Donnerstag, 23.06.2022 — Mergozzo - Monferrato
7. Tag Donnerstag
Wetter morgens: stahlend blauer Himmel, mild, kein Wind
Tages-Kilometer: 140km
Gesamt-Kilometer: 842km
Durchschnitt: 22,7km/h
Fahrzeit: 6h08
Wetter tagsüber: bis zum Mittag sonnig und sehr warm, 24 Grad Celsius, wenig Wind. Am Nachmittag zunehmend bewölkt, teilweise kräftiger Wind aus Süd, sehr warm 30 Grad.
Wetter abends: kurz Gewitter und kräftiger Wind, dann wieder sonnig und warm 29 Grad
Abfahrt: 10 Uhr
Ankunft: 18:30 Uhr
Es war endlich mal nicht so heiß im Zimmer und nachdem ich gestern Abend kurz nach 23 Uhr ins Bett gegangen bin habe ich geschlafen bis um 7:30 Uhr das Glockenspiel der nahe gelegenen Kirche mich aus meinen Träumen holt.
Ich fülle meine Flaschen, packe die Taschen soweit ich das schon tun kann und laufe dann gegen 8 Uhr zum Frühstück. Das gibt es nicht hier im Hotel, sondern in den nahe gelegenen größeren Hotel zum dem dieses hier gehört.
Ehrlich gesagt genieße ich das Frühstück gerade sehr und komme nicht so richtig zügig zurück zum Zimmer um schließlich los zu kommen. Aber das ist auch mal okay. Schließlich ist es doch auch Urlaub! Nachdem ich ausgiebig und gemütlich gefrühstückt habe laufe ich zurück zum Zimmer, packe meine Sachen zusammen, mache mein Fahrrad startklar und fahre los. Ein Stück weit um wieder zurück zum Track zu kommen, dann geht es zum Ortasee. Der Weg dort hin führt durch Städte mit viel Verkehr und schließlich ein Stück weit bergauf in die Berge, von wo aus es eine herrliche Sicht auf den See gibt. Nach einer kurzen Etappe durch die Berge führt der Weg auf einer gut ausgebauten Straße wieder steil bergab zum Seeufer. Direkt am See entlang, zwischen den großen Grundstücken mit riesigen Villen. Es lässt sich hier auf jeden Fall aushalten. Es geht nun weiter raus in immer ländlichere Regionen. Teilweise über endlose Kilometer geradeaus. Immer wieder wechseln zwar die Straßen, was mal mehr und mal weniger Verkehr mit sich bringt, aber im Grunde geht es am Nachmittag um Kilometer machen. Es ist völlig flach. Die einzigen Steigungen sind Brücken von Bahnübergängen oder Autobahnen. An sich wäre das wirklich super einfach zu fahren, wenn nicht der Gegenwind direkt aus Süden kommen und mir das Fahren mitunter ziemlich schwer machen würde. Denn der Südwind frisch teilweise kräftig auf. Als ich am späten Nachmittag eine kurze Pause mache schaue ich mir an, wo ich derzeit bin und wo es gute und günstige Möglichkeiten zum Übernachten finde. Monferrato wäre eigentlich ganz gut zu schaffen. Dann allerdings bin ich heute 140 Kilometer gefahren. Mein Hintern ist mit der Entscheidung nicht ganz glücklich, akzeptiert sie aber. Inzwischen werden die Wolken am Himmel immer dichter. Weil das Land völlig flach ist und es nur Ackerland und fast keine Bäume gibt reicht die Sicht in alle Richtungen über viele Kilometer. Eine ganz andere Perspektive als gestern zwischen den hohen Bergen. Ich kann in der Ferne erkennen wie bereits der erste Regenschauer nieder geht. Wie ein Schleier legt sich der Regen übers Land. Sieht schön aus, solange man nicht selber drin ist im Regen. Der Wind legt nochmal zu und als ich mich umdrehe und zurückblicke sind hinter mir schon dunkle schwarze Wolken am Himmel. Gegen 18 Uhr erreiche ich Monferrato. Da die Unterkunft eine keine Ferienwohnung ist brauche ich natürlich noch frische Milch fürs Müsli zum Frühstück. In einem Supermarkt kaufe ich ein und fahre dann zur Wohnung. Der Vermieter kommt wenige Minuten später. Inzwischen donnert es schon kräftig und der Wind erreicht selbst zwischen den Häusern in der Stadt große Geschwindigkeiten. Es schlagen die Fensterläden gehen die Häuser und Müll weht durch die Straßen. Zum Glück bin ich schon in der Wohnung. Nachdem ich geduscht habe mache ich einen kleinen Spaziergang durch die Innenstadt. Bei einer Pizzeria gibt's was zum Essen. Gut gestärkt mache ich mich auf den Weg zur Unterkunft. Jetzt muss ich noch am Fahrrad die Bremsbeläge vorne tauschen. Die alten sind völlig runter. Selbst die Feder, die die Beläge auseinander drückt ist schon zur Hälfte weg. Also wird es Zeit. Dann noch Klamotten waschen, Zähne putzen, Tagebuch tippen und schon ist es fast wieder 23 Uhr. So ein Tag geht schnell vorbei.