Samstag, 09.08.2014 — Budapest – Dunapataj

Samstag, 09.08.2014 — Budapest – Dunapataj
Tageskilometer: 143 km
Durchschnitt: 20,4 km/h
Fahrzeit: 6:58 h
Sonnig und heiß, > 30°C
Ich war heute Morgen sehr gespannt, wie gut ich aus Budapest hinausfinden werde. Jetzt, da das Navi mich im Stich gelassen hat, muss ich eben schon gründlich in die Karte schaue und nicht nur mal einen kurzen Blick hinein werfen. Nach ein paar Mal umdrehen (auch wegen Umleitungen durch das Sziget-Festival) kam ich recht schnell ins Stadtzentrum. Die mächtigen Gebäude dort sind schon sehr beeindruckend, auch wenn ich die eigentlich schon ein paar Mal gesehen habe.
Gestern Abend saß ich noch lange mit dem tschechischen Nachbarn zusammen. Er studiert in Prag und ist wohl der einzige in seiner Familie, der nicht dem Alkohol verfallen ist. Der kommt ursprünglich aus dem hintersten Dorf in Mären (hier würde man es Eltingen nennen, gell Passi?) Es war auf jeden Fall eine ganz interessante Unterhaltung. Sein Bruder und sein Vater sind wohl mehr oder 24/7 voll. Dadurch sind die zwar ganz lieb und friedlich, haben wohl aber auch nicht grade viel Bock zum Arbeiten.
Ich bin früh aufgestanden. In der Nacht war es nebelig und das Zelt ist leider auch wieder völlig nass. Von innen, wie von außen. Das trocknet dann eben wieder beim nächsten Aufbauen. Jetzt gibt es erst einmal Frühstück und dann geht es los.
Interessant ist der krasse Wechsel:
Nach der letzten großen Brücke über die Donau ist die schöne Seite der Stadt sofort vorbei. Es folgen zahlreiche alte Fabriken und jede Menge wild abgeladener Müll. Von der Donau bekomme ich erst einmal nicht viel zu sehen. Der Weg ist an sich ganz gut beschildert. Das macht das Vorwärtskommen wirklich einfach. Hin und wieder prüfe ich anhand der Karte, ob ich auch noch wirklich richtig fahre. Verdammt heiß ist es heute. Es gibt hier jedoch hin und wieder Überflurhydranten, aus denen man Trinkwasser zapfen kann. Das ist echt perfekt!
Ein gutes Stück hinter Budapest ändert sich die Gegend erneut. Keine Müllhalden mehr, sondern sehr noble und gepflegt Häuser und Villen. Direkt an der Donau gelegen. Hohe stabile Zäune, überall Kameras, Wachdienst… alles klar. Gut, gefallen würde es mir hier auch, aber viele Häuser sind auch zu verkaufen. Eigentlich hängt in manchen Straßen an fast jedem zweiten Haus solch ein Schild.
Wieder ein Stück weiter noch ein anderes Bild. Jetzt sieht es eher nach Wochenendhäusern aus. Nicht direkt am Donauufer, sondern auf der anderen Seite der Straße, die ihren Namen wirklich nicht verdient hat: Eine lehmige Schlaglochpiste, die das Material wirklich sehr fordert. Maximal 15km/h darf ich fahren, sonst macht die Bobby Bocksprünge. Mein Hintern jammert und ich habe das Gefühl, dass es mir die Bandscheiben zerdrückt. Es ist absolut unmöglich die Schlaglöcher zu umfahren. Es gibt einfach zu viele davon. Unimog Teststrecke. Das wäre die korrekte Bezeichnung für diese Straße. Aber mit meinem Moggi würde ich hier trotzdem nicht fahren wollen.
Aber schlimmer geht bekanntlich immer. Die Schlaglöcher vorhin waren noch halbwegs gut zu durchfahren. Aber nun entlang eines endlosen Schlafdeich gibt es kein Entkommen vor den feinen Wellen, Löchern und Dellen im Lehmboden. Das strengt echt an. Bis Dunaföldvar geht das so weiter, also insgesamt ein paar Stunden. Als meine Nerven wirklich schon fast blank gerüttelt sind folgt ganz überraschend bester Asphalt. Vom Schlafdeich geht es parallel zu Straße weiter. Ich nutze die Möglichkeit, um den Schnitt etwas zu verbessern. In Dunapataj biege ich ab. Es geht zum Campingplatz nach Szeldiföpart. Hier ist für heute Schluss.