Radreise Gibraltar - Leonberg – 2023
Dienstag, 12.09.2023 — Leonberg (D) - Madrid (E)
1. Tag
Wetter morgens: sonnig und warm
Tages-Kilometer: 0
Gesamt-Kilometer: 0
Durchschnitt: 0
Fahrzeit: 0
Wetter tagsüber: sonnig und warm
Wetter abends:
Abfahrt: 6:30 Uhr
Ankunft: 17 Uhr
Ich bin gestern um 23:15 Uhr ins Bett und sofort eingeschlafen. Gegen 3 Uhr bin ich aufgewacht weil ich ziemlich durstig war. Ich gehe ins Badezimmer und trinke ein paar Schluck Wasser. Leider kann ich dann lange nicht mehr einschlafen. Ich bin sehr gespannt, ob mit der Bahn und dem Flug alles gut geht und ich keine Probleme bekomme mit dem Gepäck. Als um 5 Uhr der Wecker klingelt habe ich wohl doch noch ein bisschen geschlafen.
Jetzt ist die Nacht vorbei und die Reise kann beginnen. Ich frühstücke eine Kleinigkeit, trinke etwas Milch und treffe dann die letzten Vorbereitungen und putze die Zähne. Um kurz vor 6:30 Uhr klingelt Nachbar Gerd, um mich zum Bahnhof zu fahren. Ich stecke noch den Router aus, drehe das Wasser zu, ziehe meine Fahrradschuhe an, lade den großen Karton ins Auto von Gerd und schließe die Haustüre hinter mir ab. Das wars. Tschüss Haus. Wir sehen uns in fünf Wochen wieder.
Mit der SBahn fahre ich nach Stuttgart. Eine früher als geplant. Zum Glück, denn heute ist die SBahn mit Verspätung unterwegs. In Stuttgart muss ich dann den großen Karton mit meinem Gepäck und dem Fahrrad um die scheiß Baustelle schleppen. Sehr schweißtreibend schon am frühen morgen. Aber gut, irgendwann stehe ich am Gleis 10 und der ICE fährt ein. Der große Karton passt sehr gut ins Gepäckfach. Einen Platz finde ich auch und wenig später fährt der Zug ab. Pünktlich. Ich bin gespannt, ob das bis Frankfurt so bleibt. Da beginnt dann die zweite Runde Frühsport...
Um 9:15 Uhr erreicht der Zug den Bahnhof am Flughafen in Frankfurt. Dort nehme ich mir einen Wagen für den schweren Karton und fahre zur Gepäckabfertigung. Bei der Abgabe des Sperrgepäck fällt mir ein Stein vom Herzen: 30,2 Kilogramm. Somit lag meine Waage zu Hause gar nicht so falsch. Ich checke für den Flug nach Madrid ein. Alles läuft ohne Probleme. Ich quatsche noch eine Weile mit dem Mitarbeiter am Checkin. Es ist 10 Uhr. Mein Flug startet erst um 13:30 Uhr. Ich habe also noch viel Zeit, um das Tagebuch zu tippen und mich ein bisschen am Flughafen umzuschauen. Mir ist der Puffer sehr wichtig, denn bei der Anreise mit der Bahn geht doch meist etwas schief. Ohne den schweren Karton ist es durchaus angenehm.
Das Boarding beginnt mit einer knappen halben Stunde Verspätung, weil der Flieger verspätet in Frankfurt angekommen ist. Der nette Herr von der Gepäckabfertigung hat mir einen Platz am Notausgang gegeben, was durchaus angenehm ist. Der Flug nach Madrid was ziemlich entspannt. Um 17 Uhr sind wir angekommen. Nun muss ich aufs Gepäck warten. Der große Karton soll wohl auch ganz normal über das Förderband ankommen. Na hoffentlich verursacht der keine Verstopfung. Im Augenblick tut sich jedoch gar nichts. Nun ja. Ich habe schließlich Zeit. Wenn ich das Gepäck habe, muss ich zur Bahn im Terminal 4. Von dort geht es dann zum Hauptbahnhof von Madrid. Gleich neben dem Bahnhof habe ich ein Zimmer gebucht. Für heute ist die Anreise dann beendet, wenn ich dort angekommen bin. Hoffentlich geht das auch alles so entspannt wie am Vormittag.
