Montag, 08.07.2019 — Stranraer - Maybole


Wetter morgens: dichte Bewölkung, etwas Wind, 17 Grad

Wetter tagsüber: dichte Bewölkung, ab und zu etwas Nieselregen. Keine Sonne. Kühler Wind

Wetter abends: siehe oben, 16 Grad

Gefahrene Tages-Kilometer: 128,67
Durchschnittlich: 20,5
Reine Fahrzeit: 6,14
Gesamt Kilometer: 1542,1

Gestern Abend bin ich gegen halb elf ins Bett. Ich war einfach müde und etwas kalt war mir auch. Geschlafen habe ich ganz gut. In der Nacht bin ich mal aufgewacht weil meine Kippe weg getan hat. Immer noch die Sache mit dem Sonnenbrand auf der Lippe. So wirklich will das nicht besser werden. Gegen halb acht bin ich aufgewacht und aufgestanden. Jetzt mache ich mein Frühstück und dann will ich langsam mal los fahren. Ich habe gestern Abend noch im Internet geschaut, ob und wo es weitere Campingplätze oder sonstige Übernachtungen gibt. Das Internet gibt schon Informationen, aber die passen leider nicht ganz zur Route. Na mal sehen. Ich fahre los und dann werde ich sehen wie es mit dem übernachten klappt.
Nachdem ich zwei große Teller Müsli gegessen habe, baue ich mein Zelt ab, verstaue meine Sachen im Bobby und mache mich auf den Weg. Ich fahre zunächst ohne den Bobby nochmal Richtung Innenstadt. Ich will dem Geldautomaten dort noch eine letzte Chance geben. Aber der hat immer noch kein Geld. Mist! Ich fahre einfach mal ein Stück weiter. In so einer großen Stadt wie Stranraer wird es sicher noch einen zweiten Geldautomaten geben. Tatsächlich ist nur ein paar Straßen weiter der nächste und der hat sogar Geld. Nun brauche ich mir keine Sorgen mehr zu machen, ob ich genügend Bargeld dabei habe. Ich fahre wieder zurück zum Campingplatz, hänge den Bobby an und dann kanns los gehen. Der Weg führt zunächst weiter nach Süden. An die Südküste Schottlands. Und bisher verläuft der Weg auch halbwegs ohne extreme Anstiege. Klar, ein bisschen Arbeit muss schon sein, aber es geht wirklich ganz gut. In Schottland scheinen die Radfahrer nicht nicht aller Gewalt wirklich jede mögliche Steigung mitnehmen zu wollen. Das ist echt gut. Nach etwa 30 Kilometern bin ich an der Küste vorbei und nun geht es nach Norden. Da will ich ja schließlich auch hin! Auch weiterhin bleiben gewaltige Anstiege oder ständige Auf und Ab aus. Das wundert mich schon fast. Am Nachmittag fahre ich dann am Galloway Nationalpark vorbei. Und nun gibt's doch auch ordentlich Höhenmeter. Aber alles irgendwie machbar. Ich komme durch ein großes Waldgebiet. Oder zumindest was noch davon übrig ist. Viele Flächen sind komplett kahl. Teilweise aber wurde auch schon wieder aufgeforstet. Es gibt viel Windwurf. Zum Teil ganz frisch. Aber außer ein paar Autos und jeder Menge kleiner nerviger Fliegen gibt's hier sonst keinen Menschen. Alles nur Natur pur. Hier wären jetzt auch wirklich viele gute Möglichkeiten zum Zelten. Ein bisschen abseits und niemand würde ein Zelt sehen oder sich daran stören. Aber ich will schließlich noch ein bisschen voran kommen. Außerdem habe ich nicht genügend Wasser dabei. Zudem gibt's ja in Maybole einen Campingplatz. Und ich gehe schon wirklich lieber auf einen Campingplatz. Na ja. Ist halt etwas bequemer und ne warme Dusche am abend ist schon was tolles. Wobei hier die Duschen meist kochend heiß sind. Man kann die Temperatur nicht einstellen, sondern nur das Wasser auf und zu machen. Heißes Wasser und Sonnenbrand ist eine tolle Mischung. Zum Glück habe ich keinen Sonnenbrand mehr.
So zurück zum Tour....
Die strecke durch den Nationalpark führt meist über die Höhenlagen der Berge. Die Aussicht ist toll. Aber es ist eben schon etwas Arbeit, um nach oben zu kommen. Dann aber läuft es super. Nachdem ich den Nationalpark verlassen habe sind es noch 20 Kilometer bis Maybole. Das ist gut zu schaffen. Spannend wird es in Maybole den Campingplatz zu finden. Denn die erste Beschreibung führt mich zu einer Wiese mitten in der Stadt. Das passt gar nicht. Ich schaue nochmal im Internet und stelle fest, fast die neue Adresse außerhalb der Stadt liegt. Zum Glück nicht weit. Denn mein Rucksack ist voll mit dem Einkäufen fürs Abendessen und fürs Frühstück. Da will ich nicht noch ewig fahren. Nach etwas suchen habe ich den platz gefunden. Sehr nett. Ich baue mein Zelt auf, kontrolliere mein Fahrrad und gehe dann erst mal duschen. Ach so... Nebenbei habe ich noch ein Bierle getrunken. Nach dem Duschen gibt's Abendessen. Also Brot, Käse und die zweite Dose Bier. Dann schreibe ich das Tagebuch und buche noch ein Zimmer in Glasgow für morgen Abend. Das bedeutet morgen gibt's nur eine kurze tour. Aber weil Regen angekündigt ist und auch schon die ersten kleinen tropfen fallen, ist es sicher besser nur eine kleine Etappe zu fahren. Es ist auch schon kurz vor 22 Uhr. So langsam wird es Zeit fürs Bett.