Samstag, 24.07.2021 — Preveza - Mesolongi
25. Tag
Wetter morgens: sonnig und schon sehr warm, kein Wind
Tages-Kilometer: 130
Gesamt-Kilometer: 2836,4
Durchschnitt: 23,6
Fahrzeit: 5h36
Neuer Top-Speed: 69,3
Wetter tagsüber: sonnig und heiß, am Nachmittag kräftig auffrischender Wind
Wetter abends: in den Bergen dichte Bewölkung und ein paar Regentropfen, sonst wieder sehr warm
Abfahrt: 09:15 Uhr
Ankunft: 17:45 Uhr
Um kurz nach 6 Uhr stehe ich auf. Ich verbringe einige Zeit mit der Planung der Rückreise. Allmählich sollte ich die vielen Bestimmungen zur Einreise für Italien, Schweiz, Österreich und Deutschland mal anschauen. Und natürlich auch eine Planung machen wann ich von wo nach wo reisen will. Zusätzlich ist natürlich immer die Sache mit der Mitnahme meines Fahrrades ein wichtiges Thema. Nachdem ich gestern Abend den Terminplan erstellt habe, schaue mir nun die Fähre genauer an und buche schließlich die Überfahrt von Igoumenitsa nach Ancona für den 29.07. Die Fähre legt abends ab und so habe ich den ganzen Tag für die Fahrt mit dem Bus von Athen bis Igoumenitsa. Aber darum kümmere ich mich später. Nachdem die Fähre nun klar ist gehe ich zum Frühstück. Das schmeckt lecker und ich lasse mir etwas zu viel Zeit. Ich muss mich am Ende noch ziemlich beeilen, damit ich um kurz nach 9 Uhr startklar bin. Ich bin es gar nicht mehr gewohnt mich an feste Zeiten zu halten. Aber der Transporter steht schon vor der Unterkunft und wartet. Mit drei Schrauben baue ich das Vorderrad aus, damit das Fahrrad gut rein passt. Zehn Minuten später sind wir am Tunnel und weitere 2 Minuten später auch schon durch. Das ist ja wohl der totale Witz!!! Da wäre ich wirklich auf einer Po-Backe durch gefahren. Aber es hängen wirklich eine Menge Kameras im Tunnel und gleich danach kommt eine Mautstelle. Ich glaube spätestens hier hätten sie mich dann raus gezogen. Oder eben auch nicht, wenn man sich nur dumm genug stellt. Aber die Fähigkeit fehlt mir leider. Also lässt mich der Fahrer nach der Mautstelle aussteigen, hilft beim Ausladen, bekommt sein Geld und ist auch schon wieder weg. Ich baue mein Fahrrad wieder zusammen und fahre los. Immer weiter nach Süden. Zunächst kommen nochmal viele Hotels direkt am Strand. Aber irgendwann wird die Gegend sehr leer und einsam. Viel Verkehr gibt es nicht. Hin und wieder kommt mal ein kurzer Anstieg und etwas weiter geht's wieder runter. Immer an der Küste entlang. Zum Mittag ihn zweigt der Weg dann ab. Es geht weg vom Strand und hinauf in die Berge. Es dauert einen Augenblick, bis die Muskeln in den Beinen vom gemütlichen kurbeln auf Vollgas umschalten. Ziemlich steil geht es nach oben. Kühlung vom Fahrtwind gibt es nicht um so rinnt der Schweiß. Die Aussicht ist natürlich schon immer sehr schön von der Höhe aus. Doch gleich führt der Weg wieder nach unten und weiter durch brütende Hitze. In einer kleinen Ortschaft kaufe ich beim Bäcker etwas Brot zum Mittagessen und eine Flasche Wasser. Denn heute werde ich wirklich noch einiges an Wasser verbrauchen. Der nächste Anstieg kommt in Sicht und wieder mal geht's in der Hitze nach oben. Auf der anderen Seite führt dann eine wirklich gut ausgebaute Straße abwärts. Das passt irgendwie gar nicht zusammen. Die eine Seite hat ne echt schlechte und schmale Straße und auf der anderen Seite ist die Straße fast wie eine Schnellstraße ausgebaut. Na ja. Bremsen auf und laufen lassen.... Ich muss unterwegs dann nochmal Wasser kaufen. Am Tagen wie heute liegt die Verbrauch bei 7,5 Liter für unterwegs und insgesamt den Tag über bei etwas über 12 Liter. Aufs WC muss ich aber fast nicht. Nun gut, so ist das eben wenns so heiß ist. Die letzten Kilometer nach Mesolongi sind flach und entspannt zu fahren. Allmählich hab ich Hunger und bin wirklich müde. Die Unterkunft finde ich auch schnell. Die Stadt ist etwas komisch. Es gibt viele Neubauten und alle Straßen sind rechteckig angelegt. Alles auf dem Reissbrett angelegt. Retorte. Die große Fußgängerzone in der Innenstadt ist so belebt wie die Königstraße und Ladenschluss oder die Altstadt Leonberg im ersten Lockdown. Schade. Im Supermarkt kaufe ich noch Wasser und Proviant für morgen. Das Wasser in der Unterkunft kann man nicht trinken. Ich rieche das schon, als ich den Wasserhahn öffne. Außerdem höre ich wie draußen ein Pumpe startet und dann steigt auch der Druck am Wasserhahn wieder an. Also gibt's Wasser aus Flaschen.
Eigentlich ein Unding. Den auch heute bin ich wieder an tausenden leerer Plastikflaschen vorbei gefahren. Es ist wirklich nicht übertrieben. An Straßen mit etwas mehr Verkehr sind die Gräben gefüllt mit Müll. Alles Plastik. Mal ein tot gefahrenes Vieh, dass zum Himmel stinkt aber sonst Müll, Müll, Müll. Das tut wirklich weh. Und ich fange an mich wieder über den scheiß Tunnel zu ärgern. Die sollten doch mit dem Geld lieber mal ne anständige Wasserversorgung aufbauen. Das ist doch ein Grundbedürfnis! Was bleibt den Leuten ohne sauberes Wasser denn anderes übrig als Wasser in Flaschen zu kaufen? Tja und wie viel Flaschen braucht man für eine ganze Familie jeden Tag fürs kochen, trinken, Zähne putzen? Da kommt jeden Tag eine menge zusammen und das landet im besten Fall auf einer Deponie. Sonst halt im Graben. Okay. Themawechsel....
Ich mache mir was zum Abendessen. Ins Restaurant will ich heute nicht. Ich will noch ein bisschen an der Planung für die Etappe von morgen arbeiten und schauen wie ich mit der Planung für die Rückreise voran komme. Dann ist der Tag auch schon wieder vorbei.