Was wurde am Motor alles gearbeitet ?
Lackierung
Grundsätzlich befand sich das gesamte Aggregat bei den Übergabe an das THW in einem sehr schmutzigen Zustand. Nachdem einige Schichten Staub und Ruß, die sich in den Jahren angelagert hatten entfernt waren, kam ein recht annehmbar lackierter Motor zum Vorschein. Aus diesem Grund beschlossen wir, die Motor nicht neu zu lackieren, da dies ein extrem großer Auswand wäre. Mittlerweile haben wir uns an die himmelblaue Farbe gewöhnt.
Steuerung
Die Drehzahlregelung des Motors erfolgt über einen mechanischen Drehzahlregler, der fest mit der Einspritzpumpe verbunden ist. Soll nun der Motor gestartet oder gestoppt werden, wird dies über einen Stellhebel am Drehzahlregler verändert. Früher wurde dies über einen Bowdenzug am Maschinisten erledigt, heute übernimmt diese Aufgabe ein Scheibenwischermotor, der über eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS) gesteuert wird. Die erforderlichen Stellungsmeldungen werden über induktive Näherungsschalter erfaßt und in der SPS verarbeitet.
Zylinderkopfdichtung
Nachdem wird das Aggregat erhalten hatten, musste es erst einmal zahlreiche Probeläufe über sich ergehen lassen. Ein solcher Kurzzeitbetrieb ist bekanntermaßen nicht sehr gut für Verbrennungsmotoren. So kam was kommen mußte. Die Zylinderkopfdichtung wurde undicht und mußte erneuert werden. Einige Bilder von dieser Aktion sind in der Bildergalerie zu finden.
Wasserpumpe
Als wir schon sehr weit mit unseren Arbeiten waren und das Aggregat offiziell vorstellen wollten, trat eine Woche vor dem “großen Tag” ein Lagerschaden an der Wasserpumpe auf. Dieser machte sich dadurch bemerkbar, dass Wasser aus der Pumpe austrat und der an der Wasserpumpe befestigte Kühlerlüfter gegen den Kühler schlug. Wie durch ein Wunder schafften wir es aber doch noch die Pumpe bis zur Präsentation durch eine neue auszutauschen. Allen, die sich hierfür mindestens ein Bein herausgerissen haben, danke ich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich.
Ausgleichsbehälter
Im Betrieb hat sich dann herausgestellt, dass der Kühlwasserausgleichsbehälter vom Motor zu klein dimensioniert ist. Wir der Motor auf Betriebstemperatur gebracht, drückt Kühlwasser aus dem Überlauf. Bei kalter Maschine liegt der oberste Teil der Kühllamellen trocken. Um diesen Zustand abzuschaffen und um eine Erfassung des Kühlwasserstandes für die SPS zu ermöglichen, wurde ein größerer Ausgleichsbehälter angebaut.
Öldruckmessung
Um im Fall eines defekten Öldruckschlauches einen Motorschaden zu vermeiden, wurde eine elektronische Öldruckmessdose eingebaut. Vor dieser geht eine Störmeldung ebenfalls auf die SPS.
Wasser-/Öltemperatur
Diese beiden Parameter werden ebenfalls durch elektronische Instrumente erfaßt und Störungen zur SPS weitergeleitet.
Drehzahl
Die Drehzahl des Motors wird über einen induktiven Näherungsschalter erfaßt. Dadurch ist es möglich sicher zu sagen, ob der Motor läuft, oder still steht. Dies ist wichtig, um zu verhindern, dass der Anlasser betätigt wird, solange sich der Motor bewegt.
Kraftstoffvorwärmung
Um bei Betrieb im Winter dem Versulzen des Kraftstoff vorzubeugen, wurde eine Durchflusskraftstoffheizung eingebaut. Diese erwärmt den Kraftstoff, bevor er durch die Filteranlage gepumpt wird. Die elektrische Energie hierfür wird dem 24V-Bordnetz entnommen.
Lichtmaschine
Der Einbau der oben beschriebenen Kraftstoffheizung machte den Austausch der alten 12V Lichtmaschine erforderlich. Die Leistung dieser Maschine war viel zu klein, so dass diese durch einen leistungsstarken 24V Drehstromgenerator ersetzt wurde.