Dienstag, 21.06.2022 — Flüelen  - Bellinzona 

5. Tag
Wetter morgens: bedeckt, aber warm.
Tages-Kilometer: 131km
Gesamt-Kilometer: 592km
Durchschnitt: 19,6km/h 
Fahrzeit: 6h38
Wetter tagsüber: auf der Nordseite vom Gotthard leichte Bewölkung, dann wieder Sonne und zwischendurch ein paar Tropfen Regen, angenehme Temperaturen, 
Auf der Südseite, starke Bewölkung, sehr starker (leider) Gegenwind, auf dem Pass kühl, je weiter im Tal umso wärmer wurde es. Die Hitze ist zurück...
Wetter abends: gleich nach meiner Ankunft in der Unterkunft leichter Regen, am Abend Gewitter, sehr warm. 
Abfahrt: 9:30 Uhr 
Ankunft: 18:30 Uhr 

Die Feier unter meinem Fenster ging noch lange. Zum Glück habe ich Stöpsel für die Ohren dabei. Denn das Fenster zu schließen ist keine Option, da es viel zu warm ist. Trotzdem war es ziemlich warm und ich habe in der Nacht ziemlich geschwitzt. Kurz vor 7 Uhr stehe ich auf und starte in den Tag. Ich weiche mein Müsli ein, richte meine Taschen, frühstücke, checke mein Fahrrad, putze die Zähne und mache mich dann auf den Weg. Fast schon so etwas wie Alltag. Es ist schon 9:30 Uhr als ich los komme. Nun ja, mal wieder getrödelt....

Die Unterkunft lag direkt am Track und somit musste ich nicht lange suchen um meinen Weg fortzusetzen. Zunächst verlief die Stecke im Tal und was genau richtig zum aufwärmen. Bis Amsteg was es ne ziemlich entspannte Sache. Dann kam allmählich etwas Zug auf die Kette. Pünktlich zur Mittagspause erreiche ich Göschenen. Hier mache ich eine kurze Pause und esse von Proviant. Dann geht's weiter. Göschenen selber ist fast wie ausgestorben. Keine Ahnung warum. Die meisten Autos fahren wohl auf einer Umgehung um die Stadt herum. Viele Geschäfte stehen leer und für Hotels werden neue Pächter gesucht. Ganz anders in Andermatt. Hier ist es regelrecht überlaufen. Zum Glück bin ich schnell durch die Stadt durch und komme auf die frisch renovierte Straße zum Gotthard Pass. Gehen 14:30 Uhr bin ich dann oben angekommen. Auf dem letzten Kilometern ist der Radweg dann auf der alten Straße verlaufen, die noch mit Kopfsteinpflaster gebaut war. Ein Stück entfernt kommt dann das Hotel Gotthard und vermutlich noch anderes Kram. Keine Ahnung, jedenfalls wimmelte es da auch wieder vor Leuten. Also bin ich weiter, denn bis Bellinzona habe ich noch 60 Kilometer vor mir. Die sollten eigentlich nicht anstrengend werden, da es meist bergab geht. Dachte ich....
Nun kam erst mal eine sehr lange und kurvenreiche Fährt ins Tal. Die komplette Strecke verlief auf Kopfsteinpflaster, das jedoch ganz gut zu fahren war. Die Landschaft ist auch sehr sehr schön gewesen. Die Berge ringsum reichen bis weit über die Baumgrenze hinaus. Das Tal ist teilweise noch sehr eng. Teilweise gibt es richtig enge Schluchten, in denen man wandern kann. Fürs Fahrrad ist das nichts. Also wirklich sehenswert. Doch kann ich auch nicht alle 500 Meter anhalten und Bilder machen. In Airolo war dann der Spaß schnell vorbei. Ein sehr starker Gegenwind machte aus den letzten 40 oder 50 Kilometern bis Bellinzona teilweise nochmal richtig Arbeit. Nicht immer hat mich der Wind voll erwischt. Aber hin und wieder war er eben so stark, dass ich Sand in die Augen bekommen habe. Blöd, wenns beide Augen gleichzeitig erwischt. Durchs Tat ging es dann weiter bis Bellinzona. Zum Lago Maggiore sind es noch 5 Kilometer. Die wären sicher auch noch drin gewesen, aber dort gab es keine Hotels die ich mit meiner Budgetvorstellung vereinbaren kann. Die Unterkunft in Bellinzona ist eine private Unterkunft bei einer Familie, die eben noch drei Zimmer im Haus für Gäste zur Verfügung stellt. Alles super. Ich bin froh, dass ich diese Etappe geschafft habe. Sollte bis heute Morgen noch irgendetwas von Corona in mir gewesen sein, so ist das jetzt ganz sicher raus geschwitzt worden. Die Dusche hat gut getan und allmählich wird es Zeit zum Schlafen. Ich bin mal gespannt, ob ich heute Nacht besser schlafen kann, als in den letzten Nächten.