Donnerstag, 16.07.2020 — Varangeville - Haguenau
30. Tag Varangeville - Haguenau
Wetter morgens: sehr dichte Bewölkung, aber noch trocken, kein Wind
Tages-Kilometer: 141,5
Gesamt-Kilometer 3738
Durchschnitt: 22,7
Fahrzeit: 6h12
Wetter tagsüber: am späten Vormittag einsetzender Regen. Zuerst nur leichter Nieselregen, dann teilweise kräftig
Wetter abends: sehr bedeckt und immer wieder etwas Regen, teilweise kräftig, kein Wind, kühl, 20 Grad
Abfahrt 8 Uhr
Ankunft 17 Uhr
Ich bin kurz vor 22 Uhr ins Bett. Jedoch bin ich auch gleich nochmal aufgestanden, weil es irgendwelche komischen Geräusche auf dem Fußboden gab. Schon als ich ins Bett gehen wollte ist eine Kakerlake übers Bett gekrabbelt. Mit dem Schuh habe ich das Problem schnell erledigt. Ich habe dann nichts mehr gesehen. Habe aber meinen Rucksack hoch gehängt und die Tasche vom Bobby fest verschlossen. Ich muss solche Viehcher wirklich nicht mit nach Hause bringen. Am morgen lief dann nochmal eine Kakerlake durchs Zimmer. Auch die habe ich flach flach geklopft. Weil die Leute der Bahn schon um 5 Uhr den ersten großen Zug mit einer Diesellok rangieren, wann dann leider die Nacht vorbei. Ich bin zwar nochmal kurz ins Bett, aber geschlafen habe ich nicht mehr. Es wird Zeit, dass ich aufstehe und los komme. Heute gibt es eine lange Fahrt.
Geschlafen habe ich eigentlich ganz gut. Während mein Müsli einweicht, lese ich ein bisschen Nachrichten und räume meine Sachen zusammen. Dann kann es los gehen. Da die Unterkunft direkt am Track liegt muss ich nicht lange fahren, um wieder auf den Track zu gelangen. Der Weg führte über 50 Kilometer auf sehr guten Wegen an einem Kanal entlang. So kamen schnell einige Kilometer zusammen. Und außerdem war die Landschaft wieder wirklich einzigartig schön. Das ist schon wirklich herrlich in solch einer Umgebung unterwegs zu sein. Nur die sehr dichten Wolken machen mir etwas Sorgen. Aber bislang blieb es bis auf leichten Nieselregen weitgehend trocken. Gegen Mittag verlässt der Track leider die Route entlang des Kanals. Und aus dem Nieselregen ist kräftiger Regen geworden. "It's just a shower" dachte ich mir die erste Zeit noch. Aber dann war ich wirklich ziemlich nass. In einem kleinen Ort finde ich einen kleines Wartehäußchen und mache dort im Trockenen erst mal Mittagspause.. Tatsächlich lässt der Regen dann auch schon etwas nach. War ja klar, nachdem ich meine Regenklamotten ausgepackt und zum Teil angezogen hatte.... Nun ja, wichtig waren mir trockene und warme Füße. Dafür wars gut.
Irgendwann lande ich dann wieder an Marne - Rhein Kanal. Diesmal führt der Weg zu eine riesengroßen Schleuse. Normalerweise überwinden die Schleusen 2 bis 3 Meter. Aber diese überwindet 15 Höhenmeter. Das ist ein gewaltiges Bauwerk. Und tatsächlich werden auch grade zwei Schiffe darin nach unten gelassen. Das schaue ich mir natürlich an. Es sind aber nur kleine Boote mit denen Touristen spazieren fahren. Ich erkenne das sofort, weil ich die Sprache verstehe.
Nachdem er ganz aufgehört hat zu regnen komme ich durch das "Tal der Schleusen" so oder ähnlich heißt es auf den Schildern. Und ich staune nicht schlecht wie viele kleine Schleusen innerhalb kurzer Abstände aufeinander folgen. Allerdings sind die Kanäle trocken. Es gibt wohl ein neue strecke, sogar mit einem Tunnel, durch den die Schiffe fahre. Das ist schon sehr interessant. Durch das kleine Tal quetschen sich viele Verkehrsmittel. Neben einer Straße und dem Kanal gibt es noch eine Bahnlinie, die teilweise vom Kanal auf Brücken überquert wird. Da haben sich die Baumeister damals wirklich ins Zeug gelegt. Das muss ich nun aber auch tun. Als ich das Tal hinter mir gelassen habe sind es noch 40 Kilometer bis ich in Haguenau ankomme. Dort will ich für heute Feierabend machen. Es ist genug für heute. Außerdem gibt's dort einen Campingplatz. Auch wenn es doch ziemlich nach Regen aussieht will ich doch gerne nochmal im Zelt übernachten. Eine Entscheidung die ich grade beim Tippen des Tagebuch etwas anzweifle, weil es schon wieder regnet. Nun ja. Ich bin ja auch kein Schönwetter-Camper. Jetzt ist es aber eh egal. Ich hoffe nur, dass es morgen früh nicht regnet. Dann steht die nächste und letzte Etappe an. Es war heute schon etwas ungewohnt mit dem Mann an der Rezeption der Campingplatz auf Deutsch zu sprechen. Außer das Navi gab es in der letzten Zeit nicht viele, die mich auf deutsch angesprochen haben. Ich war jedoch schon überrascht, wie wenig Leute in Frankreich englisch sprechen. Na ja. Ich bin ja ganz gut zurecht gekommen.