Sonntag, 22.07.2012 - Blokhus – Nykobing

Tageskilometer: 101 km

Durchschnitt: 20,8 km/h

Kräftig auffrischender Wind (IMMER als Gegenwind), stark bewölkt, 18°C

 

Der Campingplatz hier in Blokhus war sehr gut eingerichtet. Es gab eine große Küche, Schwimmbecken, Spielplätze für Kinder und noch vieles mehr. Kein Vergleich zu den einfachen, aber gemütlichen Campingplätzen in Island. Natürlich war der Platz sehr gut besucht und ich konnte auch nicht irgendwo mein Zelt aufbauen, sondern musste dies in einer genau markierten Parzelle tun. Aber wenn es so viele Besucher gibt, dann muss man andere Regeln einführen. Alle dieser Luxus hat sich natürlich auch im Preis wiedergespiegelt. Das war kein Vergleich zu Island. Dort konnte man größtenteils kostenlos übernachten und die Dusche (sofern vorhanden) einfach benutzen. In der Nacht hat der Wind sehr stark zugenommen. Irgendwann bin ich mal raus aus dem Zelt, habe die Heringe deutlich tiefer in den Boden gedrückt und die Schnüre nochmal kräftig nachgespannt. Aber dann habe ich unbehelligt weiter geschlafen. Der nächste Morgen begann gleich mit eine interessanten Studie. Camping in Dänemark: Es ist Sonntag 7 Uhr. Die ersten Camper laufen zu den Duschen. Andere Camper sitzen bereits beim Frühstück. Die Leute sind sehr geschäftig. Camping in Island: Es ist Sonntag. Inzwischen schon nach 9 Uhr. Die Camper liegen immer noch faul in den Betten. Es ist immer noch weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Wahrscheinlich (nein, ganz sicher) haben die gestern hammermäßig einen gesoffen und schlafen jetzt immer noch ihren Rausch aus. Ich will nichts Böses über die Isländer sagen, denn ich finde die Variante „Island“ eigentlich gar nicht so schlecht. Wozu hat man den Ferien. (Kleine Anmerkung inzwischen (im Jahr 2015) bin ich wohl aber eher zum dänischen Camper mutiert. Nicht, dass ich um 7 Uhr frühstücke, aber ich stehe schon gerne früh auf und starte den Tag mit einer Jogging-Runde…) Aber jetzt endlich mal zurück zum Tagebuch! Der heutige Tag war verdammt anstrengend. Der Wind ist sehr kräftig hier an der Westküste Dänemarks. Und der Wind kommt direkt aus Süden, also immer als Gegenwind. Bestenfalls habe ich mal ein paar hundert Meter den Wind von der Seite. Das strengt mit der Zeit schon gewaltig an und das trotz allem Training in den letzten Wochen. Der Radweg „1“ ist zudem noch über weiter Teile geschottert, was das Fahren nicht leichter macht. Bis Bulbjerk folge ich noch dem „1“er, aber dann verwerfe ich meinen Plan dem kompletten Weg nach Süden zu folgen. Ich möchte mehr in Richtung Inland. Ich habe die Hoffnung, dass der Wind dort nicht ganz so stark ist, wie an der Küste. In Bulbjerk biege ich ab auf den Weg „17/12“ in Richtung Veslos. Ich muss den Fegge-Sund überqueren. Per Fähre geht das ganz gut. Nur muss ich eine ganze Zeit lang warten, bis die Fähre auftaucht. Anschließend geht es auf normalen Straßen weiter. Die „581“ führt mich bis Nykobing. Ich überlege eine Zeit lang, ob ich heute doch noch ein Stück weiter fahren soll. Aber so richtig motiviert bin ich eigentlich auch nicht mehr. Der Wind heute war wirklich kraftraubend. So hoffe ich, dass sich der Wind über Nacht wenigstens etwas legt und ich mir leichter tue beim Fahren. Die vielen Windkraftanlagen, die überall um mich herum stehen, lehren mich aber etwas anderes. Es wird hier wohl immer recht viel Wind geben. Ich suche mir einen Campingplatz und lasse es für heute gut sein. Nach dem Duschen beginnt es zu regnen. Zum Glück nicht viel und auch nicht stark. Vielleicht doch noch eine Chance auf weniger Wind? Beim Abendessen muss ich dann ein bissel über meine eigene Dummheit schmunzeln. Ich dachte eben, dass man Dänemark mal so eben mit einer Pobacke durchfährt. Zack, zack und in Flensburg dann rein in den Zug. Das war´s. Im Aufenthaltsraum am Campingplatz studiere ich die Route für den nächsten Tag. Die sollte ich so allmählich festlegen.