Montag, 22.06.2020 — Besancon - nach Verdun-sur-le-Doubs
6. Tag Besancon - nach Verdun-sur-le-Doubs
Wetter morgens: mild, aber Regen
Tages-Kilometer: 137,2
Gesamt-Kilometer 726,6
Durchschnitt: 24,1
Fahrzeit: 5h36
Wetter tagsüber: trocken, sonnig und ordentlich warm
Wetter abends: sonnig, trocken, windig
Abfahrt 9:30
Ankunft 17:15
GPS 137,9
Ich bin gestern um kurz nach 22 Uhr ins Bett. Ich war echt müde. Geschlafen habe ich halbwegs gut. Ich habe in der Nacht sehr stark geschwitzt. Das lag aber sicher am Bett. Denn zum Schutz der Matratze ist eine Folie direkt unter dem Bettlaken. Nicht grade atmungsaktiv.
In der Nacht stehe ich gegen 4 Uhr kurz auf und gehe aufs WC. Als ich nach draußen schaue ist der Himmel sehr bewölkt. Das sieht gar nicht gut aus! Als ich um 6:30 aufstehe und nach draußen schaue bestätigt sich leider die Prognose: Es regnet. Hm.... Nicht schön. Nun ja, bis los fahre ist noch ein bisschen Zeit. Ich mache mir jetzt mal ein bisschen was zum Frühstück und dann sehe ich weiter wie das Wetter wird. Im Grunde ist es egal, ich will oder muss weiterfahren. Es ist warmer Regen!
Ich Trödel einfach ein bisschen vor mich hin während der Regen allmählich nachlässt. Ich kopiere die Aufzeichnungen vom GPS Gerät aufs Smartphone, damit die Daten dort gesichert sind. Aber so langsam muss ich los! Nachdem alles gepackt ist hole ich mein Fahrrad aus dem Keller vom Hotel. Ich muss unbedingt noch den Seilzug der Schaltung etwas ölen, denn nach dem vielen Regen ist Sand in die Umlenkung gekommen und jetzt krächzt es jedesmal beim Schalten ganz übel. Nachdem das gemacht ist bekommt die Kette auch noch etwas frisches Öl und dann geht's los. Ich muss zunächst durch die Stadt um zurück zum Track zu gelangen. Das geht aber ganz gut. Dann geht's wieder den ganzen Vormittag dem Kanal entlang. Wieder Happy Cycling! Die Landschaft ist wiederum auch wirklich schön. Ziemlich steil ragen die Felsen neben dem Kanal in die Höhe. Am frühen Nachmittag erreiche ich dann den Beginn der Rhein Rhone Kanals. Da hier ist dann die extrem gut ausgebaute strecke zu Ende. Es hätte mich auch ehrlich gesagt ganz ordentlich überrascht, wenn das so bis zur Atlantikküste weiter gegangen wäre. Dennoch ist die strecke immer noch gut zu fahren. Nun jedoch verläuft ein Großteil auf Landstraßen, die nur wenig befahren sind. Alles in allem läuft es auch hier ganz gut. Nur vom Wasser sieht man nicht mehr viel. Dafür aber die endlose flache Landschaft Zentral-Frankreichs. Berge gibt es hier überhaupt keine, was ja eigentlich das Fahren recht einfach macht. Deshalb will ich mich auch gar nicht beschweren. Die höchsten Erhebungen sind Silos fürs Getreide. Zwischendurch gab es mal ein Problem mit dem Track. Die Schilder sagen grade aus, der Track sagt links. Mist..... Weil der Track bisher immer gestimmt hat folge ich dem Track. Erst nach ein paar Kilometern kommt mir der Gedanke, dass die Schilder recht neu waren. Vermutlich gab es den Weg noch nicht so lange. Ich setze mir zwei Markierungen im GPS Gerät und kann das vielleicht den Leuten die den Track zur Verfügung stellen mal mitteilen. Als ich wieder auf den ursprünglichen Track bin stehe ich vor einer Baustelle. Scheiße! Hier machen sie wohl grade die strecke neu. Mist... Und jetzt? Ich muss tatsächlich ein Stück zurück in die Richtung wo ich hergekommen bin. Dann weist eine Umleitung den weiteren Weg. Ich konnte leider beim ersten mal nicht zuordnen, dass es eine Umleitung für den Radweg war. So viele extra Kilometer waren es zum Glück nicht!
Am frühen Abend mache ich dann an einem Campingplatz Feierabend. Diesmal achte ich auch sehr genau darauf, dass ich nicht wieder vorbeifahre. Denn für heute sind 137 Kilometer wirklich genug. Ich baue mein Zelt auf, gehe unter die Dusche, esse anschließend vom Proviant zu Abend und überlege mir die weitere Route. Denn spätestens morgen muss ich mich entschieden. Na ja, eigentlich steht die Sache schon fest. Ich werde den Eurovelo 6 weiter bis zur Atlantikküste fahren. Den Weg zum Mittelmeer spare ich mir. Es sind zu viele Kilometer für alles. Und außerdem würde ich sehr wahrscheinlich einige Teile doppelt fahren, wenn ich dann tatsächlich eine Tour nach Spanien mache. So wird es nun eine Rundfahrt durch Nordfrankreich werden.
Ich richte mich allmählich im Zelt ein und will früh schlafen. Diesmal gibt's keine lärmenden Kinder.