandières

 

27. Tag Paris - Vandières
Wetter morgens: sonnig, blauer Himmel, kein Wind, kühl
Tages-Kilometer: 142
Gesamt-Kilometer 3323
Durchschnitt: 22,3
Fahrzeit: 6h20
Wetter tagsüber: sehr sonnig und warm, windig
Wetter abends: angenehm warm, sonnig, wenig Wind, 26 Grad
Abfahrt 9 Uhr
Ankunft 18 Uhr

Ich habe nicht ganz so gut geschlafen. Es war ziemlich warm im zimmer. Das Fenster zu öffnen war jedoch nicht so gut, weil der Krach und die Abwärme der Klimaanlage sonst rein gekommen wären. Ich habe ziemlich stark geschwitzt. Aber das ist ja inzwischen quasi jede Nacht so. Um 3 Uhr bin ich aufgewacht und aufs WC. Dann konnte ich wieder halbwegs schlafen bis um kurz vor 7 Uhr. Dann bin ich aufgestanden und starte gemütlich in den Tag.
Ich habe mein Müsli eingeweicht und währenddessen schon mal meine Sachen zusammen gepackt. Meine Wäsche abgehängt und das seil wieder eingepackt und so weiter. Nach dem zweiten Teller Müsli bin ich dann auch relativ schnell startklar. Zähne noch gründlich putzen und dann los. Vor mir liegt der Weg nach Osten. Nach Hause. Das sind nochmal über 700 Kilometer. Also schon noch ein ordentliches Stück. Aber mit jedem Tag sind es mindestens 100 Kilometer weniger.
Ich trage meine Sachen runter, gebe den Schlüssel ab, hänge den Anhänger ans Fahrrad und dann kann es los gehen. Zunächst musst ich ein Stück fahren, bis ich wieder am Track bin. Dann geht's raus aus der Stadt. Die Wege sind gut ausgebaut. Es geht wieder an einem Kanal entlang. Na das wäre klasse.... Jetzt mal noch ein paar Tage mit ordentlich Geschwindigkeit auf super ausgebauten und flachen Radwegen bis nach Hause radeln. Na ja so viel zum Wunschdenken. Nach ungefähr 30 Kilometern ändert sich der Weg ziemlich drastisch. Die Schilder beschreiben auch eine ganz andere Route als der Track. Nun das wäre ja nicht das erste Mal. Meist war nach wenigen Kilometern die eine wie auch die andere Strecke wieder beisammen. Aber diesmal ist das irgendwie anders. Nicht nur, dass jemand sich offenbar viel Mühe gemacht hat, um alle Schilder entlang der alten strecke zu entfernen, derjenige hat auch noch viel Zeit und Geld dafür spendiert, um Durchfahrt-Verbote aufzustellen. Nur scheinen die niemand zu interessieren. Denn es fahren einige Leute die gleiche strecke, die auch mein GPS Gerät vorschlägt. Dann kann es ja sicher nicht so falsch sein. Zunächst war der Weg noch halbwegs okay. Aber bald schon wurde es immer steiniger und die Schlaglöcher wurden größer und größer. Als hätte sich schon sehr lange niemand mehr um den Weg gekümmert. Alles was aber noch okay. Nur dann wurde eben das Gestrüpp immer dichter. Ich kam nur noch im Schneckentempo voran. Ansonsten wäre mein Fahrrad wohl in zwei Teile zerbrochen. Die Bocksprünge die der Anhänger schon seit vielen Kilometern mal gar nicht erwähnt. Also so kanns nicht weitergehen. Der Weg ist für ein Tourenfahrrad mit Anhänger nicht fahrbar. Ich suche in der Karte nach alternativen Wegen. Die gibt's es auch. Also fahre ich diese. Immer wieder versuche ich zurück zum Track zu kommen und den Weg wieder aufzunehmen. Aber das hat keinen Sinn. So ein Mist!
Ich muss mir eine Alternative suchen. Und zwar jetzt gleich. Das ist natürlich nicht ganz einfach. Aber dank mobilem Internet nicht unmöglich. Ich finde schließlich einen Reisebericht der den Track als Download zur Verfügung stellt. Die Daten ziehe ich herunter und schaue mir den Verlauf an. Sieht zu großen Teilen ähnlich aus wie der ursprüngliche Track. Also überspiele ich die Daten vom Smartphone aufs GPS Gerät. Es geht nun auf Landstraßen weiter. Der Verkehr hält sich in Grenzen. Aber natürlich wäre es an der Marne sicher schöner. Hin und wieder halte ich nach dem Weg an der Marne Ausschau. Ich gebe dem Weg morgen nochmal eine Chance. Denn am Fluß ist es schon schöner als auf der Landstraße in der Sonne zu schmoren. Denn heute war es einfach auch sehr sehr warm, fast schon heiß. Aber ich bin eben auch gut vorangekommen. 140 Kilometer ist schon ganz gut. Ich will ja schließlich auch zügig nach Hause. Am späten Nachmittag schaue ich nach einer Unterkunft. Ich will wirklich gerne wieder auf einen Campingplatz. Es gibt auch tatsächlich einige. Das ist gut. Und weil ich ja grade durch die Champagne fahre, wäre ein Weingut sicher mal ganz nett. Ich finde einen schönen Campingplatz. Für heute reicht es mir. Ich will jetzt erst mal duschen, was essen und dann noch ein bisschen in den gemütlichen Stuhl hocken, der da zufällig beim Zelt stand. Und nach dem Fahrrad muss ich noch schauen. Das wars dann aber für heute. Immer wieder mal hört man einen Champagner Korken knallen, aber eine ganze Flasche will ich nicht. Ich schaue mal zu Hause, ob ich dort auch was von diesem Weingut bekomme.
Gegen 21 Uhr putze ich die Zähne und gehe in den Schlafsack.