Donnerstag, 11.07.2019 — Aberfeldy - Invernahavon


Wetter morgens: in der Nacht ergiebiger Regen, am Morgen trocken, Wolken und etwas Sonne im Wechsel, 22 Grad, kurz vor der Abfahrt noch ein kurzer Schauer.

Wetter tagsüber: immer wieder mal ein Schauer. Meist nicht kräftig. Aber überwiegend trocken! Windig in den Bergen.

Wetter abends: ein Schauer kurz nachdem ich das Zelt aufgebaut hatte.

Gefahrene Tages-Kilometer: 90,96
Durchschnittlich: 19,5
Reine Fahrzeit: 4,38
Gesamt Kilometer: 1905,4

Auch heute Nacht hat es noch ziemlich kräftig geregnet. Im Zelt ist alles halbwegs trocken, mal von der Feuchtigkeit die das Zelt hatte abgesehen. Ich hoffe das trocknet jetzt möglichst schnell und ich kann ein trockenes Zelt einpacken. Ich stehe gehen 9 Uhr auf und laufe erst mal zur Rezeption. Die Dame dort ist nicht sonderlich erfreut, dass ich nicht die Nummer angerufen habe, die sie an der Türe stehen hat. Okay, das war mir klar. Ich habe gestern Abend auch einfach keine Nummer mehr anrufen wollen. Ich entschuldige mich für den Fehler und denke auch, dass ich es beim nächsten Mal sicher machen werde, wenn ich wieder spät ankomme. Damit ist das Thema dann auch erledigt und ich bin ganz froh. Jetzt weiche ich mein Müsli ein, lasse mir das Frühstück schmecken und hoffe, dass mein Zelt bald etwas trocken ist und ich dann los kann. Ich muss auch unbedingt mal schauen wie weit ich heute fahre. Ganz sicher keine 160 Kilometer!
Irgendwie komme ich heute nicht richtig in Schwung. Es dauert ewig, bis ich mal meine Sachen im Zelt halbwegs beisammen habe. Aufziehende dunkle Wolken helfen dann aber, etwas Schwung in die Sache zu bekommen. Ich ziehe meine Radlerklamotten an, bereite das Fahrrad vor, stecke die Sachen in die Tasche vom Bobby und baue das Zelt ab. Es hat zwar noch ein paar nasse stellen, aber kein Vergleich zur völligen Nässe vor ein paar Tagen. Grade als ich das Zelt zusammen rolle fallen die ersten tropfen. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr schlimm. Hauptsache ist, das Zelt ist trocken im Bobby. Unter einem Baum stehend packe ich den Rest zusammen und dann hört es auch schon wieder auf mit dem Regen. Ich fahre los und suche die kürzeste strecke zum eigentlichen Track. Ich muss ungefähr zwei oder drei Kilometer fahren und komme an der gleichen Stelle heraus, an der ich gestern nach Aberfeldy abgebogen bin. Nun kanns also weiter gehen. Zunächst hat der Weg auch wieder einbisschen auf und ab zu bieten. Aber alles nicht so schlimm. Ich halte nach ein paar Kilometern und ziehe mir Überschuhe an, damit ich keine nassen Füße bekomme. Der Regen von oben hält sich erst mal in Grenzen. Von weiterm schon sehe ich einen Schauer aufziehen. Ich bleibe ein bisschen unter den Bäumen stehen und hoffe der Schauer zieht vorbei. Leider nicht ganz. Aber grade als der Schauer so richtig los legt komme ich unter einer Brücke hindurch. Perfekt! Ich nutze die Zeit und mache eine Vesperpause. Das muss auch mal sein und so leert sich dann auch meine Dose Bier von gestern Abend noch, die ich nicht mehr getrunken habe, weil ich zu müde war. Dann komme ich nach Pitlochry. Eine kleine Stadt in der sehr viele Touristen unterwegs sind. Zum Glück bin ich dort bald durch und dann geht's wieder in Ruhe weiter. Nun allerdings entlang einer alten Straße die durch eine Schnellstraße ersetzt wurde. Dadurch habe ich so gut wie keinen Verkehr. Das ist mir auch gestern schon aufgefallen. Der Track führt wirklich über meist sehr wenig befahrene Straßen oder extra angelegte Radwege. Es geht einen Pass hinauf. Nicht steil, aber der Gegenwind tut sein übriges, damit es nicht zu einfach wird. Der Anstieg geht über mehrere Kilometer. Aber ich bin eben auch mitten drin in den Highlands!! Das Landschaft ist wunderschön. Ich darf halt nur in die Richtung schauen, wo die Schnellstraße nicht verläuft. Die meiste Zeit ist es jetzt trocken und die Temperaturen sind okay. So dass ich auf jeden Fall nicht friere. Nach etwas über 90 Kilometern erreiche ich den Campingplatz. Für heute ist das auch völlig okay. Gestern war einfach schon sehr anstrengend. Ich baue mein Zelt auf, mache mir etwas zu Essen und kümmere mich dann um die Buchung einer Unterkunft in Inverness. Da werde ich morgen Abend ankommen und will dann mal nicht im Zelt übernachten. Während ich hier im Zelt sitze und schreibe hat es zu Regnen begonnen. Und das nicht zu knapp. Nun ja. Ich kann nur hoffen, dass es bis morgen früh aufgehört hat und ich dann wieder ein trockenes Zelt einpacken kann. Das ist mir schon wichtig. Wie man beim Lesen sicher merken kann. Ich putze jetzt dann die Zähne und gehe schlafen. Mehr kann ich heute ohnehin nicht mehr tun.