Freitag, 09.07.2021 — Triest - Selce
10. Tag
Wetter morgens: sonnig, warm, leichte Quellwolken
Tages-Kilometer: 124 Kilometer
Gesamt-Kilometer: 1211 Kilometer
Durchschnitt: 21,4 km/h
Fahrzeit: 5h45
Wetter tagsüber: sehr sonnig, sehr heiß
Wetter abends: sonnig und heiß, keine Abkühlung
Abfahrt: 09:15 Uhr
Ankunft: 18:00 Uhr
Ich habe gestern Abend noch ein bisschen an der Route gearbeitet und beschlossen einen großen Bogen bis zur Stadt Pula nicht zu fahren, sondern direkt von Triest nach Rijeka zu fahren. Es geht wieder über einen Pass, wenn ich die Höhenmeter anschaue. Ich werde heute also erst mal durch Slowenien fahren, bevor ich nach Kroatien komme. Das Wetter verspricht wieder sonnig und heiß zu werden. Ich nehme viel Wasser mit, dann sollte es klappen.
Jetzt gibt's erst mal Frühstück und dann geht's los!
Kurz nach 9 Uhr stehe ich startklar auf der Straße. Den Schlüssel fürs Appartement habe ich wie abgemacht in der Wohnung gelassen und die Türe hinter mir zugezogen. Ist immer ein komisches Gefühl, ob ich auch alles eingepackt habe. Aber bislang habe ich auf keiner meiner Reisen etwas liegen lassen. Ich habe ja auch nicht viel dabei. Dank dem GPS Gerät komme ich gut durch die Stadt hindurch. Und gleich gibt's wieder ordentlich Höhenmeter. Auf kleinen Straßen geht's hinaus aus der Stadt bis zur Hauptstraße nach Rijeka. Das war dann recht einfach. Zum Glück ist nur wenig Verkehr und gehen 10:30 Uhr erreiche ich den Grenzübergang nach Slowenien. Bewacht was da gar nichts. Auch keine Kontrollen wegen Corona. Aber es stand noch ein großes Zelt dort, wo bis vor Kurzem wohl die Kontrollen stattgefunden haben. Ich fahre also weiter durch Slowenien. Und ich muss wirklich sagen, dass mir die Landschaft dort sehr gefallen hat. Irgendwie wie Schwarzwald. Sanfte Hügel, alles bewaldet und nur spärlich besiedelt. Außerdem war es auch nicht so unglaublich heiß! Sehr interessant waren die großen Grills vor den Rasthäusern: Da drehte sich überall über dem offenen Feuer ein Schwein. Der Geruch von Holzfeuer und gegrilltem Fleisch machte mich schon ein bisschen hungrig. Aber es gibt kein totes Tier für mich. Das Stück durch Slowenien was gar nicht so lange. Es ging beständig bergauf. Am Sattel war dann die Grenze nach Kroatien. Da war ziemlich viel los und wollte da lieber keine Bilder und Selfies machen, um Ärger zu vermeiden. Ich packe eine Maske aus und setze sie auf. Vor mir waren 5 Autos. Beim Vordersten gab es irgendwelche Probleme. Jedenfalls wurde ewig diskutiert. Die Einreise nach Kroatien wurde in den letzten Tagen offenbar deutlich verschärft und es wird offenbar streng kontrolliert. Aber ich habe beschlossen mir keine Gedanken darüber zu machen. Man muss Dinge auch einfach mal passieren lassen. Die Schlange wurde hinter mir immer länger und länger. 30 oder noch mehr Fahrzeuge. So schnell konnte ich gar nicht zählen. Irgendwann öffnete sich für den Vordersten die Schranke und das nächste Auto wurde kontrolliert. Diesmal ging es dann zum Glück etwas zügiger. Die tauschen irgendwelche Zettel aus. Hm....? Nun bin ich dran. Ich gebe den Personalausweis ins Häuschen und dazu noch den gelben Impfpass mit der Corona Impfung. Alles klar. Papiere wieder zurück, Schranke auf und Tschüß. Das wars. Keine Minute und dann war das für mich erledigt. Weiter geht's. Nun den ganzen Berg wieder runter. Rijeka erreiche ich dann irgendwann am Mittag. Ich gar nicht genau wann, weil es für mich auch nur eine Stadt auf der Durchreise war. Es war heiß, laut, viel Verkehr und die Route des Eurovelo nahm nicht unbedingt Rücksicht auf Einbahnstraßen, was mir nicht so gefallen hat und ich über einige hundert Meter auf dem Gehweg geschoben habe, bis ich wieder legal fahren konnte. Zum Glück war ich bald wieder raus aus der Stadt. Der Verkehr auf der Straße wurde nun schon sehr dicht, was weniger schön war. Ich habe jedoch beschlossen dem Eurovelo heute ein wenig den Rücken zu kehren. Denn so wie ich heute gesehen habe gibt's drei Varianten der Routenführung:
1. Gemäß dem Eurovelo, der meist weit weg von befahrenen Straßen verläuft, aber eben teilweise ordentlich Höhenmeter macht und leider ganz und gar nicht entlang vom Meer verläuft. Höchstens aus der Ferne kann man das Wasser sehen.
