Mittwoch, 29.06.2022 — Rians - Arles

 

13. Tag, Mittwoch
Wetter morgens: sonnig, wolkenlos, kühl
Tages-Kilometer: 137km
Gesamt-Kilometer: 1566km
Durchschnitt: 22,6km/h 
Fahrzeit: 6h04
Wetter tagsüber: strahlend blauer Himmel, sehr sonnig, ab dem Mittag sehr warm 32 Grad Celsius und teilweise kräftiger Wind aus Süd (damit leider wieder Gegenwind) 
Wetter abends: sehr warm, sonnig
Abfahrt: 8 Uhr 
Ankunft: 15:45 Uhr 

Ich bin gestern Abend recht früh ins Bett gegangen und habe gut geschlafen. Das tut gut! Um 6 Uhr stehe ich auf und starte in den Tag. Während mein Müsli eingeweicht packe ich schon die ersten Sachen zusammen. 
Nachdem ich gefrühstückt, die Zähne geputzt und alle Taschen gepackt habe checke ich aus, hole mein Fahrrad aus der kleinen Grotte, die über Nacht als Abstellkammer fürs Fahrrad gedient hat, hänge die Taschen ans Fahrrad, starte das GPS Gerät und fahre los. Es ist ziemlich genau 8 Uhr. Sehr gut, wenn ich so früh los komme, denn am Morgen ist es noch kühl. Und heute morgen irgendwie sogar besonders kühl, so kommt es mir jedenfalls vor. Doch die Sonne wärmt schon angenehm und so macht der Start wieder richtig Spaß! Mal davon abgesehen, dass wieder mal die Beschilderung und der 
Track im GPS Gerät sehr voneinander abweichen. Gestern Abend hatte mir noch jemand erklärt, dass der Eurovelo 8 hier in der Gegend erst noch final festgelegt werden muss. Daher gibt es nur eine Temporäre Beschilderung. Nun das erklärt dann schon einiges. Außerdem habe ich gestern Abend beschlossen nicht noch eine weitere Etappe durch die Berge zu fahren. So schön es dort auch ist, ich habe schließlich noch ein paar Kilometer vor mir. Und so hatte ich gestern Abend noch eine Alternative berechnen lassen und aufs GPS Gerät übertragen.
Nach etwa 12 Kilometern komme an die Kreuzung, an der ich nun eigentlich abzweigen sollte auf meine alternative Route. Doch was sehe ich?? Auch die Beschilderung des Eurovelo 8 zweigt genauso ab, wie ich es gestern geplant habe. Die eigentliche Etappe durch die Berge nimmt der Eurovelo gar nicht. Nun ja, umso besser, dann brauche ich nur der Beschilderung folgen, aber die ist leider wieder ausgesprochen dürftig. Nun ja, genug gemeckert. Zunächst führt der Weg auf kleinen Straßen zwischen den Feldern hindurch. Das ist schön zu fahren. Doch dann geht's irgendwann auf einer Hauptstraße weiter. Schön ist das nicht. Dafür geht es zügig durch die fast endlosen Flächen der Provence. Viele Bäume am Straßenrand sorgen für Schatten. Nach 75 Kilometern bin ich wieder auf dem ursprünglichen Track zurück. Es geht nun über zahlreiche kleinere und größere Landstraßen weiter. Es wäre echt super zu fahren, wenn der Gegenwind der am Nachmittag teilweise kräftig auffrischte, dass Radfahren nicht so anstrengend machen würde. Ich muss teilweise ganz ordentlich in die Pedale treten, um vorwärts zu kommen. Mein toller Durchschnitt ist dahin. 
Um kurz vor 16 Uhr erreiche ich Arles. Eine große Stadt an der Rone. Die Unterkunft liegt mitten im der Stadt, aber weg vom Verkehr, sondern in einer Fußgängerzone. Warum klappt das mit den Verkehr aus der Altstadt bringen überall auf der Welt nur nicht in Leonberg???!!!??? 
Bevor ich mich noch weiter über die lokale Politik auslasse, gehe ich erst mal unter die Dusche und esse dann. Ich habe nämlich Hunger! 
Nach Erfrischung war zuerst mal Einkaufen angesagt. Denn ich habe nicht viel Proviant dabei. Käse verändert bei diesen Temperaturen sehr schnell seine Form und teilweise auch den Aggregatszustand. Also bin ich zum nahe gelegenen Supermarkt gelaufen und wie gestern habe ich mich ob gefragt, ob es in der Zeit als ich duschen war draußen nochmal um 10 Grad (für alle Studierten unter euch: Ja, ich weiß es heißt eigentlich Kelvin....) wärmer geworden ist. Die Hitze ist ja der Hammer. Das kam mir vorhin gar nicht so vor. Nun ja. Als Abendessen gibt's ein klassisches Vesper mit Brot, Käse und Saft. Kein Bier! 
Ich will dann auch wieder früh ins Bett. Wobei ich für morgen evtl einen Tag Pause mache. Der erste seit Beginn der Reise. Mein Hintern wäre grade sehr dafür. Ich konnte in den Wochen vor meiner Abreise ja überhaupt nicht mehr mit dem Fahrrad fahren, wegen dem scheiß Corona. Da fehlt mir schon ein bisschen Sitzfleisch (hat man das überhaupt als Vegetarier...?)
Ich glaube es wird Zeit zum Schlafen.