Freitag, 12.07.2019 — Invernahavon - Inverness
Wetter morgens: in der Nacht ergiebiger Regen, am Morgen trocken, dichte Wolken aber trocken
Wetter tagsüber: meist trocken. Hin und wieder mal ein leichter Schauer. Wenig Sonne.
Wetter abends: trocken
Gefahrene Tages-Kilometer: 101,79
Durchschnittlich: 21,6
Reine Fahrzeit: 4,41
Gesamt Kilometer: 2007,2
Auch heute Nacht hat es wieder ordentlich und auch wohl recht lange geregnet. Ich habe nur nicht so viel davon mitbekommen weil ich geschlafen habe. Erst um kurz nach halb acht wache ich auf und starte gemütlich in den Tag. Ich reibe mit einem Tuch mein Zelt erst von innen ab. Dann werde ich nicht jedesmal vom Kondenswasser der Innenseite nass. Und dann reibe ich das Zelt auch von außen ab. So wird es hoffentlich schneller trocken, als wenn noch dicke tropfen dort außen sind. Ich frühstücke noch vom Proviant und will dann los kommen. Vielleicht schaffe ich es mal um 10 Uhr unterwegs zu sein. Auf dem Campingplatz ist noch jemand mit dem Fahrrad. Gestern hat es mein Grüßen ignoriert, was okay ist. Heute aber packte ihn dann doch die Neugier, als ich mein Zelt zusammen gepackt habe. Roman aus Russland kommt seit Jahren jedes Jahr nach Schottland und macht dort Urlaub. Es gefällt ihm hier sehr gut. Er hat sich vor allem für das Hotel Hilleberg interessiert. Gewicht und so. Beim Preis hat er schon kurz gezuckt. Nun ja. Keine Ahnung was es heute kostet. Wir unterhalten uns noch ein bisschen aber dann will ich los. Und tatsächlich um Punkt 10 Uhr bin ich unterwegs. Ich bin selber etwas überrascht, als ich beim GPS Gerät auf die uhr schaue. Ganz so einfach ist die strecke heute jedoch nicht mehr. Also die völlig flachen Stücke entlang der alten Bahnlinien verwöhnen einen wirklich sofort....! Heute ging es meist über hügelige strecken. Aber kein Vergleich zu Irland. Es gab lange Stücke die früher mal eine Straße waren. Aber weil der Verkehr immer mehr zugenommen hat, wurden oft gleich neben der alten Straße neue Autobahnen oder Schnellstraßen gebaut. Die alten Straßen sind entweder für den lokalen Verkehr oder nur noch für Radfahrer gemacht. Über die ganz hohen berge führt der Weg in der Regel nicht. So ist alles mehr oder weniger angenehm zu fahren. Natürlich sind die Anstiege schon auch wieder anstrengend und meine Beine merken auf jeden Fall das Gewicht, dass der Bobby zu schleppen hat. Gegen Mittag komme ich nach Newtonmore. Da gibt's wieder ziemlich viele Touristen. Und (wenn ich es noch richtig weiß) gibt's dort eine lokale Eisenbahn die noch mit Dampf fährt. Jedenfalls kam mir so eine schöne alte Dampflokomotive irgendwo entgegen. Aber zum Foto machen hab ich keine Gelegenheit gehabt, es waren zu viele Bäume im Weg. Also ging es dann weiter Richtung Inverness. Das Wetter war heute auch recht trocken. Hin und wieder mal ein leichter Schauer. Einmal habe ich mich kurz in der Nähe einer Whisky Destille unter gestellt, aber sonst waren die meisten Schauer nicht schlimm. Dann habe ich am nachmittag die 2.000 Kilometer Marke überschritten. Kurz nachdew ich den Weg nach Inverness eingeschlagen hatte. Der Weg ist leider eine Sackgasse. Das heißt ich fahre morgen ungefähr 15 oder 20 Kilometer vom Weg den ich heute gefahren bin zurück, bis zu der Stelle an der ich dann weiter nach Norden abbiege. Trotzdem war es gut den Abstecher nach Inverness zu machen. Eine schöne Stadt. Es gibt auch viele Touristen hier und man hört immer wieder Deutsch. Ich schaue mich ein bisschen um. In einer kleinen Gasse entdecke ich einen Chips Shop. Dort hole ich mir was zu essen und kann draußen vor dem Shop sitzen und essen. Das passt. Nur die deutschen Touristen schauen mich ein bisschen blöd an. Warum??? Keine Ahnung. Ich sitze da vor dem kleinen Laden, esse gemütlich und trinke eine Cola. Also nichts ungewöhnliches. Und laut furzen tue ich auch nicht. Lecker was das Essen auf jeden Fall. Ich schaue mir noch ein bisschen die Stadt an, kaufe Proviant für morgen und Bier für heute Abend. Ich will noch duschen und ein paar Campingplätze entlang der strecke nach Aberdeen heraussuchen. Das wird meine nächste größere station werden. Ich weiß nur noch nicht, ob ich die strecke in zwei oder drei Etappen fahre. Das wird sich zeigen wie die nächsten Tage laufen. Das hängt schließlich auch vom Wetter ab.
Mit gefülltem Rucksack laufe ich zurück zur Unterkunft. Ich mache mir erst mal ein kühles Bierle auf und kümmere mich um die Sache mit dem Campingplätzen. Nach dem Duschen mache ich mein Tagebuch fertig und gehe dann auch zeitnah ins Bett. Ich bin zwar nicht total müde, aber schlafen tut mir ja gut.