Freitag, 03.07.2020 — Carhaix-Plouguer - Locquirec
17. Tag Carhaix-Plouguer - Locquirec
Wetter morgens: kalt, 10 Grad, trocken
Tages-Kilometer: 102,42
Gesamt-Kilometer 2068
Durchschnitt: 20,8
Fahrzeit: 4h55
Wetter tagsüber: am Vormittag meist sehr dichte Bewölkung, es sah oft nach Regen aus, bleib aber trocken, ziemlich windig
Wetter abends: sonnig, sehr windig
Abfahrt 9:30
Ankunft 17 Uhr
Ich bin gegen 22 Uhr in den Schlafsack geklettert und sehr schnell eingeschlafen. Weil es in der Nacht abgekühlt ist auf 10 Grad habe ich auch nicht geschwitzt. An sich habe ich auch ganz gut geschlafen und kein wildes Zeugs geträumt. Ich stehe gehen 6:30 Uhr auf. Es ist wirklich kalt. Draußen ist alles sehr nebelig. Mein Zelt gleicht einer Tropfsteinhöhle. Mit einem Tuch reibe ich es an den Stellen von innen trocken, wo ich jetzt erst mal mein Frühstück zu mir nehme. Somit vermeide ich, dass ich immer wieder ein paar Tropfen vom Kondenswasser abbekomme. Ich weiche mein Müsli ein und starte langsam in den Tag. Inzwischen ist es schon 7 Uhr.
Es besteht keine Chance das Zelt trocken einzupacken. Also baue ich ab, packe alles ein und fahre los. Dann mache ich heute ggf früher Schluss, um noch genug sonne zu haben, damit alles trocken kann. Um 9:30 Uhr bin ich unterwegs. Allerdings nicht direkt auf dem Eurovelo, sondern auf einen Weg den der Routenplaner gestern vorgeschlagen hat. Denn der Campingplatz ist etwas außerhalb und ein ganzes Stück entfernt vom Track. Weil ich aber nicht wirklich Lust habe einen riesengroßen Umweg zu fahren nur um möglichst sofort wieder auf dem Track unterwegs zu sein habe ich gestern Abend einen Weg zu einer guten Stelle gesucht. Dort starte ich dann wieder auf dem Track. Der verläuft zunächst auf einer alten Bahnlinie. Wie schon gesagt ist das ganz praktisch, weil es relativ flach verläuft. Allerdings bedeutet das in dem Fall, dass es ungefähr 15 oder 20 Kilometer bergauf geht. Aber das ist ganz gut zu fahren. Umso schöner ist dann das zweite Stück, 15 bis 20 Kilometer bergab!! So sind die knapp 50 Kilometer bis Morlaix schnell gemacht. Das war richtig gut!
In Morlaix mache ich einen Abstecher zum Bahnhof. Hier habe ich vor einem Jahr mein Fahrrad zusammen geschraubt und bin dann nach Roscoff gefahren und von dort mit der Fähre nach Cork in Irland. Schöne Erinnerungen werden wache an die schönen Wege in Irland und Schottland.
Aber in Erinnerungen schwelgen bringt mich jetzt nicht weiter. Ich fahre wieder runter in die Innenstadt. Dort am Hafen trennt sich nun der Weg. Letztes Jahr bin ich links entlang am Hafen, dieses Jahr geht's rechts weiter. Und nach nur wenigen Kilometern beginnt die Arbeit! Vorbei ist es mit flachen strecken so weit das Auge reicht. Jetzt geht's erst mal richtig nach oben. Im kleinen Gang arbeite ich mich voran. Teilweise hilft der Wind ein bisschen mit. Aber leider nicht immer. Dann gibt's Abschnitte in denen die bremsen fast zu qualmen beginnen. Also ein ziemliches auf und ab. So wie in Irland. Der Atlantikradweg ist eben kein einfacher Weg. Während also der Vormittag recht entspannt war, muss ich mich jetzt von Etappen mit 150 oder gar 180 Kilometern verabschieden. Heute habe ich nach knapp 100 Kilometern keine Lust mehr. Ich prüfe wo es Campingplätze gibt und stelle fest, dass es nicht weit bis zum nächsten Campingplatz ist. Der übernächste Campingplatz wäre nochmal 15 Kilometer weiter weg und darauf habe ich keine Lust mehr. Mir ist eingefallen, dass ich auch noch mein nasses Zelt trocknen lassen muss. Also gibt es früher Feierabend und ich fahre den nächsten Campingplatz an. In der Sonne trocknet das Zelt schnell. Ich fahre noch in die nächste Stadt und kaufe ein. Denn Hunger habe ich auch irgendwie. Der Campingplatz liegt direkt am Strand. Oh das wäre jetzt noch schön wenn ich ins Meer könnte. Aber es ist kein mensch im Wasser. Daher nehme ich an, dass es zu kalt ist. Und eine Erkältung will ich auch nicht riskieren. Also gibt's dann doch nur eine Dusche. Anschließend dann Abendessen und dann ist Zeit fürs Tagebuch. Sobald die Sonne verschwunden ist, wird es kühl. Nun ja, ich will ohnehin früh ins Bett. Ich bin gespannt wie ich morgen voran komme. Das Wetter soll erst mal nicht so gut werden übers Wochenende. Aber nächste Woche wird es heiß. Da bin ich mal gespannt.