Sonntag, 08.07.2012 — Olafsfjördur – Akureyri

Sonntag, 08.07.2012 — Olafsfjördur – Akureyri

Tageskilometer: 62 km

Durchschnitt: 22,2km/h

Kein Regen, sonnig, windig, 17°C

 

Auch in dieser Nacht habe ich auf dem Campingplatz wieder erstklassig geschlafen. Ich war selber überrascht, als ich gegen 7Uhr aufwache. Durchgeschlafen…

Es war auch kein Regen in Sicht und so konnte ich mir viel Zeit lassen mit Frühstück und beim Packen. Irgendwie bin ich trotzdem noch müde und komme einfach nicht so richtig in die Gänge. Wobei das auch nicht so schlimm ist. Für heute habe ich nur eine kurze Etappe auf dem Programm. Nach Akureyri ist es nicht weit. Aber so eine kurze Etappe tut mir (und meinem Hintern) auch mal gut. Ich setze die Fahrt von gestern auf der „82“ fort. Gleich hinter Olafsfjördur geht es nochmal durch einen Tunnel. Es ist wieder ein alter und einspuriger Tunnel. Meine Beleuchtung habe ich noch startklar von gestern und so kann es losgehen durch den 4 Kilometer langen Tunnel. Auch hier ist es wieder sehr kalt. Mein Tacho „schätzt“ die Temperatur auf 8°C (so genau ist das ALDI-Ding nun auch wieder nicht…), aber mir kommt es noch viel kälter vor in dem langen und dunklen Loch. Dann kommt auch noch Gegenverkehr. Ein paar Autos und ein Bus. Aber die Schilder im Tunnel sagen, dass ich Vorfahrt habe und der Gegenverkehr in den Ausweichbuchten warten muss, bis ich vorbei bin. Und weil das auch tatsächlich sehr vorbildlich funktioniert bedanke ich mich bei den Leuten mit einer großzügigen Geste fürs Warten und die Rücksichtnahme.

Nach dem Tunnel führt die Straße über eine sehr schöne Strecke entlang der Küste. Das gefällt mir sehr gut hier! Bis Dalvik läuft es auch ganz gut, aber dann habe ich Gegenwind. Und der macht die Fahrt dann schon wieder sehr anstrengend. Diesmal kommt der Wind nicht direkt von vorne, sondern in Böen von der Seite. Oh, das ist fast noch unangenehmer, als Wind von vorne. Denn der Seitenwind drückt einen einfach mal eben kurz aus der Bahn. Nicht so gut. Ich fahre etwas langsamer, damit die Schlenker die ich mache nicht zu groß werden. Es geht nun erstmal immer weiter auf der Straße „82“ in Richtung Süden. Die letzten 20 Kilometer auf der „1“ bis Akureyri sind dann wieder besser zu fahren, auch wenn der Verkehr dichter ist.

Ich stelle immer wieder fest, dass es auf frisch gerichteten Straßen deutlich anstrengender zu fahren ist, weil der Splitt noch nicht so tief ins Bitumen gepresst wurde. Dadurch ist die Oberfläche sehr weich und raupelig. (Anmerkung: In Island sind die wenigsten Straßen mit Asphalt wie man es aus Deutschland kennt befestigt. Hier wird meist auf einem gut verdichteten Untergrund flüssiges Bitumen verteilt, auf das wiederum Splitt gekippt und verteilt wird. Verdichtet wird meist nur ganz rudimentär mit einer kleinen Walze, den Rest machen die Fahrzeuge im Laufe der Zeit). Da die „1“ schon älter ist, ist der Belag deutlich glatter und somit mit dem Fahrrad einfacher zu befahren.

Am frühen Nachmittag komme ich in Akureyri an. Ich suche mir dort wegen des angekündigten Regens nach einem festen Dach überm Kopf. Das war kein größeres Problem, denn die Stadt ist mir 18.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt in Island. Weil ich noch etwas warten muss, bis ich in der B&B-Unterkunft ins Zimmer kann, verbringe ich die Zeit mit Essen kaufen. Außerdem schaue ich mir die Stadt an, wenn ich schon mal etwas mehr Zeit habe. Es gibt einen botanischen Garten, der ganz interessant ist. Ich war einigermaßen überrascht, so etwas überhaupt in Island zu finden.

Während ich im botanischen Garten unterwegs bin, fängt es an zu regnen. Zum Glück schaffe ich es noch nach Hause, bevor es richtig los legt. Nun kann es sich erst einmal ausregnen. Die nächsten Tage sollen trocken bleiben. Na bitte, das sind doch gute Aussichten.