Samstag, 11.07.2020 — Rouen - Bouconvillers
25. Tag Rouen - Bouconvillers
Wetter morgens: sonnig, wenig Wind, kühl
Tages-Kilometer: 136,8
Gesamt-Kilometer 3071
Durchschnitt: 21,6
Fahrzeit: 6h20
Wetter tagsüber: sehr sonnig, kräftiger Wind, warm
Wetter abends: wie tagsüber
Abfahrt 9:30
Ankunft 18 Uhr
Ich habe in der Nacht halbwegs gut geschlafen. Ich bin immer wieder mal aufgewacht. Außerdem habe ich ziemlich stark geschwitzt. Das lag sicher wieder am Bett, denn oft ist dort eine Folie zum Schutz der Matratze. Und darauf schwitzt man eben schon sehr. Aber soweit ist das okay. Ich bin um kurz vor 7 Uhr aufgewacht und aufgestanden. Jetzt weiche ich mein Müsli ein und räume einen Teil meiner Sachen zusammen. Ich will zügig los kommen. Weiter in Richtung Paris! Das Wetter ist super. Die Sonne scheint, nur ist es ziemlich kühl. Das wird sich aber sicher im Laufe des Tages noch ändern. Besser als Regen und Sturm.
Ich stelle meine Sachen vor das Tor zur Straße und will grade los fahren, als mich ein Nachbar anspricht. Ich verstehe nicht viel, aber er fährt wohl auch gerne Fahrrad und hat auch ein CANNONDALE. Ich soll mal mitkommen. Na warum nicht. In seiner Garage steht nicht nur ein CANNONDALE Rennrad sondern mehrere. Und als ich einer hoch heben will werfe ich es fast gehen die decke so leicht ist das. Uff.... Kein Vergleich zu dem was ich derzeit bewege. Aber mein Fahrrad und der Anhänger müssen schon auch einiges aushalten. Auch heute gibt's sicher wieder genügend Schlaglöcher und Bodenwellen... Aber jedenfalls hat er ne ganz nette Sammlung an Fahrrädern. Ich verabschiede mich und fahre los. Zum Track sind es nur ein paar hundert Meter. Dann geht's direkt weiter durchs Tal der Saine. Erst mal raus aus der Stadt und weg von der Industrie. Zum Glück ist Samstag und der Verkehr ist nicht so dicht. Aber das macht die teilweise leer stehenden Industrie-Ruinen auch nicht schöner. Es dauert gut 20 Kilometer bis es endlich wieder viel Natur zu sehen gibt. Teilweise verläuft der Weg direkt an der Saine entlang. Manchmal jedoch auch recht weit weg. Oft bekommt man die Saine nicht zu sehen, weil viele der Grundstücke am Ufer privat und gesperrt sind. Am späten Nachmittag erreiche ich Vernon. Hier mache ich wie gestern geplant einen Stopp und erkunde die Lage für die Übernachtung. Campingplätze gibt's aber die kommen jetzt gleich und sind aber recht weit weg vom Track. Und ich will heute schon noch ein bisschen fahren. Also schaue ich nach anderen Möglichkeiten. Camping gibt's nicht. 30 Kilometer weiter gibt's ein günstiges Hotel. Auch etwas weg vom Track, aber bei rechtzeitiger Planung lassen sich die Kilometer gut einbauen. Also warte ich nicht lange und buche mir ein Zimmer und suche eine Route dort hin. Diese Route bringt jedoch nochmal ganz ordentlich Arbeit mit sich. Es gibt einige Höhenmeter zu machen und ich muss wirklich kräftig kurbeln um hoch zu kommen. Aber ich hatte ja auch erst eine Pause gemacht. Als ich dann doch ziemlich müde in dem Ort ankomme, in dem das Hotel sein soll finde ich nichts. Ich überprüfe die Adresse mehrfach. Ich stehe an einer Straße am Ortsausgang und kann kein Hotel sehen. Nirgendwo. Das Navi im Smartphone behauptet steif und fest, dass ich noch 200 Meter auf einen Feldweg fahren soll, dann bin ich da. Aber das einzige was "da" ist, ist irgendein Bürogebäude. Zwei Stockwerke, Parkplatz fertig. Kein Hotel. Ich rufe die Nummer an die ich habe. Anrufbeantworter. So ein Mist! Nun ja, wer baut auch hier ein Hotel? Hier braucht niemand so was. Aber was, wenn dieses Bürogebäude vielleicht doch ein Hotel ist? Denn es ist Samstag und da stehen Autos vor dem Gebäude. Hm... Also fahre ich doch mal hin. Grade dann ruft auch jemand zurück. Ich halte an und nehme den Anruf entgegen. Es ist jemand vom Hotel. Er fragt ob ich mit dem Fahrrad unterwegs bin. Ja, sage ich, dann komm herüber ich winke dir zu. Und tatsächlich! Vor dem Bürogebäude steht jemand und winkt. Der Chef persönlich. Es ist tatsächlich ein Hotel. Ziemlich neu und recht groß. Das Zimmer ist sehr groß und im Bad gibt's ne Badewanne. Super. Das werde ich mir heute mal gönnen. Frisch gebadet gibt's Abendessen vom Proviant. Denn einkaufen oder ein Restaurant ist hier wirklich Fehlanzeige. Macht aber nichts, mein letzter Einkauf war in Punkto Kekse sehr üppig. Und es stört mich nicht nach einem guten Abendessen mit Brot und Käse noch ein paar Kekse und Erdnüsse zu essen. Anschließend plane ich den Aufenthalt in Paris. Ich werde morgen am frühen Nachmittag dort ankommen. Dann will ich natürlich auch ein paar Sachen anschauen. Wo die wichtigsten Punkte sind speichere ich im Navi. Dann wird es Zeit fürs Bett. Es ist schon wieder halb zehn....