Das wäre allerdings zu schön gewesen. Zunächst mal fahre ich mit der Bahn vom Flughafen zum Hauptbahnhof und laufe zum Hostel. Das ist doch ein Stück weiter zu laufen als gedacht. Im Hostel wird es dann leider erst mal etwas blöd. Das Ding ist so klein, dass die Dame am Empfang mich damit nicht aufnehmen will. Na ja, als ich gesehen habe wo ich heute Nacht schlafe habe ich auch darüber nachgedacht, ob ich nicht vielleicht doch lieber 20 Euro mehr hätte bezahlen sollen. Es sind Stockbetten mit einem kleinen Einstieg. Sie nennen es Kapseln. Ein bisschen wie auf einem Raumschiff muten die Dinger schon an. Ich diskutiere mit der Dame noch eine Weile, während sie schon mit Booking.com telefoniert um meine Buchung zu stornieren. Einer endlosen Warteschleife sei dank, erreicht sie niemanden und hat dann doch einen Plan B fürs Gepäck. Die Waschküche. Da ist ein bisschen Platz. Dort kann ich die große Kiste unterbringen und dann doch hier übernachten. Ich stelle meine Sachen dort ab und suche mir etwas zum Abendessen. Ganz in der Nähe gibt es ein kleines Restaurant vor dem viele Leute sitzen. Jetzt bin ich mal gespannt, was der Kerl zum Essen hat. Nach dem Abendessen will ich noch zum Bahnhof laufen und mich erkundigen wo ich morgen früh hin muss. Mit dem großen und schweren Karton will möglichst nicht unnötig in der Gegend herum rennen.
Gut gestärkt laufe ich kurz zum Bahnhof und schaue mir an wo ich hin muss. Der Unterschied zum Bahnhof in Deutschland ist, dass es hier bei den Fernzügen eine Gepäckkontrolle gibt. Und man kann nicht einfach ans Gleis gehen zum Einsteigen. Die Bahnsteige sind gesperrt und die Leute dürfen erst auf den Bahnsteig, wenn die ankommenden Fahrgäste ausgestiegen sind. Ich laufe dann noch eine ganze Weile in der Gegend um das Hostel spazieren und genieße den milden Abend, während zu Hause wohl allmählich der Sommer zu Ende geht.
Ich mache es mir noch ein bisschen im Hostel gemütlich und gehe dann gegen 23 Uhr ins Bett.
Mittwoch, 13.09.2023 — Madrid - Algeciras
2. Tag
Wetter morgens: dunkel und warm, 16 Grad Celsius
Tages-Kilometer: 0
Gesamt-Kilometer: 0
Durchschnitt: 0
Fahrzeit: 0
Wetter tagsüber: sehr sonnig und warm, 32 Grad Celsius
Wetter abends: sonnig und warm, leichter Wind, nicht mehr so heiß
Abfahrt: 6 Uhr
Ankunft: 13:15 Uhr
Ich bin gestern um kurz nach 23 Uhr ins Bett gegangen und sofort eingeschlafen. In der Nacht bin ich mal gegen 3 Uhr aufgewacht und musste dringend aufs WC. Dann konnte ich zwar nochmal ein bisschen schlafen, aber nicht wirklich gut oder lange. Um 5 Uhr klingelt der Wecker und ich starte in den Tag. Ich frühstücke eine Kleinigkeit, putze die Zähne, packe meine Sachen und schleppe den schweren Karton zum Bahnhof. Frühsport.
Um 6 Uhr bin ich am Bahnhof. Bei der Gepäckkontrolle wird klar, dass 90 cm Höhe für der großen Karton 10 cm zu viel sind. Das Ding passt nur schräg liegend durch das Röntgengerät. Mit etwas Schieben und auf der anderen Seite ziehen klappt es dann. Nun muss ich warten, bis angezeigt wird auf welchem Gleis der Zug abfährt.
