Samstag, 13.07.2019 — Inverness - Fordyce (Sandend)
Wetter morgens: dichte Wolken aber trocken
Wetter tagsüber: dichte Wolken, teilweise sonnig, ein paar kleine und kurze Schauer, teilweise kräftiger Wind (meist von der Seite, ab und zu Rückenwind)
Wetter abends: kühl, grade bei der Ankunft ein kurzer Schauer. 17 Grad.
Gefahrene Tages-Kilometer: 140,3
Durchschnittlich: 21,0
Reine Fahrzeit: 6,38
Gesamt Kilometer: 2147,5
Kontrolle der Kilometer:
Tacho bis zum Reifenwechsel: 100,50
Tacho am Abend: 140,30
Differenz: 39,80
GPS Gerät: 7312
GPS Gerät am Abend: 7351
Differenz: 39
Das bedeutet der Reifenwechsel wirkt sich nur minimal auf die Genauigkeit des Tacho aus. Somit muss ich den Tacho nicht neu kalibrieren. Ich habe hierzu auch keinen Meterstab dabei. Ich habe auch schon in Erwägung gezogen, den Reifen vorne zu montieren. Aber ehrlich gesagt bin ich irgendwie zu faul dazu, um beide Räder auszubauen, die Reifen ab zu ziehen und dann wieder zu montieren. Da müssen schon noch bessere gründe her...
Jetzt aber zum Tag!
In der Unterkunft habe ich ganz gut geschlafen. Ich bin in der Nacht zwar mal wach geworden, weil ich irgendwelchen Kram geträumt habe, aber sonst was es soweit okay. Ich bin um halb acht aufgewacht und aufgestanden. Dann gab es das Müsli zum Frühstück und nebenbei habe ich schon die ersten Sachen eingepackt. Ich bin gespannt wann ich heute los komme und vor allem auch, wie weit ich heute komme. Ich habe mir eine Reihe Campingplätze entlang der strecke herausgesucht. Da werde ich sicher etwas finden. Es ist ziemlich bedeckt heute Morgen. Ich hoffe mal, dass es trocken bleibt. Aber ändern kann ich es ohnehin nicht.
Ich komme um halb zehn los. Das ist eine gute Zeit. Zunächst lege ich die selbe Strecke zurück, die ich gestern gekommen bin. Blindleistung sozusagen. Es sind knapp 15 Kilometer bis zum Abzweig vom Track bis nach Inverness. Oder besser gesagt: Der Track führt nach Inverness und eben auf der gleichen Strecke wieder heraus. Trotzdem wäre es schade gewesen diesen Abstecher nicht zu machen. Es geht nur eben erst mal ordentlich nach oben, um aus Inverness heraus zu kommen. Mit dem Verlassen von Inverness lasse ich wohl auch die Schottischen Highlands hinter mir. Die Berge verschwinden und die Landschaft wird recht flach. Das freut den Radfahrer natürlich. Hin und wieder gibt es jedoch kurze und steile Anstiege. Aber die sind gut zu schaffen. Erfordern aber schon meist den kleinsten Gang! Dann aber hilft immer wieder mal der Rückenwind, um einfach und schnell Kilometer zu machen. Außerdem ist es doch recht eben. So komme ich gut voran. Bis zum nachmittag jedenfalls. Besonders auf neuem Straßenbelag merke ich eine Unwucht im Hinterreifen. Ich prüfe die Speichen. Aber die sind alle okay. Dann sehe ich, dass sich der Bereich in dem sich die Seitenwand vom Reifen ablöst immer weiter vergrößert hat. Das ist nicht gut. Ich denke mit diesem Reifen kann ich nicht bis nach Hause fahren. Hier muss ein neuer Reifen her. Das kann ich ja in Aberdeen mal erledigen. Aber wenn ich dort ankomme ist Sonntag. Außerdem wurde die Unwucht immer stärker. Erst mal will ich aber weiter fahren. Ich folge der Beschilderung und lande dann leider auf einen Weg, der sich sehr weit vom vorgegeben Track entfernt. Das ist aber blöd. Ich folge der strecke noch ein paar Kilometer bis mir die Sache dann doch komisch vorkommt. Offenbar wurde der Weg großräumig neu verlegt, was aber noch nicht in allen Karten berücksichtigt ist. Ich muss mir das merken und zu Hause mal überprüfen. Das wäre mein Beitrag zum Netzwerk von dem ich die Tracks heruntergeladen habe. Ich beschließe umzukehren. Nochmal Blindleistung.... Und wenn ich schon wieder in Elgin bin, dann schaue ich nach einem neuen Reifen. Per Internet finde ich einen kleinen Fahrradladen. Dort kann man mir weiterhelfen. Zwar gibt es nicht exakt die Reifengröße die ich bislang drauf habe, aber der neue schlappen wird schon bis nach Hause halten. Also kann es nun weiter gehen. Ohne Unwucht....
Nach ein paar Kilometern fällt mir ein, dass die Reifen etwas kleiner ist und ich eigentlich meinen Tacho neu kalibrieren müsste. Denn der Sensor sitzt bei mir am Hinterreifen. Weil es vorne wegen der Federgabel nicht geht. Ich halte an und mache Bilder vom Kilometerstand des Tacho und des GPS Gerätes. Siehe oben. Dann kann ich heute Abend sehen, wie groß der Fehler ist, der wegen der kleineren Reifen passiert.
Wie sich am Abend herausstellt kann ich den Fehler vernachlässigen. Also kein Umbau vom Reifen.
Nachdem ich nun den neuen Reifen drauf habe muss ich zusehen, dass ich voran komme. Bis zum Campingplatz an dem ich heute Nacht übernachten will sind es schon noch ein paar Kilometer. Die strecke ist dafür sehr schön. Oft entlang am Meer. Dann durch kleine Städte und etwas entfernt vom Meer. Ein paar Kilometer vom Campingplatz entfernt kaufe ich noch ein. Milch fürs Frühstück, Proviant für morgen und Bier für heute Abend. Als ich am Campingplatz ankomme und mir einen schönen Platz fürs Zelt herausgesucht habe, gibt's nochmal einen Regenschauer. Na ja. Ist nicht so schlimm. Gleich steht das Zelt. Ich packe alle Sachen ins Zelt und dann hört der Regen auch schon wieder auf. Nun wird es Zeit fürs Duschen. Das tut schon einfach gut und macht mich irgendwie wieder fit. Ich nehme mir etwas zum Essen mit zum Strand. Aber dort gibt's nichts wo ich mich gemütlich hin setzen kann. Und irgendwie auf einen Stein hocken....? Da macht mein Hintern grade wirklich nicht mit. Also gehe ich zurück zum Zelt. Ich muss mich auch noch um die Übernachtung in Aberdeen kümmern. Da gibt's leider keinen Campingplatz. Jedenfalls kennt das Internet keinen. Ich suche mir also eine andere Unterkunft und esse nebenbei zu Abend. Das Bier schmeckt auch schon wieder ganz gut. Allmählich fallen mir jedoch die Augen zu. Ich schaue jetzt, dass ich zügig ins Bett komme. Morgen gibt's wieder ein schönes Stück zu fahren.
Als ich grade vom WC zurück komme begegne ich dem Mensch vom Fahrradladen in Elgin nochmal. Er hatte heute Mittag gesagt, dass er auch hier her kommt zum Zelten. Oh cool. Wie klein doch manchmal die Welt ist!