Sonntag, 16.08.2009 -- Bad Tölz – Tutzinger Hütte
Sonnig, schwül, +30°C
Heute Nacht habe ich geschlafen, wie ein Stein. Nachdem es gestern Abend noch zu regnen begonnen hatte, waren wir beide skeptisch wie die heutige Tag wohl werden wird. Aber schon der Morgen erwartet und mit Sonnenschein. Beim Frühstück haben wir uns wieder ordentlich die Wampe voll gehauen. Es soll schließlich auch die ersten Kilometer anhalten. Beim Trinken habe ich es wohl ein klein wenig übertrieben. Ich hatten einfach ein paar Schluck zu viel Wasser in mich hineingepumpt. Das habe die jedenfalls gemerkt, als ich meinen Bauchgurt vom Rucksack festgezogen habe: Da wäre das Frühstück fast wieder oben rausgekommen. Also merke: Nichts übertreiben… Kurz nach dem Start in Bad Tölz geht es zunächst durch eine recht karge Landschaft. Aber bald folgen saftige Weiden, die von hohen Bäumen gesäumt werden. Die spenden den sehr willkommenen Schatten, bis wir allmählich die Berge erreichen. Es ist wirklich schön, wenn man sich langsam den Bergen nähert. Nun ja, bis dann der erste Anstieg genau vor einem liegt. Zunächst verläuft der Weg noch auf Asphalt mit einer angenehmen Steigung, aber bald wurde der Weg immer steiler. Die Tiefentalalm war der ideale Punkt für eine gemütliche Rast. Wir haben von unserem Proviant gegessen und anschließend noch eine Zeit lang faul in der Sonne gelegen. Der Senner bat uns, dem Hüttenwird auf der Tutzinger Hütten einen Gruß zu bestellen. Das machen wir doch gerne! Dann ging es weiter zur Benedikten-Wand. Der Weg war nun wirklich sehr anstrengend. Nun ja, vielleicht lag es auch an dem vielem Proviant, den wir dabei hatten. Pascal und ich waren uns schnell einig, dass die 20 Kilogramm Gepäck, die wir dabei hatten wirklich das Äußerste sind, das möglich (und sinnvoll) ist. Immerhin hatten wir für den Fall der Fälle auch Schlafsack und Isomatte dabei, sowie eine Plane für ein eventuelles Not Biwak. Ziemlich groggy kamen wir an den Tutzinger Hütte an. Da war ziemlich viel los und der Hüttenwirt war überhaupt nicht begeistert, dass wir ohne Anmeldung hier aufgetaucht sind. Auch die Grüße von der Tiefentalalm konnten ihn nicht grade freundlicher stimmen. Die Wirtin war da schon aufgeschlossener und machte uns Hoffnung, dass wir auf jeden Fall noch irgendwo in der Hütte schlafen können. Wir sollen jetzt einfach erst mal was Essen und etwas ausruhen, der Rest ergibt sich. Nun ja, wäre wohl auch so gekommen, wenn da nicht um kurz vor 20 Uhr noch eine Familie (ebenfalls ohne Anmeldung) gekommen wäre. Da war für den guten Mann wirklich der Bock fett und der war stink sauer. Es war wohl so, dass die Familie absichtlich etwas abseits der Hütte so lange gewartet hat, bis es zu spät ist, um die weiter zu nächsten Hütte zu schicken. Interessante Taktik, aber nicht ganz fair. Pascal und ich haben dem Wirt dann angeboten, dass wir im Nebenraum schlafen können. Wir haben ohnehin alles dabei. Das hat seine Stimmung deutlich aufgehellt, aber er meinte, dass wäre nicht nötig. Da findet er schon was für uns. Schließlich kam Pascal in ein Zweierzimmer zum Sepp und ich in ein Viererzimmer, neben einen älteren Herrn aus Berlin. Sonst waren im Zimmer noch zwei üble Schnarcher, aber nach dem Tag bin ich auch irgendwann eingeschlafen. Eine kleine Anekdote am Rande: Irgendwann in der Nacht bin ich aufgewacht vom Schnarchen im Zimmer. „Boah“ dachte ich mir. Der Herr da neben mir kann ja wirklich sägen wie ein Profi. Ich lag lange wach und habe überlegt, ob ich den kurz an stupfen soll, damit er sich dreht und nicht mehr schnarcht. Nach langem überlegen gab ich mir einen Ruck und dem Herrn einen Stupfer. „Das bin ich nicht, das ist der Andere“ hat der nur laut und völlig genervt gerufen. Nun ja, danach waren im Zimmer erst mal alle wach und das Schnarchen erst mal vorbei…