2. Entlang von Hauptstraßen mal mit mehr, mal mit weniger Verkehr. Meist einfach nur geradeaus. Dafür mit deutlich weniger Höhenmetern und eben auch kürzer bzw direkter als der Eurovelo.
3. Am Strand entlang, wo sich die Leute in die Sonne legen und braten lassen. Wo es an jeder Ecke Bars und Kneipen gibt und so weiter....
Zugegeben, die letzte Variante wäre wohl die mit der meisten Abwechslung. Leider sind solche Abschnitte eher selten.
Da werde ich mich morgen auch entscheiden müssen, ob ich dem Eurovelo weiter folge, oder eben an der Straße entlang fahre.
Nun aber bin ich dann am späten Nachmittag in Selce angekommen. Ich bin extra hier her gefahren, weil es einer der wenigen Campingplätze in der Gegend gibt. Entlang des Eurovelo gibt's gar keine Campingplätze, weil der in den Bergen verläuft, viel zu weit weg vom Meer. Ich melde mich an der Rezeption. Es gibt nur noch ganz wenige freie Plätze. Ich kann mich in Ruhe umschauen welchen der wenigen Plätze ich haben möchte. Aber leider sind die Plätze zum Zelten völlig ungeeignet, weil entweder völlig schräg oder komplett mit großen Steinen bedeckt. Einen Wohnwagen kann man da ohne Probleme aufstellen, aber fürs Zelt macht das keinen Sinn. Dazu kommt, dass irgendwie die meisten WC Häuser abgeschlossen sind. Das ist natürlich ganz schlecht. Ich will nicht x-Mal über den halben Campingplatz laufen, zum Duschen, zum Abspülen, für WC und so weiter. Damit ist der Platz hier raus. Ich überlege mir eine Alternative und hole mir etwas Wasser. Im Hauptgebäude gibt's ne offene Dusche. Ich ziehe mir die Maske auf und gehe rein. Drin klärt mich ein Deutscher dann gleich auf, dass ich die Maske hier nicht tragen muss. Das macht keiner! Und somit ist das für mich gleich zweimal kein Thema. Ich bedanke und verabschiede mich bei der freundlichen Dame an der Rezeption. Erkläre ihr noch, dass ich keinen geeigneten Platz gefunden habe und fahre zur Adresse einer Unterkunft die ich übers Internet gebucht habe. Ich muss noch ein bisschen Warten, bis das Zimmer fertig ist. Ich nutze die Zeit zum Einkaufen und mache es mir gemütlich. Ich fange auch schon mal mit dem Tagebuch an. Das Zimmer ist gar kein Zimmer, sondern ein Appartement. Stimmt, hatte ich bei der Buchung gesehen, aber wichtig war mir das nicht. Ich dusche und mache es mir auf dem Balkon gemütlich. Der Abend bringt etwas Wind und trägt die Marsch-Musik, die sie irgendwo am Strand spielen hier herauf. Rosamunde, Griechischer Wein und und und. Irgendwann schon alles "very German"....
800 Kuna für 125 Euro inkl Gebühr?
Sehr schlechter Kurs.
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