Dienstag, 19.07.2022 — Algeciras (E) - via Madrid - Avignon (F)

 

32. Tag, Dienstag 
Wetter morgens: wolkenlos und sehr warm, 24 Grad 
Tages-Kilometer: x
Gesamt-Kilometer: x
Durchschnitt: x
Fahrzeit: x
Wetter tagsüber: 
Wetter abends: 
Abfahrt: x Uhr 
Ankunft: x Uhr 

Nachdem ich gestern alles klar gemacht habe für die Rückreise bin ich gegen 22 Uhr ins Bett gegangen. Ich konnte auch halbwegs schlafen. Erst um kurz vor 4 Uhr bin ich aufgewacht. Einwandfrei. Den Wecker hatte ich natürlich gestellt und ein bisschen Sorge nicht zu verschlafen hatte ich auch. Ich frühstücke in Ruhe mein Müsli und mache mich dann auf den Weg zum Bahnhof. Das waren nur 100 Meter, trotzdem bin ich ziemlich nass geschwitzt. Nun ja, die körpereigene Klimaanlage funktioniert wirklich bestens. Am Bahnhof warte ich noch, bis der Zug bereit gestellt wird. Hier in Algeciras ist normalerweise Endstation für den Personenverkehr. Kurz nach 6 Uhr wird der Zug geöffnet und ich kann mit dem Fahrrad einsteigen. Das ist schon mal sehr gut. Wobei dies auch ein Regionalzug ist, bei dem es keine strengen Bestimmungen bzgl Fahrrädern gibt. Ich finde eine gute Ecke in die mein Fahrrad. Gut, dass ich es zerlegt habe, sonst wäre es hier schon sehr eng geworden. 
Abfahrt ist pünktlich um 6:20 Uhr. Es ist ganz ungewohnt sich vorwärts zu bewegen ohne in die Pedale treten zu müssen. Aber auch mal ganz schön. Die Strecke verläuft durch die Berge. Eine sehr schöne Landschaft. Umso schöner diese Landschaft mal zum Zug aus zu beobachten. In den Bergen ist es am Morgen noch relativ kühl. 17 Grad zeigt das Thermometer im Zug an. Doch auch hier in den Bergen ist die extreme Trockenheit allgegenwärtig. Und wenn es hier zu einen Feuer kommt, denke ich, wird es sehr schwer hier überhaupt löschen zu können. Außer eben von der Luft mit Flugzeugen. 

Der Umstieg auf den Schnellzug war leider nicht ganz so unkompliziert wie erhofft. Um auf den Bahnsteig zu gelangen muss muss an einem Checkin vorbei. Dort wird die Fahrkarte kontrolliert. Ein Fahrrad, auch wenn es zerlegt ist, muss in einer Box transportiert werden. Glücklicherweise war die Dame aber bereit um mit dem Team im Zug zu telefonieren um zu klären, ob noch Platz ist. Das hat dann glücklicherweise geklappt. Somit kann ich bis Madrid weiterfahren. Bis zum Eintreffen des Zuges habe ich dann auch noch das Hinterrad verpackt und meine Taschen getragen. Denn auf der Internetseite der Bahn steht, dass zerlegte Fahrrad muss in einer Tasche transportiert werden. Dem wäre ja somit eigentlich genüge getan. Trotzdem nervt es mich ein bisschen vom "guten Willen" anderer abhängig zu sein. Ich bezahle, ich bereite alles sauber vor und habe trotzdem Diskussionen. Das wird hoffentlich in Madrid wenigstens auch wieder gut ausgehen. 
Die Strecke nach Madrid führt durch relativ flache Landschaft mit endlosen Feldern. Auch wieder: Bis auf Bäume ist hier alles vertrocknet. Wobei die Getreidefelder inzwischen auch gemäht sind. Das Stroh liegt teilweise noch. Es gibt auch zahlreiche Plantagen mit Olivenbäumen. Sonst wächst hier nichts.
Gegen 12 Uhr soll der Zug in Madrid ankommen. Da habe ich dann über eine Stunde Zeit für den Umstieg auf den nächsten Zug. Die Zeit will ich nutzen, um etwas zu Essen, aber auch um eben auch den Rest vom Fahrrad noch komplett zu verpacken. Dann ist hoffentlich Ruhe mit den blöden Diskussionen.
Mit einer Stunde Verspätung beginnt das Boarding des Zuges nach Avignon. Es ist tatsächlich so, dass der Bahnsteig gesperrt ist. Die Leute warten in einer Halle wie am Flughafen, bis der Zug aufgerufen wird und man einsteigen kann. Diesmal keine Diskussion. Zum Glück. Es gibt einen kleinen Platz ganz am Ende des Zuges. Dort kann ich mein großes Gepäck abstellen. Dann fährt der Zug auch schon los. Auf der Anzeige im Zug tauchen viele bekannte Städte auf. Die führe ich aber nicht auf. Ist mir zu viel zum Tippen. Aber durch einige Städte bin ich auf meiner Reise auch gefahren. Nun geht das Ganze rückwärts. Unterwegs (vielleicht eine halbe Stunde hinter Guadelachara) riesige Waldbrände. Zwar weit weg von der Bahnlinie, aber riesige Rauchsäulen. 
Ansonsten verläuft die Reise ganz entspannt. Nur wird es allmählich anstrengend einfach nur zu sitzen. Das bin ich nach dem vielen Radfahren einfach nicht so richtig gewohnt. Die Verspätung konnte der Zug nicht aufholen. Ist mir aber auch recht, denn dann sitze ich schon eine Stunde weniger in Avignon am Bahnhof. 
Am frühen Abend erreicht der Zug die Küste und fährt durch zahlreiche Städte, die ich auf der Radtour mit dem Fahrrad bereits durchquert habe. Einiges habe ich wieder erkannt und da ist mir auch erst wieder bewusst geworden wie lange ich eigentlich unterwegs war und wie weit ich gefahren bin.
Um kurz nach 22 Uhr erreiche Avignon. Hier ist für heute Endstation. Zum Glück. Denn bis auf den Umstieg in Madrid bin ich seit heute morgen um kurz nach 6 Uhr im Zug unterwegs. Morgen früh um 7 Uhr geht es weiter.