Freitag, 16. Juli 2010 — Älvsbyn — Sörbyn
Tageskilometer: 90 km
Sörbyn, morgens Sonne, später bedeckt, +22 ºC
Gestern war wirklich ein anstrengender Tag und heute soll es auf jeden Fall weniger sein. Etwas demotivierend an der aktuellen Strecke ist, dass es doch eher wieder nach Osten und nicht nach Norden geht. Aber ich will unbedingt von der E45 wegbleiben… dafür komme ich jetzt immer näher an die E10, die im Osten verläuft. Das ist natürlich auch nciht besser. Ich muss dazwischen etwas finden.
Der Platz in Älvsybn war o.k. Der Opa als Platzwart dort vielleicht etwas bruddelig, aber buddelig sollen angeblich die meisten Leute hier im Norden sein. So hat es mir ein Bekannter jedenfalls erklärt. “Der ist bruddelig..? Nein, der kommt aus dem Norden…!”
Relativ unmotiviert mache ich mich auf den Weg nach Boden (356). Die 45 km ziehen sich hin. Vom Verkehr her geht es. In Boden kaufe ich ein. Die nächsten Campingplätze sehen nicht so aus, als gäbe es dort oder in der Nähe etwas zu kaufen. Nach dem Einkauf mache ich eine Pause und lasse zu Hause etwas von mir hören. Sollte ja schließlich auch mal sein. Es ist wohl immer noch sehr heiß in Deutschland und das THW hatte wohl auch einen größeren Einsatz wegen eines Unwetters. Ich hoffe das trockene Wetter hält hier noch eine Weile an.
Einen heraus reißen mit Fahren will ich mir heute nicht. Ich habe echt keinen Bock! Irgendwann habe ich soviel gefuttert, dass ich meine Einkäufe jetzt wieder in Bobby und Rucksack unterbringen und es weitergehen kann. Die 356 nach Norden. Sörbyn ist das Ziel.
Ich hoffe, dass es morgen wieder besser läuft und auch die Motivation wieder stärker wird. Unterwegs begegnen mir wieder einmal ein paar Rehntiere. So ganz helle im Kopf scheinen die auch nicht zu sein. Zumindest, was das Verhalten im Straßenverkehr angeht. Klar, die waren auch schon hier oben, als es noch keine Autos gab.
Wie ich darauf komme?
Nun, als ein Auto kommt, läuft ein Rehntier von der Straße weg, in Richtung Graben. Im nächsten Augenblick jedoch dreht es um, nurum doch noch vor das Auto zu laufen! Passiert ist zum Glück nichts. Die Autofahrer kennen wohl das irrationale Verhalten der Rehntiere und sind entsprechend vorsichtig unterwegs. Hier in Sörbyn haben sie ein kleines Hotel mit Restaurant. Alles nagelneu. Camping ist gleich hinterm Haus und zur Feier des Tages darf es dann auch mal eines der teuren Starköl sein.
Morgen sollen dann aber schon wieder 100 km drin sein. Ich mag jetzt aber nicht daran denken. Hoffentlich macht das Wetter weiterhin mit.