Freitag, 01.07.2022 — Arles - Séte
15. Tag, Freitag
Wetter morgens: strahlend blauer Himmel, ziemlich kühl!
Tages-Kilometer: 123km
Gesamt-Kilometer: 1689km
Durchschnitt: 22,6km/h
Fahrzeit: 5h25
Wetter tagsüber: sehr sonnig und warm, 31 Grad, teilweise kräftiger Wind (über viele Kilometer als Rückenwind!)
Wetter abends: sonnig und sehr warm
Abfahrt: 8:15 Uhr
Ankunft: 15:15 Uhr
Der Ruhetag hat gut getan. Nun wird es aber auch wieder Zeit weiter zu fahren. Um kurz nach 6 Uhr stehe ich auf. Draußen ist es ziemlich kühl. Während mein Müsli eingeweicht packe (wie immer) die ersten Sachen zusammen und bereite mich auf die nächste Etappe vor.
Um kurz nach 8 Uhr stelle ich mein Fahrrad raus auf die Straße, hänge die Taschen dran, spanne den Rucksack fest, starte das GPS Gerät und dann geht's los. Zunächst einmal zurück zum Track. Da wollte ich jedoch nicht die gleiche Strecke fahren, wie auf der Herfahrt, sondern der eigentlichen Route folgen. Also fahre ich zunächst zur Rhone und dann zur anderen Brücke über den Fluss. Doch stehe stehe ich auf einmal vor einem riesengroßen Schild, dass die Durchfahrt für Fahrräder verbietet. Ja so ein Mist! Nun ja, beim genauen Hinsehen fällt mir auf, dass es irgendwie zwischen den Brücken und unten herum einen Weg gibt. Also war es ganz gut, dass dieses große Schild dort stand. Sonst wäre ich auf der Hauptstraße gelandet auf der sehr viel Verkehr herrschte. Dann geht's weiter raus aus der Stadt. Zunächst bin ich heute morgen irgendwie noch nicht ganz bei der Sache und verpasse den ein oder anderen Abzweig und muss umdrehen. Nun ja. Kommt vor. Irgendwann bin ich dann wieder zwischen den Feldern unterwegs. Hier macht das Fahren einfach Spaß. Schöne Landschaft und ich muss nicht ständig aufs GPS Gerät schauen. Dazu kommt dann noch Rückenwind. Na nicht ganz 100%. Aber immerhin von der Seite und nicht direkt von vorne. Das macht das Vorankommen wirklich angenehm. Der Weg durch ein Naturschutzgebiet ist zwar interessant, verläuft aber über 5 Kilometer oder mein einfach nur völlig geradeaus. Zum Wandern ein Alptraum. Fürs Fahrrad eine super Sache: Kette rechts und Vollgas! Schließlich erreiche ich den Rhone - Sete - Kanal. Happy Cycling in bester Form. Und dazu noch Rückenwind. Da kommen schnell viele Kilometer zusammen. Dann erreiche ich das Meer und die Strände. Bei Carnon mache ich Mittagspause. Ich hocke mich an den Strand, genieße die Sonne und eine Ladung Kekse zum Mittagessen. Der Sand ist glühend heiß. Es wird Zeit, dass ich weiterfahre. Erst mal weg vom Strand und dann muss ich die Schuhe ausleeren. In denen hat sich jede Menge Sand gesammelt. Nun ja, gute Lüftung ist halt weniger guter Schutz vor Sand oder Regen. Den Abstecher nach Montpellier spare ich mir und fahre weiter Richtung Sete. Das wäre für heute ein gutes Ziel. Ich will es nach dem Ruhetag auch nicht gleich übertreiben. Mein Hintern ist der gleichen Meinung. Also buche ich unterwegs bei einer kurzen Rast ein Hostel in Sete. Der Wind hat sich leider etwas gedreht, oder meine Richtung hat sich geändert. Jedenfalls muss nun am Nachmittag wieder ziemlich kräftig gehen den Wind arbeiten. Das macht meinen schönen Schnitt vom Vormittag leider zunichte. Mal davon abgesehen, dass es anstrengend ist...
Ich bin mal gespannt auf das Hostel. Ich hatte in Irland bei einer Tour mal eine ziemlich schlechte und ehrlich gesagt ekelhafte Erfahrung gemacht. Ein älterer Gast stank so derart, dass ich mich im Schlafzimmer beinahe übergeben musste. Eine Dame im Zimmer war nicht so robust. Sie hat ziemlich überstürzt das Hostel in der Nacht verlassen. Nun ja. Ich erreiche Sete am Nachmittag und finde das Hostel ziemlich schnell. Sehr groß und sehr ordentlich. Als ich in den Schlafsaal komme bin ich ziemlich überrascht. Sehr groß und die Decke ist bestimmt 4 Meter hoch. Außer mir ist nur eine Person im Zimmer. Bis jetzt jedenfalls. Ich dusche und mache anschließend einen Spaziergang durch die Stadt. Auch hier gibt es wieder eine sehr schöne und große Fußgängerzone. Unterwegs esse ich in einem Restaurant zu Abend und laufe dann noch ein bisschen durch die Stadt. Eigentlich könnte ich auch schon wieder duschen. Es sind 31 Grad Celsius. Ich setze mich im Hostel noch ein bisschen in die Lobby. Im Zimmer sind die Stühle nicht so bequem. Ich tippe das Tagebuch, schaue mir die Route für morgen an und lese noch ein bisschen Zeitung bzw Fachberichte über Photovoltaik und Wärmepumpen. Nun ja, das Projekt zur Modernisierung meiner Heizung zu Hause läuft ja schon länger und wird mit steigenden Kosten für Energie immer bedeutender. Als ich vor ein paar Jahren schon gesagt habe, dass ich weg will von Russlands blutigem Erdgas wurde ich nur milde belächelt. Ich glaube das hab ich schon mal gesagt. Nun ja. Das Thema Krieg in der Ukraine treibt mich nach wie vor sehr um.