Mittwoch, 06.08.2014 — Rajka – Komarom

Mittwoch, 06.08.2014 — Rajka – Komarom
Tageskilometer: 121 km
Durchschnitt: 21,8 km/h
Fahrzeit: 5:31 h
Den ganzen Tag bedeckt, sehr selten Sonne, zum Abend dicke Wolken, 24°C
Ich saß gestern Abend noch sehr lange mit einem jungen polnischen Pärchen zusammen. Wir haben ein paar Bier genossen und uns super auf Englisch unterhalten. In der Nacht bin mal aus dem Zelt und habe das letzte Bierchen weggebracht. Anschließend bin ich sehr lange wach gelegen und habe über die Arbeit im Büro nachgedacht oder gegrübelt. Am Morgen bin ich dann recht verdattert beim Frühstück im Zelt gesessen. Das Pärchen ist zeitlich mit mir startklar. Wir sind ein Stück weit gemeinsam gefahren. Aber unterhalten ist während der Fahrt einfach ungeschickt, wenn man den Verkehr nicht behindern will. An einem Storchennest mache ich einen Fotostopp. Für die beiden scheint das nichts Ungewöhnliches zu sein, wenn Storche im Dort auf einem Strommasten ein Nest bauen. So haben sich dann leider unsere Wege an dieser Stelle getrennt. Abseits vom Eurovelo 6 ist die Beschilderung nicht vorhanden. Inzwischen bin ich recht verwöhnt, was die Beschilderung angeht. Aber auch das Pärchen tut sich schwer. So sehe ich die beiden ein paar Kilometer weiter nochmals mit vielen Fragezeichen in die Karte schauen, während bei mir das Navi den Weg angibt. Den Weg nach Gyom hat es super gut gemeistert. Ich war echt sehr zufrieden. Die Strecke ging über Dunakiliti – Dunasziget – Nagysizet – Püski – Hedevar – Dunaszeg – Györ.
Die Beschilderung in Györ war dann aber ganz schlecht. Der Weg hörte einfach irgendwo auf. Ich bin noch etwas durch die Stadt gefahren, weil die Innenstadt ganz nett war. Zwischendurch habe ich immer wieder mal einen Wegweiser gefunden, aber der Weg hat sich dann an der nächsten Kreuzung auch gleich wieder verloren.
Geschützt vor dem einsetzenden Regen starte ich das Navi und gebe den nächsten Ort hinter Györ ein. Dann kann´s los gehen. Nach ein paar Kreuzungen bin ich dann auch wieder auf den Eurovelo 6. Vorbei geht es an einem großen Audi-Werk weiter nach Böny und Nagyszentjanos. Ab dort wird die Strecke zum echten Single-Trail Abendteuer für Biker mit Anhänger. Riesenpfützen, Schlammlöcher und völlig ausgefahrener Asphalt mit tausenden von kleineren Schlaglöchern geben meinem Hintern für heute echt den Rest. Die Sattelstütze am Speedy knarzt, als würde sie jeden Augenblick in zwei Teile zerbrechen. Einen neuen Streckenrekord gibt es heute ganz sicher nicht, so langsam wie ich um die Schlaglöcher kurven muss. Na, muss ja auch nicht sein.
Bis Komarom ist es jetzt zum Glück nicht mehr weit. Hier angekommen kaufe ich ein und fahre noch ein kleines Stück bis zum Campingplatz. Beim Preis für die Übernachtung bin ich erst einmal recht erschrocken, weil es recht teuer war. Aber in den 15 Euro ist auch der Eintritt ins benachbarte Thermalbad enthalten. Hm, wäre doch was für morgen früh, dort mal eine Runde schwimmen zu gehen. Ich schaue mir das Bad mal von innen an und bin anschließend doch etwas ernüchtert. Nun ja, das frisch renovierte Leonberger Hallenbad sollte man nicht ganz als Maßstab ansetzen.
(Anmerkung nach der Tour: Ich weiß inzwischen auch nicht mehr, was mich an dem Bad gestört hat. Es war alles da und sauber war es auch. Vielleicht war es das elektronische Schloss am Spind, dessen Funktion ich nicht kapiert habe…)
Nach meiner Erkundung esse ich im Zelt zu Abend. Naja, bei den vielen Mücken stellt sich die Frage, ob ich nicht vielleicht selber mehr Abendessen war, als ich selbst gegessen habe. Der technische Dienst an Speedy und Bobby wird schon ein klein wenig zur Nervensache wegen der viele Mücken. Auch in der Nacht muss ich das Zelt ganz zu machen, um Ruhe vor den Viechern zu haben.