Freitag, 19.07.2019 — Melrose - Waren


Wetter morgens: in der Nacht etwas Regen, am Morgen dichte Bewölkung, kein Wind

Wetter tagsüber: ab und zu sonnig, meist dichte Bewölkung, am späten Nachmittag etwas Nieselregen, merklich windig, 18 Grad

Wetter abends: windig, Regenschauer, am späten Abend wieder trocken

Gefahrene Tages-Kilometer: 120,0
Durchschnittlich: 20,0
Reine Fahrzeit: 5,57
Gesamt Kilometer: 2782,0

Wie jeden Morgen nutze ich die Zeit in der mein Müsli etwas einweichen kann, um das Tagebuch zu führen. Ich habe nicht gut geschlafen. Vermutlich hatte ich zu viel getrunken, denn ich musste zweimal im der Nacht raus aus dem Zelt und aufs WC. Gegen kurz nach 7 Uhr stehe ich auf. Ich bin noch ziemlich durcheinander weil ich wieder mal alles mögliche geträumt habe. In der Nacht hat es etwas geregnet, dafür hat der Wind aufgehört. Leider ist mein Zelt nun von innen als auch von außen komplett nass. Ich reibe es mit einem Tuch so gut es geht trocken und hoffe auf ein bisschen Sonne, damit es noch trocken wird. Andrerseits wäre es nicht so schlimm, da ich es heute Abend ohnehin wieder aufbauen werde. Der Weg führt heute nach Osten. Bis zur Küste und dort werde ich dann hoffentlich auch mein Zelt aufstellen und übernachten.
Gegen kurz vor 10 Uhr komme ich los. Der Weg aus Melrose hinaus ist leicht zu finden. Mein Ziel für heute ist Berwick-upon-Tweed. Die kleine Stadt an der Küste ist ungefähr 80 Kilometer entfernt. Das ist sicher nicht so viel, aber warum sollte ich mir wieder so viel vornehmen. Der Weg führt zunächst nach Osten und immer wieder auch mal ein bisschen nach Norden. Das ist zwar nicht ganz meine Richtung, aber der kräftige Rückenwind lässt die Kilometer wirklich sehr gut machen. Der Weg führt immer über kleine Sträßchen mit wenig Verkehr. Gehen 14 Uhr erreiche ich Berwick-upon-Tweed. Gefahren bin ich knapp 80 Kilometer. Das ist schon ein bisschen wenig, entscheide ich und schaue im Internet wo die nächsten Campingplätze sind. Auch wenn die Stadt wirklich schön an der Küste liegt und sicher einen schönen Campingplatz und sicher auch einen leckeren Chips Shop hat möchte ich schon gerne noch ein bisschen weiter fahren. In Waren gibt es den nächsten Campingplatz. Das wären nochmal 40 bis 50 Kilometer. Nun ja. Dann los. Der Weg führt zunächst an Strand entlang. Dann geht es weiter durch die Dünen. Sehr schön und auch ganz gut zu fahren. So macht die Tour richtig Spaß! Die Sonne kommt auch ein bisschen durch. Zwischendurch merke ich, dass die Wärme die der Wetterdienst für Deutschland  vorhergesagt hat nun auch hier angekommen ist. Es ist wirklich als hätte jemand die Heizung eingeschaltet. Ewig geht der Weg leider nicht am Meer entlang. Und bald biegt er wieder ins Inland ab. Nun gibt's auch wieder Höhenmeter. Zum Glück aber halbwegs machbar. Damit habe ich dann aber wohl die letzten Berge in Schottland hinter mir gelassen. Der Wind wird wieder ein Thema. Ziemlich kräftig weht der mal wieder in die falsche Richtung. Nun ja. Ich komme aber voran. Am späten Nachmittag gibt's dann etwas Regen. Zum Glück nicht viel. Und am frühen Abend erreiche ich den Campingplatz in Waren bei Bamburgh. Ich bin echt froh, denn für heute reicht es mir dann auch. Weil heute der letzte Schultag in England war sind viele Familien auf dem Weg in die Ferien. Und der Campingplatz ist sehr voll. Zum Glück bekomme ich noch einen platz fürs Zelt. Leider ist es hier nicht so, wie in Irland, wo man sich einfach irgendwo sein Zelt auf dem Campingplatz aufstellen darf. Es gibt strenge Vorschriften zu Abstand zum Nachbarn und so weiter. Okay, Brandschutz macht schon Sinn. Und so gibt es Parzellen für jeden. Egal ob riesengroßes Zelt, oder Mini... Ich bekomme zum Glück noch einen Platz. Ich baue mein Zelt schnell auf, da es schon wieder regnet. Dann gehe ich duschen und anschließend esse ich zu Abend. Somit wäre der Tag für heute erledigt. Ach ja, ich merke leider schmerzhaft, dass ich nicht mehr in Schottland bin. Es gibt kein Tennent's Bier mehr. Nur noch eine Dose, die ich noch im Rucksack habe. Das englische Bier schmeckt im Vergleich zum Tennant's echt nicht so gut. Oder zum Teil auch echt scheiße....
Aber ich bin ja auch nicht zum Bier trinken hier, sondern zum Radfahren. Ich tippe noch mein Tagebuch und schaue mich ein bisschen um, wo ich morgen vielleicht die nächste Übernachtung mache und gehe dann ins Bett.