Samstag, 10.12.2011 - Auckland
Leichte Bewölkung, +21°C
Wir sind gestern Abend sehr spät in dem Backpacker angekommen. Es war noch ein gutes Stück zu Laufen von der Fähre bis dorthin. Die Dame an der Rezeption ging mir mit ihren tausend Fragen woher wir kommen, wie lange wir bleiben, was wir hier machen wollen, wo sind unsere Reisepässe und wer jetzt bezahlen will wirklich auf den Wecker. Ich wollte einfach nur ins Bett und nicht noch genervt werden. Das Zimmer im Backpacker war eben ein Zimmer in einem „Riesen-Backpacker“. Heiß und stickig, ohne Fenster und die Klimaanlage irgendwie auf maximaler Sparflamme. Alles in allem nichts für jemand, der die letzten Wochen mehr im Freien, als in irgendwelchen Häusern verbracht hat. Trotzdem bin ich sehr schnell eingeschlafen. Aber nach nur wenigen Stunden ging bereits der Wecker. Es war schon kurz vor 8 Uhr. Nun ja, ganz freiwillig stehe ich heute nicht auf. Aber wir wollen uns heute Auckland anschauen. Gestern Abend haben wir auf dem Weg zum Backpacker schon ein paar ganz interessante Eindrücke bekommen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg. Die Rucksäcke bleiben heute im Backpacker zurück. Ganz ungewohnt, so ganz ohne Gepäck unterwegs zu sein… Unsere erste Station ist der Mount Eden, ein erloschener Vulkan. Von oben hat man eine tolle Aussicht auf die Stadt. Wir können auch einen Blick in den Vulkan-Krater werfen. Dann fahren wir mit dem Bus weiter zum Hafen. In einem Supermarkt kaufe ich mir dann noch zwei wichtige Mitbringsel für zu Hause: Zwei große Packungen meines Lieblingsmüsli, dass ich hier in den letzten Wochen so gerne gegessen habe. Freundschaft geht schließlich auch durch den Magen! Gegen Mittag machen wir dann ein Vesper und laufen anschließend gut gestärkt zum „Sky Tower“. Hoch gehen wir aber nicht. Wir hatten schon genug Aussicht. Das würde auch einfach sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Kurz darauf sind wir zurück an der Queen-Street. Das ist die Shoppingmeile Aucklands schlechthin. An einer Eisdiele füllen wir uns die Bäuche mit einer großen Portion Eis, während wir interessiert das Treiben um uns herum verfolgen. Etwas befremdlich sind die vielen Leute mit ihren zahlreichen Einkaufstüten in der Hand ja schon irgendwie. So langsam wird es aber dann auch Zeit unsere Rucksäcke beim Backpacker abzuholen, die zahlreichen Mitbringsel zu verstauen und uns auf dem Weg zum Shuttle zu machen. Die Busse fahren alle 15 Minuten zum Flughafen. Am Flughafen angekommen verpacke ich meinen Rucksack im Rucksack-Sack. Das ist einfach ein stabiler Beutel, der verhindern soll, dass sich die Bänder oder Gurte des Rucksacks in den Gepäcktransportanlagen verheddern. Beim Check-In bringt der Rucksack wieder seine 20 Kilogramm auf die Wagen. Nun ja … 2 Kilogramm Müsli eben…. Die Passkontrolle ist easy und der Sicherheitscheck war völlig entspannt. Nach dem Motto: Solange deine Socken nur stinken und keine Löcher haben, darfst Du auch wieder mal hier her kommen! Kiwi-Way-of-live eben… An einem Eisstand nutze ich die Change und haue meine letzten 5 Bucks noch auf den Kopf. Noch einmal das leckere neuseeländische Eis genießen! Dann wird es Zeit fürs Boarding. Dann geht´s los. Erste Etappe bis Brisbane in Australien. Der Flug verläuft ruhig. Wir haben Plätze in der letzten Reihe des Fliegers und deswegen zum Glück etwas mehr Platz, um uns zur Seite ausbreiten zu können. Es gibt etwas zum Abendessen und dann noch eine Bierchen. Schlafen kann und will ich aber noch nicht. Draußen ist es noch hell, was wohl aber auch die nächsten Stunden so bleiben wird. Denn wir fliegen dem Tag entgegen. In Brisbane angekommen hat uns die Dunkelheit aber dann doch eingeholt. Wir müssen wieder alle raus aus dem Flieger und erneut durch die Sicherheitskontrolle. Dann erneut zum Gate und warten, warten, warten… Das längste Stück unserer Rückreise steht nun an. 13,5 Stunden Flugzeit bis Dubai. Es wird die gesamte Zeit über Nacht sein. Zuerst einmal gibt es Futter und anschließend wird das Licht heruntergefahren. Ich versuche mich noch einige Zeit mit Hilfe des Entertainment-Systems wach zu halten. Aber dann übermannt mich doch der Schlaf. Hin und wieder wackelt der Flieger, als wir über Thailand ein paar große Gewitter überfliegen. Sehr interessant, so etwas auch mal vor oben zu sehen. Irgendwann wache ich auf und habe einfach keine Lust mehr in dem blöden Flieger zu hocken. Mir gehen die Enge und der Krach von den Triebwerken endlos auf die Nerven. Ich würde am liebsten einfach aussteigen und mich irgendwo an einen schönen Strand setzten und den Wellen zuschauen. Naja, ich bestelle mir noch zwei Bier und versuche weiter zu schlafen… In Dubai müssen wir den Flieger erneut verlassen und wieder durch die Sicherheitskontrollen. Und wieder müssen wir warten, warten, warten. Der Flug nach Frankfurt geht erst in ein paar Stunden. Weil noch kein Gate angegeben ist, hocken wir irgendwo herum, wo es nicht ganz so laut ist. Das tut wirklich mal gut! Dann startet unsere letzte Flugetappe. Noch einmal acht Stunden bis Frankfurt. Aber diese acht Stunden werden hoffentlich auch noch irgendwie vorüber gehen. Ich habe mir vorgenommen solch eine lange Reise nicht noch einmal an einem Stück zu machen. Neuseeland liegt definitiv am anderen Ende der Welt. Egal wie rum man fliegt, die Kilometer sind quasi gleich… Der Tag ist wirklich lang, ich bin müde, aber zum Glück (noch) nicht bruddelig. Inzwischen ist es auch wieder Tag.