Mittwoch, 25.07.2012 - Aabenraa – Flensburg - Göttingen

Tageskilometer: 37 km

Durchschnitt: 20,5 km/h

Sonne, Hitze ohne Ende

 

Gegen 6 Uhr am nächsten Morgen wache ich auf. Weil die Wiese und mein Zelt völlig nass sind vom Tau beschließe ich noch eine Runde zu schlafen. Manche Sachen regeln sich bekanntlich auch im Schlaf. Gegen 7 Uhr wird es dann aber doch Zeit in den Tag zu starten. Leckeres Müsli ist zum Frühstück angesagt. Meine Rest des Island-Proviant wären somit auch gefuttert. Die Radlerklamotten sind leider in der Nacht nicht trocken geworden. Was nicht jetzt am Körper trocknet, das muss ich eben heute Abend zum Trocknen irgendwo aufhängen. Mal sehen, wo ich heute Abend überhaupt gelandet bin. Während ich das Zelt ausräume ist dort drin schon wieder solche eine unglaubliche Hitze, dass mir der Schweiß aus allen Poren schießt. Völlig nassgeschwitzt mache ich mich auf den Weg. Es geht über die „170“ in Richtung Flensburg. Der Schnitt liegt bei 25km/h. Bald kommt der Grenzübergang in Sicht. Aber für Radfahrer ist die Grenze eigentlich nur ein Stück Wald, durch das der Weg verläuft. Mehr nicht. Dann bin ich in Deutschland. Entlang eines Radweges fahre ich bis in die Innenstadt von Flensburg und suche den Bahnhof. Am Bahnhof erkundige ich mich nach einer Zugverbindung bis nach Hause. Die Dame am Schalter gibt sich wenig Mühe eine gute Verbindung herauszusuchen. Ich bitte sie mehrfach noch nach entsprechenden Alternativen wie beispielsweise den Nachtzug zu suchen. Aber meist sind dann dort die Fahrradplätze ausgebucht. Das bedeutet für mich eben die Fahrt nach Hause mit dem Regionalexpress zu bewältigen. Nun ja, die Alternative wäre mit dem Rad zu fahren. Aber so viel Zeit habe ich einfach nicht mehr. Ich muss ja auch wieder zur Arbeit. Die Verbindung führt nun über Göttingen nach Darmstadt. In Darmstadt sitze ich dann in der Nacht drei Stunden am Bahnsteig, bis es weitergeht. Im Sommer und vor allem bei den Temperaturen ist das gar kein Problem. Aber beim Stichwort Göttingen fällt mir ein, dass ich schon immer mal meinen Wanderfreund Pascal dort besuchen wollte. Warum also nicht einen Zwischenstopp dort verbringen? Ich rufe an und frage, wie es denn heute Abend mit einem Bierle in Göttingen so aussieht und ob er weiß, wo ich günstig übernachten kann. Das mit dem Bierle geht klar und ein Schlafplatz findet sich sogar in der WG-Wohnung! Der Teil der Reise wäre also auch klar gemacht. Dann holt mich der Alltag der Deutschen Bahn aber auch gleich mit voller Wucht ein: Stellwerksprobleme in Hamburg. Das bedeutet Verspätung aller Züge und beim Umstieg in Uelzen nur 10 Minuten, um mit Fahrrad und Anhänger einmal unter dem Bahnsteig durchzutragen. Das wird sicher eng… Aufgeholt hat mein Zug die Verspätung nicht. Der Fahrer hatte es wirklich nicht eilig. Aber der Metronom in Uelzen hat ca. 15 Minuten gewartet. Wow, liebe Bahn, ihr seid spitze! Dazu haben die nach das Gleis geändert und ich musste einfach nur zum einen Zug rausfahren und in den nächsten hinein. Einfacher geht es nun wirklich nicht. In Göttingen hat mich Pascal am Bahnhof abgeholt. Ich hätte wohl auch die WG-Wohnung nicht gefunden. Nun ja, mit Navi natürlich schon. Wir saßen sehr lange draußen auf dem Balkon. Dort waren die Temperaturen erträglich. Irgendwann nach Mitternacht bin ich dann in meinem Schlafsack verschwunden. Ich war einfach sehr müde.