Dienstag, 13.07.2021 — Grebastica - Split

 

14. Tag
Wetter morgens: sehr warm, sonnig, lebhafter kräftiger Wind
Tages-Kilometer: 69,7 km
Gesamt-Kilometer: 1639,7 km
Durchschnitt: 17,5 km/h 
Fahrzeit: 3h57
Wetter tagsüber: sonnig und heiß, kräftiger Wind (leider immer als Gegenwind)
Wetter abends: sehr warm, (um 21 Uhr noch 32 Grad Celsius) erst sonnig, dann sehr dichte Bewölkung und sehr windig
Abfahrt: 9:45 Uhr 
Ankunft: 14:45 Uhr 

Geschlafen habe ich leider nicht so gut. In der Wohnung über mir sind sie wohl erst gegen Mitternacht lebendig geworden und haben bis um 3 Uhr ihr kleines Kind durch die Wohnung rennen lassen. Das Getrampel hörte sich an wie eine halbe Armee. Na ja, irgendwann war dann Ruhe. Um kurz nach 7 Uhr bin ich aufgestanden habe gefrühstückt und bereite mich auf die nächste Etappe vor. Heute wilt ich bis Split fahren. Das sollte eigentlich kein Problem sein. Sind nur 80 Kilometer. Es wird also eine kurze Etappe werden. Allerdings schwitze ich schon beim Frühstück. Nur der kräftige Wind bringt etwas Abkühlung. 
Ich komme heute irgendwie nicht so richtig in Schwung. Es ist schon 9:45 Uhr als ich los fahre. Und nach nur zwei Kilometern geht's gleich wieder ordentlich den Berg hinauf. Genau richtig, um schnell auf Temperatur zu kommen. Es ist schon wieder sehr sehr warm und den Berg hinauf muss ich ordentlich schwitzen. Ich habe genug Zeit um die Bäume um mich herum genau anzuschauen. Die Kiefern hier sind größtenteils schon völlig vertrocknet. Die langen Nadeln liegen Zentimeterhoch am Straßenrand. Ein Funke genügt die der nächste Flächenbrand ist da. Nun, der Klimawandel ist auch hier absolut sichtbar. Das kann niemand leugnen. Schade um die vielen Kiefern. Es geht über viele Kilometer nach oben. Der ziemlich kräftige Wind kommt leider von vorne und macht es nicht einfacher. Auch in den Bergen muss ich teilweise wieder bergab kurbeln, damit der Wind mich nicht zum Stehen bringt. Ab und an komme ich wieder an ein paar dieser Geisterhäuser vorbei. Die sieht man wirklich immer wieder. Mein Augenmerk liegt aber auf den vielen großen Olivenbaum-Plantagen. Davon gibt's hier in den Bergen wirklich sehr viele. Noch die die Oliven lange nicht reif und viel zu klein. Ich finde es aber faszinierend wie knorrig die ganzen Bäume sind und immer noch Früchte tragen. Am frühen Nachmittag erreiche ich dann wieder die Küste. Ein bisschen frustriert bin ich, weil ich physikalisch gesehen KEINE Arbeit verrichtet habe. Ich bin bei null Höhenmeter gestartet und auch wieder bei Null heraus gekommen. Okay, ich gebe zu, dass ich vielleicht ein bisschen zu viel Zeit hatte und darüber nachzudenken. Zurück zur Strecke. Die verläuft zunächst direkt am Strand. Die Aussicht und Einblicke sind teilweise echt grandios.... Aber bald schon verlässt der Track den Strand und führt durch die Vororte von Split und deren Industriegebiete. Keine schöne Aussicht und keine schönen Eindrücke. Eher ziemlich dreckig, aber eben wie jede Großstadt.  Zum Glück erreiche ich bald Split. Meine Unterkunft liegt am Rande der Altstadt. Ich will auf jeden Fall einen Abstecher dort hin machen. Bin ja echt gespannt. Ich war noch wie dort und will mich einfach mal überraschen lassen. Doch bevor ich in die Altstadt laufe, gehe ich erst mal zum Strand. Es ist heute wieder unglaublich heiß gewesen und ein Abkühlung wäre jetzt wirklich gut. Es ist eine viertel Stunde zu Fuß um zum Strand zu kommen. Aufs Fahrrad fahren habe ich heute keine Lust mehr. Also wird marschiert. Das Wasser ist ziemlich kühl. Hm, nun ja es ist ja auch ziemlich heiß heute und so täuscht das nur. Nach ein paar Metern schwimmen ist alles okay. Die Abkühlung tut sehr gut. Ewig will ich aber auch nicht baden. Ich hab auf einmal ziemlich Hunger. Ich hab heute eh nicht viel gegessen. Wenn es so heiß ist hab ich einfach keinen Hunger. Ich laufe zurück zur Unterkunft, esse zu Abend und mache mich dann auf den Weg in die Altstadt und zum Dalmatinischen Palast. Ich glaube so nannte sich das Ding. Nun war hab ich erwartet? Ein bisschen römische Antike, ein paar Touristen und was weiß denn ich.... Hm, aber warum nicht einfach mal überraschen lassen? Jedenfalls war ich ziemlich überwältigt von der riesengroßen Altstadt. Und was so einfach als Palast bezeichnet wird ist eigentlich ein ganzes Stadtviertel. Nun ja. Mehr will ich dazu nicht schreiben, weil vermutlich jeder von euch schon mehr davon gelesen hat als ich. Jedenfalls bin ich ziemlich überwältigt und entscheide nach langer Überlegung den Tag morgen in Split zu verbringen. Es war wirklich nicht einfach. Denn ich habe wirklich noch eine ganz ordentliche Strecke vor mir. Andererseits fahre ich nun seit fast zwei Wochen jeden Tag zwischen 90 und 140 Kilometern mit Gepäck. Dazu ist die Strecke teilweise echt sehr herausfordernd. Das muss ich einfach zugeben. Aber ein Tag Pause tut sicher gut. Ich war lange in der Altstadt unterwegs und bin nur froh auch mal wieder sitzen zu können. Morgen schlafe ich aus und werde mir einen schönen Tag in Split machen.