Samstag, 21.07.2012 - Fähre nach Dänemark – Blokhus
Tageskilometer: 72 km
Durchschnitt: 20,1 km/h
Sonne, leichter Wind, 18°C
Die zweite Nacht auf der MS Norröna war auch wieder ganz o.k. Aber so langsam brauche ich wirklich Abwechslung. Eine 14-tägige Kreuzfahrt wäre wirklich nichts für mich. Überall sind die Kabinen bereits geräumt und alle Leute sitzen verteilt in den einzelnen Lounges und warten darauf, dass wir Dänemark erreichen. Das Personal hat jetzt knappe zwei Stunden Zeit, um die Kabinen für die nächsten Gäste startklar zu machen. Das ist sicher ein echt straffer Zeitplan, denn bald erreichen wir den Hafen von Hirtshals in Dänemark. Es dauert eine ganze Weile, bis ich durch das Gewusel der vielen Leute und Autos bis zu meinem Fahrrad durchkomme. Alles steht noch so da, wie ich es angebunden habe. War eigentlich zu erwarten, denn die See war ruhig und das Schiff hat sich wirklich nicht stark bewegt. Bis die Radfahrer dann endlich die Fähre verlassen können, dauert es nochmal ein paar Minuten. Aber dann bin ich in Dänemark angekommen! Ich verlasse das Hafengelände und fahre in die Innenstadt von Hirtshals. Dort halte ich nach einem Buchladen Ausschau, um eine Karte kaufen zu können. Denn irgendwie muss ich mir ja einen Weg nach Deutschland zurück planen. Klar ist: Es geht immer nach Süden! Am Geldautomaten hole ich mir erst mal ein paar dänische Kronen kurz DKs und finde dann auch bald einen Buchladen mit entsprechendem Kartenmaterial. Der Maßstab der Fahrradkarte von 1:500 000 gefällt mir eigentlich nicht so sehr, denn das ist schon recht grob. Aber mal sehen, wie gut ich damit zurechtkomme. Ich entscheide mich den Weg „1“ zu nehmen. Der Verläuft entlang der Westküste nach Süden. Die Beschilderung entlang des Weges ist super. Der Maßstab der Karte schient ausreichend zu sein. Die Radwege in Dänemark sind hier wirklich der absolute Hammer! Absolut geil! Ich wirklich völlig von den Socken. Perfekt ausgebaut. Der Verlauf führt durch Wälder (gab es die letzten Wochen ja überhaupt nicht!) weiter entlang von Feldern und schönen Wiesen. Und alles war (bis auf ein kurzes Stück) perfekt asphaltiert. Das macht wirklich sehr viel Laune und Kilometer zu machen ist auf diesen Wegen wirklich leicht gemacht. Naja, vielleicht habe ich mich auch ein klein Wenig zu früh gefreut. Denn von Lokken bis Blokhus führt die Strecke über knappe 10 Kilometer am Strand entlang. Der Weg direkt am Meer ist super klasse, ABER eben auf Sand. Und darauf fährt es sich bekanntermaßen nicht sonderlich gut. Glücklicherweise ist der Sand aber recht fest. Nur an ein paar Stellen sinken meine Räder sehr tief ein und bleibe beinahe stecken. Ich halte Ausschau nach solchen Stellen und versuche diese möglichst großzügig zu umfahren, was auch meist ganz gut klappt. In Blokhus angekommen suche ich nach dem dortigen Campingplatz. Für heute soll Schluss sein. Ich will ja nicht gleich am ersten Tag schon wieder in die Vollen gehen, schließlich hatte ich ein paar Tage Pause und will langsam starten. Ich sitze gemütlich im Freien und plane die Route für die nächsten Tage und da passiert es plötzlich: Ich sitze im Dunkeln! Ja sowas, wer macht denn hier auf einmal das Licht aus? Ich muss feststellen, dass ich nicht mehr so weit im Norden bin, wie in den vergangenen Wochen. Hier gibt es keine Mitternachtssonne.