Freitag, 06.10.2023 — Sainte-Foy-la-Grande - Paradis
25. Tag
Wetter morgens: wirklich kalt (8 Grad Celsius), trocken, Sternenhimmel
Tages-Kilometer: 135 km
Gesamt-Kilometer: 2792 km
Durchschnitt: 21,7 km/h
Fahrzeit: 6h12
Wetter tagsüber: ab 11 Uhr wieder sonnig und sehr warm, wenig Wind
Wetter abends: angenehm warm. Nach Sonnenuntergang kalt
Abfahrt: 8:45 Uhr
Ankunft: 17 Uhr
Um 6:30 Uhr beendet der Wecker die Nacht. Meine Klamotten, die ich gestern Abend gewaschen habe sind dank des Handtuchtrockners im Badezimmer über Nacht trocken geworden. GPS Gerät hat den Ladevorgang in der Nacht nicht abgebrochen. Also alles gute Voraussetzungen für eine gute Etappe. Als ich kurz das Fenster öffne um einen Blick auf den Nachthimmel und die Bewölkung zu werfen wird schnell klar, dass nun die Zeit für die wärmeren Radlerklamotten gekommen ist. Ich fahre die wärmeren Radlerklamotten nun seit über 2.600 Kilometern "spazieren". Umso glücklicher bin, dass ich die nun dabei habe. Es ist wirklich kalt!
Um 8:45 Uhr bin ich startklar und fahre los. Die Route beginnt erst einmal mit einer Abkürzung. Denn der Radweg (übrigens kein Eurovelo, sondern ein ganz normaler Radweg) führt in einer großen Schleife nach Osten. Warum und wieso kann ich nicht erkennen. Also spare ich mir die Kilometer und suche eine direkte Verbindung Richtung Norden. Ich werde im Laufe des Tages ohnehin noch Zweifel an der Routenführung dieses Radweges bekommen. Doch dazu später mehr.
Die direkte Verbindung bringt zwar ein paar Höhenmeter mit sich, was aber gut tut, um warm zu werden. Denn es ist wirklich kalt am Morgen. Ich habe eine lange Radlerhose an (bzw eben Verlängerungen an den Beinen), ein warmes Unterhemd, Jacke, Windstopper und Handschuhe. Bergauf okay, bergab schon fast zu wenig. Nach knapp 30 Kilometern erreiche ich die Stadt Mussidan. Dort treffe ich wieder auf den ursprünglichen Track. Der Track (oder die Route) verläuft recht eben entlang der L'Isle Richtung Perigueux. Allerdings immer im Zickzack. Das bedeutet zum einen, dass ich kaum so richtig Fahrt machen kann, weil ich alle paar hundert Meter abbremsen und die Richtung ändern muss, und zum anderen verlaufen mache Abschnitte auch quasi in die entgegengesetzte Richtung. Das ist nicht gut. Als die Route dann am Nachmittag auch noch auf eine steile, ausgewaschene Schotterpiste abbiegt suche ich mir eine andere Route. Es gibt viele kleine Landstraßen mit wenig Verkehr, wozu dann noch solche ausgefahrenen Wege? Die Alternative verläuft ziemlich entspannt und immer führt der Track auch wieder auf diese Landstraßen. Aber warum nur macht er dann immer wieder solche Umwege, die teilweise mehrere Kilometer lang sind? Ich werde heute Abend auf jeden Fall nach ein paar Alternativen suchen. Dann macht das GPS Gerät schlapp. Heute morgen hatte ich mich noch gefreut, dass es heute Nacht mal ohne irgendwelche Zicken aufgeladen hat. Doch da habe ich mich wohl getäuscht. Es hat wohl nur so getan, als würde er laden. Ach wie gut, wenn man Qualität vom Marktführer Garmin kauft. Nein, ich rege mich NICHT auf, ich tue nur so....
Kurz vor dem Ziel die heutigen Etappe halte ich am einzigen Supermarkt weit und breit und kaufe Proviant und Abendessen. Dann fahre ich ich noch das letzte Stück zur Unterkunft. Ich bin gespannt, was mich erwartet. Ich schaue bei der Buchung eigentlich immer nur, dass der Preis halbwegs stimmt und die Unterkunft in der Nähe der Route liegt. Das war hier gar nicht so einfach. Es gibt nur wenig Unterkünfte. Es geht nochmal ein Stück bergauf. Ein kleines Haus steht am Ende des Weges. Oh weh, wenn das jetzt nicht stimmt, dann sieht es ziemlich blöd aus noch etwas zu finden. Und nach 135 Kilometern habe ich auch nicht mehr so viel Lust nochmal 20 Kilometer bis zur nächsten Stadt zu fahren. Dann entdecke ich ein paar Sonnenschirme. Die Adresse stimmt auch und wenig später kommt die Gastgeberin schon zur Tür heraus und begrüßt mich. Dank ihrer englischen Wurzeln kann ich mich sogar mit ihr unterhalten. Englisch in Frankreich....? Sehr oft Fehlanzeige.
Nun ja. Die Unterkunft ist sehr gemütlich. Nach dem Duschen setze ich mich eine Weile an den Pool in die Sonne. Wenig später bin ich eingeschlafen. Erst als die Sonne weg ist wache ich auf, weil mir kalt ist. Zeit fürs Abendessen. Anschließend mache ich es mir bequem, tippe das Tagebuch und kümmere mich um alternative Routen. Das Zickzack Fahren habe ich satt....