Dienstag, 28.06.2022 — Bargemon - Rians

 

12. Tag, Dienstag 
Wetter morgens: dichte Bewölkung, ab und zu etwas Sonne, warm
Tages-Kilometer: 107km
Gesamt-Kilometer: 1429km
Durchschnitt: 21,2km/h
Fahrzeit: 5h02
Wetter tagsüber: sehr starke Bewölkung, am späten Nachmittag leichter Regen und starker Wind, Gewitter in der Nähe.
Wetter abends: sonnig, sehr warm, kein Wind 
Abfahrt: 9:15 Uhr 
Ankunft: 15:30 Uhr 

In der Nacht bin ich mal ziemlich erschrocken, als Wildschweine um das Haus herum unterwegs auf Nahrungssuche waren. Ich bin zwag von zu Hause in der Altstadt auch Wildschweine gewohnt, die haben aber zwei Beine und machen andere Geräusche. Nachdem ich im Halbschlaf kapiert habe was los ist bin ich auch gleich wieder eingeschlafen. 
Um kurz nach 7 Uhr stehe ich auf und starte in den Tag. Draußen scheint die Sonne. Während mein Müsli eingeweicht packe ich schon die ersten Sachen zusammen und mache mich nach dem Frühstück auf die nächste Etappe. 
Während ich mein Fahrrad startklar mache sagt mir die Gastgeberin, dass es heute regnen und Gewitter geben soll. Als ich zum Himmel blicke ist von der Sonne schon nicht mehr viel zu sehen. Aber nach Regen sieht es auch nicht direkt aus. Also lasse ich die Regenklamotten in der Tasche und fahre los. Es geht heute wieder durch die Berge. Durch fast endliche Wälder aus Kiefern und Eichen. Doch bei den Kiefern fällt mir auf, dass diese auch schon sehr viele Nadeln haben fallen lassen. Die Trockenheit macht den Bäumen sehr zu schaffen. Zunächst verläuft die Route wieder entlang der Straße, die aber nicht so stark befahren ist. Dann trifft mich wieder das gleiche Problem wie gestern: Ein Abzweig ist nicht rechtzeitig für mich erkennbar und ich muss einen halben Kilometer wieder den Berg hinauf. Der Weg verlief mal wieder parallel zur Hauptstraße und zweigt erst nach ein paar hundert Metern ab. Nun ja, zum Glück habe ich es noch halbwegs rechtzeitig gemerkt. Es hat eben Spaß gemacht den Berg runter zu rauschen (bis zu dem Moment, als ich gemerkt habe, dass ich hatte abzweigen müssen...). Als Entschädigung ist dafür über viele Kilometer immer wieder mal "Happy cycling" angesagt, wenn die Route auf einer alten Eisenbahnlinie verläuft. Es gibt sogar ein paar recht lange Tunnels, durch die die Route führt. Am späten Vormittag erreiche ich die nächste größere Stadt in der Gegend: DRAGUIGNAN. Ich fahre nur durch die Stadt durch und bin froh wieder raus aus dem Trubel zu sein. Gegen Nachmittag versuche ich dann noch meine Übernachtung für heute zu klären. Das ist hier in der Gegend gar nicht ganz so einfach. So viele Möglichkeiten gibt es nicht. Ich habe deswegen gestern Abend noch ein AirBnB (also eine private Übernachtung) angefragt. Der Gastgeber hat dann 24 Stunden Zeit sich zu melden und die Reservierung anzunehmen. Für mich ist das nicht ganz so praktisch, weil ich eigentlich erst am Nachmittag entscheide wo ich übernachte. Bis zum späten Vormittag hat sich der Gastgeber noch nicht gemeldet. Also habe ich noch einen zweiten privaten Gastgeber angefragt, der noch eine halbe Stunde länger zu fahren wäre. Aber auch hier hatte ich bis zum frühen Nachmittag keine Rückmeldung erhalten. Das ist nicht so gut. Also schaue ich mich noch einer anderen Unterkunft um. Eine halbwegs bezahlbare finde ich, die auch zu meiner Planung der heutigen Etappe passt. Also storniere ich zuerst die beiden privaten Anfragen und buche in der Unterkunft einer von zwei freien Zimmern. Dort bekomme auch sofort die Bestätigung. So ist das gut! Und mache ich erst mal eine kurze Mittagspause. Ich esse vom Proviant, als ein Donner in der Ferne meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Inzwischen ist der Himmel in einer Richtung schwarz mit dichten Wolken. Dort blitzt und donnert es. Ich packe schnell meine Sachen zusammen und fahre weiter. Doch der Regen holt mich ein. Zum Glück aber nur die Ausläufer. Ich werde zwar nass, aber ich kann dem Gewitter tatsächlich davonfahren. Ein paar Kilometer vor meinem Ziel für heute kommt sogar wieder die Sonne heraus. Doch ein sehr starker Wind genau als Gegenwind macht das Vorwärtskommen auf den letzten Kilometern doch noch ziemlich anstrengend. Ansonsten war es eigentlich eine schöne Etappe durch die Berge. Es ging zwar oft auf und ab, aber wie schon erwähnt oftmals auf einer ehemaligen Bahnlinie. Aber leider nicht immer! An der Unterkunft bin ich wieder trocken und ganz froh, dass ich dem Gewitter grade so davon fahren konnte. Der Wind reißt ein paar Zweige von den Bäumen ab. Doch inzwischen hocke ich in der Unterkunft und esse erst mal ein paar Kekse. Nachdem ich geduscht habe laufe ich noch zum Supermarkt um ein bisschen Proviant zu kaufen. Dann schaue ich mir die Routenplanung für morgen an, tippe das Tagebuch und esse etwas zu Abend. Vielleicht schaffe ich es heute mal etwas früher ins Bett zu kommen. Ich war heute Vormittag schon müde.