Samstag, 17.07.2021 — Dubrovnik - Cetinje

 

18. Tag
Wetter morgens: Gewitter, anschließend starke Bewölkung aber warm
Tages-Kilometer: 117 km
Gesamt-Kilometer: 2009,6 km
Durchschnitt: 18,9 km/h 
Fahrzeit: 6h12
Wetter tagsüber: erst bedeckt, am Nachmittag dann wieder sonnig und heiß.
Wetter abends: sehr mild
Abfahrt: 9:30 Uhr 
Ankunft: 19 Uhr 

Ich war gestern Abend ziemlich müde und bin früh ins Bett. In der Altstadt waren sehr lange noch viele Menschen unterwegs. Das ständige Murmeln der Leute war lange zu hören. Als ich in der Nacht mal aufgewacht bin war jedoch kein Mensch mehr auf der Straße. Am Morgen höre ich Donnergrollen. Erst dachte ich im Halbschlaf es ist jemand mit einer Mülltonne. Aber wurde schnell klar, dass es wohl ein Gewitter sein muss. Vom Regen kommt hier allerdings nichts an. Und zwischen den Häusern sehe ich auch nicht wohin das Gewitter zieht. Macht auch nichts. 
Ich mache mir Frühstück und bereite mich dann auf die nächste Etappe vor. Heute werde ich Kroatien verlassen und in Montenegro weiterfahren. Ich bin gespannt was mich an der Grenze erwartet. Sicher ist, dass zum Ende der Etappe nochmal ein gewaltiger Anstieg kommt. 1.000 Höhenmeter. Aber ich entscheide kurzfristig, ob ich das noch fahre oder nicht. Ein Thema das mich etwas beschäftigt ist tatsächlich das mobile Internet. Denn Montenegro gehört nicht zu EU. Ich muss daher wohl viel Geld fürs mobile Internet bezahlen, wenn ich nach einer Unterkunft suche. Ich will aber nicht schon heute Morgen eine Unterkunft buchen und dann komme ich vielleicht doch nicht so weit. Wäre der Pass nicht, über den ich muss wäre es vielleicht etwas entspannter. Nun ja mal sehen.
Kurz nach 9 Uhr lässt der Regen nach und ich fahre los. Zuerst mal raus aus der Altstadt von Dubrovnik, dann geht der Weg offiziell auf der Magistrale weiter. Nicht schön, da hier sehr viel Verkehr ist. Nun ja, ist eben die Hauptstraße zum Flughafen. Zum Glück zweigt der Weg bald ab und verläuft weit weg vom Verkehr auf ruhigen Straßen. Erst lange nach dem der Flughafen passiert ist kommt der Weg wieder auf die Magistrale zurück.  Diesmal ist wenig Verkehr und ich bleibe auf der Hauptstraße auch wenn der Weg wieder ein paar extra Kilometer machen will. Die will ich mir sparen. Gegen 12 Uhr stehe dann an der Grenze bei der Ausreise aus Kroatien. Auch einen Kilometer weiter bei der Einreise nach Montenegro gibt's keine Probleme. Personalausweis geben, warten, einpacken und weiterfahren. Nun bin ich in Montenegro. Zunächst ist auf den Straßen sehr viel Verkehr. Doch bald schon gelange ich wieder auf Straßen, die nicht so sehr vom Verkehr belastet sind. In einem Restaurant am Strand mache ich Mittagspause und Esse zu Mittag. Bin mal gespannt wie das Essen hier schmeckt. Und dann muss ich Gas geben. Ich habe heute schon noch ein gutes Stück Strecke zu machen. Puh, ordentlich voll gefressen geht's weiter. Aber sehr lecker war es und gibt sicher auch genug Energie für die nächsten Kilometer. Zunächst geht's entspannt vorwärts bis Camenari. Hier gibt's nun die Möglichkeit 40 Kilometer um den See zu fahren, oder eben mit der Fähre einen Kilometer über die Verbindung vom See zum Meer zurückzulegen. Die Entscheidung fällt mir nicht schwer. Fähre. Es fahren fünf Fähren parallel, um die vielen Autos und Busse hin und her zu fahren. Auf der Hauptstraße geht es zunächst weiter in Richtung Flughafen. Wieder sehr