Donnerstag, 12.10.2023 — Besancon - Belfort

 

31. Tag
Wetter morgens: trocken, kühl, wolkenlos, kein Wind 
Tages-Kilometer: 115 km
Gesamt-Kilometer: 3516 km
Durchschnitt: 23.4 km/h
Fahrzeit: 4h54
Wetter tagsüber: sehr sonnig und angenehm warm. Ab Mittag kräftiger Wind. Erfreulicherweise als Rückenwind, am Nachmittag ziehen Schleierwolken auf
Wetter abends: 22 Grad Celsius, sonnig, weniger Wind
Abfahrt: 8:45 Uhr 
Ankunft: 15 Uhr 

Ich konnte lange Zeit nicht einschlafen. Irgendwie war es in dem Bett etwas schwer eine Position zu finden, in der die Schürfwunden nicht brennen und der Nacken auch irgendwie nicht zu sehr weh tut. 
Um 6 Uhr wache ich auf. Ein bisschen länger wäre ich schon noch in Bett geblieben, aber so starte ich gemütlich in den Tag. Mein Müsli einweichen, Klamotten einpacken und so weiter... 
Um 8:45 Uhr stehe ich startklar auf der Straße und werfe den Schlüssel für das Zimmer in den Briefkasten der Gastgeberin. Der Eurovelo verläuft nur ganz knapp am Rande von Besancon vorbei. Da ich mitten in der Stadt bin muss ich erst einmal zurück zum Track des Eurovelo kommen. Ich habe gestern einen kurzen Track aufs GPS Gerät kopiert und kann dem nun durch die Stadt folgen. Wie schon gesagt, die Rücksichtnahme in den Städten ist leider sehr gering. Zum Glück komme ich bald auf Besancon raus und erreiche auf angenehmen Radwegen dann wieder den Eurovelo. In der Stadt war es deutlich wärmer, als hier am Wasser. Ich halte nach ein paar Kilometern an, um mir eine Jacke mit langen Ärmeln anzuziehen. Sonst ist es wirklich zu kalt. Die Route verläuft entlang der Doubs. Es ist eine unglaublich schöne Landschaft. Eigentlich könnte ich wirklich alle hundert Meter stehen bleiben und ein paar Fotos machen. Doch dann würde ich gar nicht vorankommen. Ich genieße wirklich jeden Kilometer und jede Kurve hinter der sich die Landschaft verändert. Dazu noch die bunten Bäume mit dem herrlichen Herbstlaub und eben auch der Geruch vom Herbst. 

All das macht es mir echt schwer bei meiner Entscheidung, die ich gestern Abend getroffen habe zu bleiben: 
Das wird heute meine letzte vollständige Etappe auf dieser Reise sein. Aufgrund des angekündigten starken Wetterwechsel am Samstag habe ich beschlossen morgen die Reise zu beenden. Ich werde morgen gegen Mittag in Deutschland sein und den Rest der Reise mit der Bahn fahren. Vermutlich bis Pforzheim um dann noch ein bisschen durch den Schwarzwald bis nach Hause zu fahren. Das hängt jedoch stark vom Wetter ab.
Ich beobachte die Wettervorhersage seit ein paar Tagen und der Wetterwechsel wird sich wohl leider am Samstag vollziehen und nicht wie gehofft erst am Sonntag oder Montag. Natürlich habe ich Regenklamotten und warme Radlerklamotten dabei. Eine ganze Gepäcktasche voll, die ich jetzt über 3.500 Kilometer spazieren gefahren habe. Doch es muss einfach nicht sein, bei Regen und vor allem bei Sturmböen mit dem Fahrrad durch die Rheinauen und Wälder zu fahren. Beim ersten Sturm im Herbst kommt viel trockenes Totholz von den Bäumen und das ist gefährlich. Von daher ist es fraglich ob ich tatsächlich ab Pforzheim die letzten Kilometer fahren werde. Gestern Abend habe ich das entschieden und ebenfalls beschlossen, dafür doch einen Abstecher nach Belfort (die Partnerstadt von Leonberg) zu machen und dort zu übernachten. In der Mittagspause buche ich die Unterkunft in Belfort. Damit ist der Beschluss umgesetzt.
Wie auch immer. Morgen gegen 18 Uhr freue ich mich auf ein kühles Weizenbier auf dem Marktplatz.

Zurück zur heutigen Etappe, die wirklich ein absolut super Abschluss war. Nach der Mittagspause musste ich allerdings nochmal ein bisschen kräftiger treten, denn der Weg war gesperrt und die Umleitung ungefähr 15 Kilometer lang. Inzwischen ist ein starker Wind aufgekommen. Dieser treibt mich wie trockenes Herbstlaub vor sich her. So macht das Radfahren natürlich Spaß. Doch fallen auch immer wieder Zweige auf den Weg. Also schon einmal ein Vorgeschmack auf das was morgen bzw am Samstag kommen wird. Von daher sehe ich meine Entscheidung schon bestätigt. Wenn es am Schönsten ist, sollte man aufhören.... 
In Montbeliard verlasse ich den Eurovelo und fahre nach Belfort. Der Weg dort hin, durch Montbeliard ist ziemlich eklig. Wie gesagt, Städte, Autos, Radfahrer und Rücksicht. Das passt leider nie zusammen (hoffentlich vielleicht doch irgendwann einmal in Leonberg...). Glücklicherweise muss ich nicht die ganzen 20 Kilometer bis Belfort im dichten Verkehr fahren. Es gibt außerhalb der Städte wirklich schöne Radwege. Um 15 Uhr erreiche ich die Unterkunft. Ich dusche und mache mich auf einen Spaziergang durch Belfort. Ich kaufe noch Milch fürs Müsli und esse in einem Imbiss zu Abend. Als ich wieder zurück in der Unterkunft bin tippe ich das Tagebuch und kümmere mich um die nächste Etappe. Und eben auch um ein DTicket für die Rückreise und den restlichen Oktober. Ich bin sehr glücklich über das DTicket. 
Das war dann das Tagebuch für heute. Von der letzten vollständigen Etappe.

Hm, kaum zu glauben, dass ich morgen Abend zu Hause sein soll.....