Montag, 06.07.2020 — Saint Malo - Mortain
20. Tag Saint Malo - Mortain
Wetter morgens: mäßige Bewölkung, Sonnenschein, kühl, windig
Tages-Kilometer: 122,5
Gesamt-Kilometer 2456
Durchschnitt: 22,9
Fahrzeit: 5h20
Wetter tagsüber: abwechselnd dichte Bewölkung und Sonne, teilweise kräftiger Wind, meist als Rückenwind, kühl
Wetter abends: windig, Sonne und Wolken im Wechsel, trocken, windig, 21 Grad
Abfahrt 9:45
Ankunft 18:30
Ich bin gestern gegen 22 Uhr ins Bett. Es ist gar nicht so einfach ins Bett zu gehen, wenn es draußen noch taghell ist und die Sonne auch noch scheint. Aber ich war dann doch ziemlich müde.
Geschlafen habe ich leider nicht so gut. Ich bin immer wieder aufgewacht und hatte alles mögliche geträumt. Teilweise von Mutter. Aber einmal auch, dass ich der neue Fahrrad-Beauftragte der Stadt Leonberg bin und alle Leute bei meiner Vorstellung applaudiert haben und sogar aufgestanden sind. Nun ja, vielleicht sollte sich in Leonberg wirklich mehr tun in Punkto Radwege etc.
Um kurz nach 6 Uhr wache ich wieder auf und schließe das Fenster. Denn draußen wird es nun laut. Ich stelle mir den Wecker auf 7:30 Uhr und kann tatsächlich nochmal etwas schlafen. Aber dann stehe ich auf und starte in den Tag. Ich muss heute unbedingt noch nach meinem Fahrrad schauen. Die Kette muss nach dem Regen gepflegt werden! Man hört es! Jetzt weicht erst mal mein Müsli ein und dann packe ich meiner Sachen zusammen.
Nachdem ich gefrühstückt habe und alle Sachen verpackt sind gehe ich kurz zum Fahrrad, um den technischen Dienst zu machen. Ich mache die Kette sauber, putze die Ritzel und öle anschließend die Kette wieder ein. Dann hole ich meine Sachen aus dem zimmer und gebe den Schlüssel ab. Ich wollte nämlich noch die Hände waschen. Auf der Straße hänge ich den Bobby an das Fahrrad und dann kanns los gehen. Zunächst geht es raus aus der Stadt. Bald schon habe ich das Meer erreicht und der Weg verläuft über viele Kilometer nach Osten immer am Meer entlang. Ich habe somit kräftigen Rückenwind. Der hilft ganz ordentlich voran zu kommen. Schnell sind die ersten 50 Kilometer gemacht.
Ich erreiche den Mount Saint Michelle. Eine große Kirche, die damals einfach auf eine Insel gebaut wurde. Schon beeindruckend. Aber irgendwie muss ich mich fragen, wie viele Leute wohl beim Bau von diesem Prestigeprojekt gestorben sind? Die vielen Touristen, die irgendwie blöd und nervig im Weg herumstehen bringen mich aber schnell wieder zurück zur Realität.
Es ist zur Mittagszeit, als der Weg dann immer schön durch den Wald verläuft. Höhenmeter sind heute kein großes Thema.
Als nächste besondere Sehenswürdigkeit kommt ein deutscher Soldatenfriedhof aus dem zweiten Weltkrieg. Für mich ein sehr bedrückender Ort. Ich bleibe auch nicht lange. Ich will weiter. Weg von hier. Am Nachmittag geht es wieder auf einer alten Bahnlinie weiter. Auch hier lässt es sich gut fahren. Nach knapp 100 Kilometern kommt nun die nächste große Abzweigung der Tour. Es geht nach Norden in die Normandie. Allerdings heute nur ein kleines Stück. Bis Mortain. Dann ist Feierabend. Am Campingplatz baue ich mein Zelt auf, kaufe noch frischen Proviant und esse zu Abend. Die Zeit vergeht sehr schnell. Aber ich bin müde und werde heute Nacht sicher gut schlafen.