viele Autos. Aber so viele Autos, dass der Stau zurück reicht bis zur Stadt. So fahren alle Autos Schritttempo was selbst mir eigentlich viel zu langsam ist. Aber einfach links dran vorbeifahren will ich auch nicht. Also geht's langsam zu einem Kreisverkehr, der die Ursache für den Stau ist. Hier zweige ich von der Hauptstraße ab, Richtung Berge. Inzwischen habe ich knapp 80 Kilometer gemacht. Dann geht's hoch. Das war mit Ansage. Denn schon in der Routenführung war zu sehen, dass es zum Abend nochmal etwas über 1.000 Höhenmeter zu machen gibt. Es braucht erst mal, bis die Beine genügend Kraft abgeben. Irgendwie sind die noch im Stau-  / Faulenz-Modus. Aber das ändert sich schnell. In der prallen Sonne schießt das Wasser aus allen Poren. Zum Glück habe ich genug zu trinken dabei. Und dann geht's die nächsten 25 Kilometer einfach nur bergauf. 26 Kehren, so steht es jedenfalls an der letzten Kehre zu lesen. Doch damit ist noch nicht genug. Nach ein paar Kilometern geht's dann nochmal weiter nach oben. Zum Schluss stehen 1040m auf dem GPS Gerät. Zur Stadt Cetinje sind es noch 15 Kilometer. Damit will ich es für heute auch wirklich gut sein lassen. Weil mobiles Internet hier für mich ziemlich teuer ist fällt die Suche nach einer Unterkunft via Internet aus. Ich fahre einfach mal in die Stadt und halte Ausschau. Bei der ersten Unterkunft habe ich jedoch keinen Erfolg. Also fahre ich einfach mal das GPS Gerät. Das kennt schließlich auch alle Supermärkte die ich bislang gesucht habe und siehe da, Unterkünfte gibt's jede Menge. Ich fahre einfach mal zur nächst gelegenen. Ein altes Hotel, dass ganz viel "Charme" aus sozialistischen Zeiten hat. Aber egal. Ich hab ne Unterkunft und das ist das wichtigste. Nach dem Duschen hole ich mir etwas Proviant für morgen. Der Supermarkt ist gleich nebenan. Dann stellt sich die Frage: Wäsche waschen oder in der Stadt gehen und dort etwas zu Abend essen...? Okay, ab geht's in die Stadt. Nach ein paar Minuten erreiche ich die Innenstadt und es haut mich fast aus den Socken! Es gibt eine wunderschöne und sehr große Fußgängerzone. Alles ist voll mit Leuten. Es gibt jeden Menge Restaurants, vor manchen spielt Livemukke. Die ganze Fußgängerzone ist gesäumt von vielen großen alten Kastanien. Hier ist richtig viel Leben auf der Straße. Und das ganz ohne Massen von Touris! Ich laufe eine Weile durch die Fußgängerzone und lasse mich schließlich bei einem Restaurant nieder. Was zu futtern wäre jetzt schon gut. Ich will natürlich die einheimische Küche probieren. Während ich aufs Essen warte und ein kühles Bier genieße gesellt sich noch ein streunender Hund zu mir. Dabei hab ich vorher noch geduscht...! Er wartet, ob vielleicht etwas für ihn übrig bleibt. Na ja, dann dieser Hundeblick und schon könnte man den Hund grade mitnehmen nach Hause. Aber die blöde Töle am Nachbartisch kläfft wie geisteskrank und das geht den hungrigen Kerl wohl noch mehr auf die Nerven als mir. Jedenfalls zieht er von dannen und blickt nochmal traurig zurück. Also der wusste schon, wie man jemanden herum kriegt...
Die einheimische Küche stellt sich als extrem lecker heraus und es gibt Portionen, da hab selbst ich Respekt bekommen. Aber einfach gut.
Gut gestärkt mache ich mich auf den Weg zum Hotel. Bock zum Klamotten waschen hab ich immer noch nicht. Na mal sehen, was noch in Gepäck zu finden ist.
Und dann schlafen, schlafen, schlafen.....