Mit dem Fahrrad im Zug unterwegs sein ist echt anstrengend. Nicht nur das Schleppen sondern auch die Mitnahme an sich. Bei der Gepäckkontrolle vorhin fand ich es noch lustig, aber als die Dame am Checkin mich nicht mitnehmen wollte war der Spaß dann nicht mehr so groß. Erst als ich ihr auf der Homepage ihres Arbeitgebers zeige, welche Maße zulässig sind kommt lässt sie mit sich reden. Schließlich bringt sie mich zum Zug und erklärt mir, dass ich das auf eigene Verantwortung mache und sie keine Verantwortung übernimmt für mein Gepäck. Ja, passt schon. Sie übergibt mich an ihre Kollegin vom Zug. Auch die verdreht die Augen beim Anblick meines großen Kartons. Die beiden diskutieren noch eine ganze Weile, aber wohl nicht unbedingt über mein Gepäck. Schließlich kann ich dann in den Zug einsteigen. Die Dame zeigt mir den Abstellraum für das Gepäck des Zugpersonals. Dort kann ich den Karton abstellen und dann zu meinem Platz gehen. Was für ein Hin und Her. Nun ja, immerhin bin ich unterwegs.
Der Zug erreicht pünktlich den Bahnhof zum Umstieg. Allmählich tut mir davon, dass ich den schweren Karton hinter mir her schleppe der Rücken ziemlich weh. Ich bin diese Belastung wohl nicht gewohnt. Zumindest sitze ich nun gegen 10 Uhr im nächsten und letzten Zug meiner Anreise. Das sind nochmal drei Stunden, dann habe ich es geschafft. Ich bin erstaunt wie viele Windkraftanlagen in den Bergen entlang der Strecke stehen. Hunderte reicht vermutlich als Größenordnung schon gar nicht mehr. Das ist mir letztes Jahr auf der Rückreise gar nicht aufgefallen. Aber hier wird der gemacht der grüne Strom aus Wind.
Irgendwann taucht der Felsen von Gibraltar auf. Man kann ihn von Zug aus sehr gut sehen. Sei gegrüßt Gibraltar!
Nun ist es wirklich nicht mehr weit. Um kurz nach 13 Uhr erreiche ich Algeciras. Hier endet die Anreise. Das Hotel liegt gleich gegenüber vom Bahnhof. Hier habe ich letztes Jahr schon übernachtet. Ich ziehe den großen Karton mit meinem Gepäck und dem Fahrrad hoffentlich ein letztes Mal hinter mir her bis zum Hotel. Zum Glück macht mein Rücken wieder besser mit. Heute morgen war das mal wirklich gar kein Spaß mehr. Im Hotel stelle ich den Karton erst mal in einer Kammer ab, gehe aufs Zimmer und mache mich etwas frisch. Es wird auch allmählich Zeit fürs Mittagessen. Ein Supermarkt in der Nähe dient gleich auch für die Proviant-Versorgung. Und allmählich sollte ich dann auch mal anfangen mein Fahrrad wieder auszupacken und zusammen zu bauen. Schließlich geht es morgen los.
Auf dem Rückweg vom Supermarkt erkunde ich gleich noch wo ich den großen Karton und das Zeugs zum Verpacken entsorgen kann. Es gibt ganz in der Nähe vom Hotel entsprechende Container. Zurück im Hotel meine ich den Karton gleich mit aufs Zimmer. Das ist auch das Werkzeug drin. Ich esse eine Kleinigkeit und mache mich dann ans Auspacken und Schrauben. Glücklicherweise habe ich nichts zu Hause liegen lassen. Alles was zum Fahrrad gehört ist dabei. Auch am Fahrrad ist alles in Ordnung. Nach und nach wird aus dem Einzelteilen wieder ein Fahrrad. Ich packe dann schon so weit es geht meine Sachen in die Gepäcktaschen. Dann nehme ich mir ein bisschen Zeit, um mal einen Blick auf die Etappe von morgen zu werfen. Das erste Stück bis Tarifa kenne ich noch von letztem Jahr. Ich will zu Beginn keine ganz große Etappe fahren. Erst mal langsam starten. Da die Route am Atlantik entlang verläuft gibt es viele kleine Städte mit Unterkünften für die Nacht. Das sollte wohl kein Problem werden.
Gut, dann weiß ich mal grob Bescheid. Den Rest sehe ich dann morgen, wenn ich unterwegs bin.
Zeit zum Duschen, Zähne putzen und zu schlafen....