Die Nacht war extrem kurz. Draußen haben immer wieder irgendwelche Köter Krach gemacht und ich bin aufgewacht. Dann war es mir zu blöd und ich habe Stöpsel ins Ohr gesteckt. Aber nun war ich mir eben nicht sicher, ob ich den Wecker höre. Denn heute morgen mussten wir um 5 Uhr an der Bushaltestelle sein! Also war wecken um kurz vor 4 Uhr angesagt. Zum Glück bin ich rechtzeitig wach geworden. Wir haben unsere Sachen zusammen gepackt und sind zügig los gekommen. Um dreiviertel fünf standen wir an der Haltestelle. Es war stockfinster und verdammt kalt. Außer uns stand nur noch ein Hund dort und hat sich gefreut, dass ihm so früh schon jemand Gesellschaft leistet. Als die offizielle Zeit zur Abfahrt erreicht ist, ist vom Bus weit und breit nichts zu sehen. Es ist immer noch saukalt und stockfinster. Wir warten einfach mal ab. Denn beim letzten Mal hatte der Bus auch eine halbe Stunde oder sogar noch mehr Verspätung. Irgendwann kam dann "ein" Bus. Zwischenzeitlich kamen noch zwei weitere Fahrgäste dazu. Schön, wenn man doch nicht ganz alleine warten muss. Offensichtlich war denen bewußt, dass der Bus immer viel Verspätung hat, oder sie wollten gar nicht mit uns fahren? Denn der Bus kam aus der entgegengesetzten Richtung. Also von dort, wo er hin fahren soll. Eigentlich hätte er noch ein paar Ortschaften weiter fahren sollen und daher aus der anderen Richtung kommen sollen. An der Kreuzung neben der wir stehen dreht der Bus. Nun passt alles. (Hm, was wäre nun geworden, wenn wir eine Ortschaft weiter gewartet hätten? Laut Plan wäre der Bus dort durchgefahren...). Der Fahrer bestätigt die Richtung und wir steigen ein. Nur beim Ticket bzw. beim Wechselgeld verzählt sich der Fahrer. Na mit Absicht oder nicht ist egal. Diskussion auf rumänisch? Aussichtslos. Zwei Euro machen den Kohl nicht fett. Ich hoffe nur, dass es für den nächsten Bus auch noch reicht! Dann geht die Fahrt los. Die wichtigste Sache für Fahrer und Fahrgäste war die Wahl der Radiosenders. Denn der Fahrer was mehr mit der Wahl des Radiosenders beschäftigt, als mit dem Fahren. Irgendwann aber hat er dann doch Gas gegeben. Die Haltestellen sind irgendwie und irgendwo. Dort wo in dem Ort jemand steht hält der Bus. Aber nur einmal pro Ort. Es geht nochmal durch den Apuseni Nationalpark. Wir erreichen die nächste größere Stadt gehen halb neun. Da sollte der nächste Bus schon starten. Aber der Fahrer wartet und wir können entspannt umsteigen und unsere Rucksäcke im Bus verstauen. Nachdem wir ein ordentliches Ticket gelöst haben geht es auch schon los in Richtung Turda. Die Fahrt geht diesmal südlich entlang des Apuseni Nationalpark. Nochmal einen letzten blick auf die Natur werfen. Es dauert ziemlich lange, bis wir Turda erreichen. Vom Bus Terminal laufen wir zum Hostel. Weil es noch sehr früh ist, ist die Vermieterin noch nicht erreichbar. Aber wir können unsere Rucksäcke im Haus lassen. Dann machen wir uns mit wenig Gepäck auf den weg zur Salina Turda. Der Fußweg ist gut zu schaffen. Aber es ist schon sehr warm.
In der Salina Turda gehen mir dann fast die Augen über. So etwas riesengroßes und beeindruckendes habe ich noch nicht gesehen. Unser ganze Kirche in der Leonberger Altstadt würde dort locker mehrmals platz finden! Unglaublich!! Wir verbringen viel Zeit dort weil es einfach interessant ist. Und die Zeit ist es wert! Dann aber haben wir irgendwann auch Hunger. Wir verlassen die Salina und essen an einem der vielen Stände vor der Salina. Langosch....
Wir suchen einen etwas anderen Rückweg in die Stadt und besuchen noch die Reste der alten Festung aus der Zeit der Römer: Potaissa.
Viel ist von der mehrere tausend Jahre alten Festung nicht mehr zu sehen. Aber was noch zu sehen ist, lässt erahnen, wie groß die 12 Hektar große Anlage wohl mal gewesen sein muss. Nach diesem Abstecher laufen wir zurück in die Stadt und zum Hostel. Wir ziehen leichte Kleidung an und erkunden die Stadt. Unterwegs entdecken wir ein Restaurant. Dort essen wir zu Abend. Sehr lecker und sehr viel. Zu einem sehr günstigen Preis. Dann gehen wir zurück. Er gibt unterwegs noch was zu trinken, dass wir dann gemütlich im Garten des Hostels genießen. Dann bin ich aber auch wirklich platt und will nur noch ins Bett. So endet ein ereignisreicher und sehr langer Tag. Jetzt noch gut schlafen, dann ist morgen die Welt wieder okay.