Montag, 01.07.2019 — Leenaun - Foxford
Wetter morgens: dichte Bewölkung, ab und zu etwas Sonne, immer noch windig. Aber deutlich weniger Wind, als gestern. Kühl!
Wetter tagsüber: dichte Bewölkung. Ein paar Regentropfen, aber fast nichts, leichter Wind, kühl
Wetter abends: siehe oben.
Gefahrene Tages-Kilometer: 105,74
Durchschnittlich: 20,5
Reine Fahrzeit: 5,09
Gesamt Kilometer: 731,66
Ich bin gestern noch einige Zeit in dem TV Raum gesessen und habe mein Tagebuch getippt. Als ich ins Zimmer gekommen bin war ich der letzte. Ich war aber leise und bin schnell ins Bett. Geschlafen habe ich sehr gut. Es war kurz nach 8 Uhr als ich aufgewacht und aufgestanden bin. Ich bin zum Frühstück und habe erst mal Energie für den Tag getankt. Ich hatte gestern noch Milch und Müsli eingekauft. Allerdings keine 2 Liter Milch mehr. Das ist einfach zu viel fürs Frühstück. Nach dem Frühstück habe ich noch schnell meine Radlerhose gewaschen. Dann kann die heute (hoffentlich auf dem Bobby) trocknen und ich habe wieder eine frische Hose für die nächsten Tage. Nun muss ich aber auch schauen, dass ich los komme. Obwohl dies hier schon ein Ort wäre, wo ich längere bleiben könnte. Die Mädels von Zimmerservice sind auch schon dran die Betten zu machen. Also los! Ich packe meine Sachen zusammen, hänge den Bobby an den Speedy und dann geht's los. Erst mal zurück zum Track. Das ist aber vor ein Kilometer. Dann geht's in einem Fjord hinunter. Oh, das ist eine schöne strecke. Und weil der Wind heute bei Weitem nicht mehr so stark ist wie gestern macht es heute auch wieder richtig Spaß. Es geht einmal um den Fjord herum. Und der Fjord ist riesig! Oder anders gesagt, die ersten knapp 15 Kilometer bringen mich nur 2 Kilometer nach Norden voran. Denn nach einer Stunde sehe ich die Herberge von gestern wieder. Nur eben von der anderen Seite des Fjord. Ich habe auch wirklich lange gebraucht, bis ich um den Fjord herum war, weil ich immer wieder mal anhalten und ein paar Bilder machen musste. Ich hoffe sehr, daß die Bilder der neuen Digitalkamera auch wirklich gut werden und sich die Anschaffung gelohnt hat. Als ich quasi einmal in den Fjord hinein und dann wieder fast ganz heraus gefahren bin, zweigt der Weg ab in ein Seitental des Fjord. Oh je, denke ich mir. Dann kommen wieder mal ordentlich Höhenmeter auf mich zu. Aber so schlimm was es gar nicht. Klar, irgendwie muss der Weg über die Berge führen. Aber das ging relativ gut. Jedenfalls war alles zu fahren. Wenn auch im kleinsten Gang. Dann ging es wieder ein Stück auf dem Wild Atlantik Way weiter. Zum Glück aber nicht lange. In Westport zweigt der Weg ab und verläuft auf Radwegen. Und später wieder auf den alt bekannten Nebenstraßen. Wenig Verkehr, aber nicht immer sind die Wege in gutem Zustand. Mein Hintern beschwert sich dann schon auch mal. Der Weg führt wieder durch zahlreiche kleine Dörfer, bis dann wieder die nächsten Berge in Sicht kommen. Die fahre ich heute aber nicht mehr. Nach 80 Kilometern schaue ich, wo es denn einen Campingplatz gibt. Aber hier gibt's leider nicht viele. Entweder nochmal richtig Kilometer machen, oder eine Herberge suchen. Dank den Internet finde ich in einiger Entfernung eine günstige Übernachtung. Somit werden es heute nur 105 Kilometer. Aber die nächsten Möglichkeiten zum übernachten wären entweder weit weg vom Track, oder aber noch mindestens in 40 Kilometer Entfernung. Und das ist mir einfach zu weit. Außerdem bin ich spät los gekommen, habe oft angehalten um Bilder zu machen und so ist es auch schon wirklich spät geworden. Also buche ich eine Übernachtung in Foxford und mache mich auf den Weg dort hin. Ich kaufe noch essen ein fürs Abendessen und Frühstück sowie Proviant für morgen.
Doch dann beginnt die suche nach der blöden Herberge. Laut Internet-Karte stehe ich genau vor dem Ding. Ich bin ja nicht blöd oder blind. Aber ich sehe nichts, was irgendwie nach einer Herberge aussieht. Also rufe ich dort an. Aber die Telefonnummer stimmt nicht, oder es tut bei mir was nicht. Nur komisch. Es sind zwei Nummer angegeben, aber keine tut. So ein scheiß. Ich schicke eine Email. Denn offenbar reagiert die Herberge recht schnell auf Emails. Ich laufe die Straße auf und ab und suche nach ein blöden Ding. Ich bin schon davon ausgegangen, dass es vielleicht ein Fake ist und ich mein Geld los bin, und trotzdem keine Übernachtung habe. Da steht plötzlich zwei Häuser weiter ein Dame auf der Straße und winkt. Es hat nun also doch noch geklappt. Nein, ein Schild hat sie nicht, meinte die Dame nur. Egal. Für heute ist die Etappe zu Ende. Ich bin froh, dass ich es geschafft habe und will jetzt erst mal duschen. Anschließend esse ich zu Abend und muss mich dann noch um mein GPS Gerät kümmern. Der Track hört morgen nach 60 Kilometern auf. Das liegt wohl daran, dass Garmin nur 10.000 Punkte zulässt. Die habe ich wohl überschritten, als ich den kompletten Track zusammengestellt habe. Zum Glück habe ich die einzelnen Tracks auf dem Smartphone. Mit einem speziellen USB Kabel kann ich die Daten aufs GPS Gerät übertragen. Ich hatte auf der Fahrt ans schwarze Meer schon mal Probleme mit dem GPS. Ohne das spezielle Kabel konnte ich diese Probleme aber nicht lösen. Zum Glück hatte ich noch Karten aus Papier dabei. Das GPS Gerät hat mir dann nichts mehr gebracht. Aber jetzt sieht es gut aus. Morgen Abend werde ich dann wohl schon in Nordirland sein, wenn alles klappt und ich mich nicht getäuscht habe. Jetzt aber mache ich dann mal Feierabend für heute und gehe ins Bett.