Mittwoch, 15.07.2020 — Bar-Le-Duc - Varangeville
29. Tag Bar-Le-Duc - Varangeville
Wetter morgens: sehr starke Bewölkung, Nebel, etwas Nieselregen, kühl, wenig Wind
Tages-Kilometer: 135,7
Gesamt-Kilometer 3597
Durchschnitt: 22,5
Fahrzeit: 6h01
Wetter tagsüber: dichte Bewölkung, hin und wieder etwas Sonne, wenig Wind, warm
Wetter abends: sehr starke Bewölkung, wenig Wind, kühl
Abfahrt 8:30
Ankunft 17:15
Der Wind hat sich am Abend gelegt und so sehr sah es gar nicht mehr nach Regen aus. Trotzdem bin ich nicht unglücklich, dass ich mich für eine Unterkunft entschieden habe. Wobei ich schon auch gerne am Campingplatz bin.
Ich habe sehr gut geschlafen. Heute Morgen habe ich allerdings wieder ziemlich anstrengend geträumt. Ich war irgendwo im Ausland und es stand eine Explosion einer Atombombe kurz bevor. Ich bin in eine Station einer U-Bahn gerannt, um noch die letzte Bahn zu bekommen mit der mit flüchten konnte. Aber trotz aller Bemühungen verpasse ich die Bahn. Sie fährt mir grade davon. Na ja. Dann komme ich auch so klar. Im Tunnel der Bahn bin ich in Sicherheit und wohin sollten denn die anderen Menschen fliehen? Bei einer Atombombe gibt es keine Flucht. Dann bin ich aufgewacht.
Es war 6:30 Uhr. Ich starte langsam in den Tag. Müsli gibt's heute nicht. Dafür Brot, Käse und Schokolade. Ich muss mich jetzt ein bisschen beeilen, damit ich los komme. Sonst hätte ich auch länger schlafen können, wenn ich ohnehin nur trödle....
Ich verabschiede mich, bringe meine Sachen in die Garage, belade den Bobby, hänge ihn ans Fahrrad und mache mich auf den Weg. Doch zunächst mache ich gleich wieder einen Stopp, um Proviant für den Tag zu kaufen. Gestern gab es nichts wegen dem Nationalfeiertag. Nach ein paar Kilometern bin ich dann wieder auf dem Track. Der führt die nächsten 30 Kilometer wieder entlang eines Kanal. Auf guten Wegen mit schönster Aussicht auf die Vogesen.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vogesen
So macht das Fahren wirklich Spaß. Ich bin so in Gedanken und auf die Landschaft konzentriert, dass ich gar nicht aufs GPS Gerät schaue und somit auch nicht sehe, dass ich eigentlich vor ein paar Kilometern schon hätte abbiegen müssen. Hm, Mist! Ich bin eben irgendwie davon ausgegangen, dass es heute den ganzen Tag so schön weiter geht. Nun ja. Ich fahre erst mal ein paar Kilometer zurück und verlasse dann erst mal den Weg entlang des Kanals. Es geht nun hinauf in die Vogesen. Irgendwie sehe ich grade vor meinem inneren Auge, wie die Kekse die ich vorhin gegessen habe, einer nach dem anderen verbrennt. Nun ja, irgendwie muss ich ja den Berg hinauf kommen. Die Landschaft war trotzdem wirklich herrlich. Es gab sehr wenig Verkehr. Überhaupt scheint hier nicht viel los zu sein. Die Dörfer sind leider ziemlich heruntergekommen. Schade, in so einer schönen Gegend. Die nächsten 30 Kilometer ging es also erst mal durch sehr dünn besiedeltes Gebiet. Doch nach insgesamt 70 Kilometern änderte sich die Strecke wieder sehr. Entlang von Autobahnen, und Landstraßen verlief der Weg bis zur Mosel. Ich war ehrlich gesagt ziemlich überrascht, dass dies die Mosel ist. Nun ja, für Erdkunde hatte ich mich in der Schule eigentlich nicht so sehr interessiert. Nun ging es der Mosel einige Kilometer entlang, durch schöne Naturschutzgebiete. Echt klasse hier. Die Landschaft ist wirklich sehr sehr schön. Mit Fotos eigentlich gar nicht so zu beschreiben. Man muss es einfach selber sehen. Und dann gings wieder an einem Kanal entlang. Ach ich weiß schon gar nicht mehr so genau, welcher Kanal und wo. Es gibt wirklich zahllose solcher Kanäle in Frankreich. Damals sicher sehr wichtig zum Transport von Waren. Aber heute braucht die leider niemand mehr. Eigentlich schade. Abgelöst vom Lkw.
Die Strecke bis nach Nancy zieht sich schon sehr in die Länge. Dabei muss ich eigentlich gar nicht direkt nach Nancy, sondern fahre südlich daran vorbei. Ich schaue mich nach Campingplätzen um. Hm, wenig bis gar nichts. Und der nächste Campingplatz ist mir einfach zu weit weg. Dann wären es wieder mehr als 150 Kilometer und das will ich nicht fahren. Eine günstige Pension wird dann die Bleibe für die Nacht. In den Ort kaufe ich mir noch Proviant für morgen und Milch fürs Müsli. Es ist 17:15 Uhr. Dann wäre es Zeit für ne Dusche und was zu Essen. Aber die Rezeption macht erst um 18 Uhr auf.
Na ja, egal. Dann esse derweil beim Dönerladen eine Portion Pommes. Äh, was.... Der macht auch erst um 18 Uhr auf. Na, das ist ja fast wie zu Hause in Leonberg. Quasi die Mutter aller Service-Wüsten. Denn in welcher Stadt sind die Menschen so dumm und wollen die Ladestationen für Elektro-Autos möglichst weit außerhalb der Innenstadt aufstellen. Als ich diesen Schwachsinn gelesen habe, wäre mir fast das Müsli aus dem Gesicht gefallen. Oh, aber das gehört jetzt nicht hier her.
Ich nutze die Zeit, bis es was zum Essen gibt, tippe das Tagebuch und lese was es neues von zu Hause gibt. Die Sache mit den Ladestationen haben die sich dann wohl doch nochmal überlegt....
Ich schaue auch grade nochmal die Route für die nächsten Tage an. Ich hätte heute schon gerne noch 20 Kilometer weiter nach Osten fahren wollen. Aber mein Hintern war dann doch nicht ganz so einverstanden. 135 Kilometer sind auch ganz okay. Morgen muss ich dann eben etwas vorankommen. Nach Straßburg macht der Track einen Schwenk nach Süden. Das sind 55 Kilometer. Und eigentlich war ich dort auch schon ein paar mal mit dem Fahrrad. Von daher habe ich mir schon eine Route gesucht, die diesen Schwenk nicht mitmacht. Bis Iffezheim sollte ich morgen schon kommen. Denn das Stück über Pforzheim nach Hause kenne ich. Und das ist nicht grade super flach und Kanal entlang. Na ja. Morgen geht's einfach erst weiter nach Osten. Dann werde ich sehen wie es läuft und wie weit ich komme.
Um 18 Uhr ist dann das Hotel geöffnet. Ich bekomme den Schlüssel und gehe erst mal duschen. Anschließend esse ich noch etwas und mache mir einen ruhigen Abend. Ich freue mich auf morgen!