Dienstag, 10.10.2023 — Paray-Le-Monial - Chaufort 

 

29. Tag
Wetter morgens: sehr kühl, trocken, Sternenhimmel, kein Wind 
Tages-Kilometer: 121 km
Gesamt-Kilometer: 3279 km
Durchschnitt: 22,0 km/h 
Fahrzeit: 5h28
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr warm, über 30 Grad Celsius, wenig Wind 
Wetter abends: sonnig und warm, nach Sonnenuntergang schnell kühl
Abfahrt: 8:45 Uhr 
Ankunft: 16:45 Uhr 

Ich habe in der Nacht nicht gut geschlafen. Ich konnte lange nicht einschlafen weil es schwer war irgendwie den linken Arm so zu legen, dass ich nicht auf der Wunde liege. Und mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie ich diesen Unfall hätte vermeiden können.
Um 6:30 Uhr beendet der Wecker die Nacht und starte in den Tag. Der Verband ist in der Nacht verrutscht und so ist mein Langarm Oberteil versaut und das Bettzeug sieht auch nicht gerade sauber aus. Nun ja. Es muss ja weitergehen und so packe ich nach und nach meine Sachen zusammen, auch wenn die Motivation nicht sehr groß ist. 
Um 8:45 Uhr bin ich startklar und hänge die Gepäcktaschen ans Fahrrad. Es ist ziemlich kühl. Doch ich muss gleich ab der Unterkunft ordentlich bergauf fahren, dann wird es mir schon schnell warm werden. Die ersten knapp 60 Kilometer folge ich dem Eurovelo. Der verläuft auch nicht mehr entlang eines Kanal, sondern führt über Landstraßen mit wenig Verkehr. Die Sonne wärmt angenehm. Sobald ich ein Stück durch den Wald fahre wird es wirklich kalt. Es ist eine sehr idyllische Landschaft. Sehr landwirtschaftlich geprägt. Auf den Weiden sind viele Kühe und genießen ebenfalls die warme Sonne und auf den Feldern wird gerade der Mais gehäckselt. Ab Montchanin macht der Eurovelo wieder einen großen Bogen nach Norden. Es folgt größtenteils wieder den Kanälen. Ich habe keine Lust auf diesen Bogen und nehme daher eine Alternativroute bis Chalon-sur-Saone. Dort treffen ich dann wieder auf den ursprünglichen Track. Ich mache eine kurze Pause. Bis zur Unterkunft sind es nur noch knapp 25 Kilometer. Ich bin froh, als ich aus Chalon-sur-Saone wieder raus bin. Die großen Städte und der dichte Verkehr nerven. Ich will gerade hinunter zum nächsten Kanal abbiegen, als ich in der Kurve merke, dass mein Vorderrad zu wenig Luftdruck hat. Mist! Dabei kontrolliere ich doch immer wieder mal den Reifen auf Dornen oder kleine Glassplitter. Nun kann ich natürlich auch nicht alle paar Meter anhalten und nachschauen. Ist also einfach Pech. Ich entdecke den Übeltäter schnell. Eine Dorne. Ich vermute von einer Kastanie, die am Boden lag. Denn dadurch hatte ich schon früher mehrmals einen platten Reifen. Ich baue das Vorderrad aus, ziehe den Reifen ab und entferne als erstes die Dorne, die im Reifen steckt. Dann nehme ich den Ersatzschlauch und mache das Vorderrad wieder startklar. Aufpumpen, einbauen, Werkzeug einpacken, Taschen wieder ans Fahrrad hängen, alles startklar machen und dann kann es weitergehen. Kurz vor 17 Uhr erreiche ich die Unterkunft. Ich stelle das Fahrrad in die Garage und freue mich die Etappe heute geschafft zu haben. Denn mein Nacken tut mir schon noch weh und jedesmal, wenn ich mich beim Abbiegen auf eine Hauptstraße nach rechts gedreht habe, um den Verkehr zu beobachten, hat es im Rücken ganz ordentlich geknarzt. Die Schürfwunden nässen immer noch und unter der Dusche hatte ich wirklich Spaß. Aber alles in allem war es eine gute Etappe. Das Restaurant in dem ich essen wollte hat leider geschlossen. So gibt's eben Abendessen vom Proviant. Dazu ist er da. Ich tippe anschließend das Tagebuch und schaue mir wieder mal die nächste Etappe an. Besancon habe ich mir für morgen als Ziel gesetzt. Das sollte gut zu schaffen sein.