Montag, 02.08.2021 — Rückreise Innsbruck - Bad Tölz / Tag 5
34. Tag
Wetter morgens: starke Bewölkung, kalt, aber trocken
Tages-Kilometer: 117,9
Gesamt-Kilometer: 3413
Durchschnitt: 20,4
Fahrzeit: 5h45
Wetter tagsüber: am Vormittag etwas Sonne, am Mittag leichter Nieselregen, in der Sonne angenehm warm, bei Wolken kühl
Wetter abends: sonnig und trocken, kühl
Abfahrt: 10 Uhr
Ankunft: 17:45 Uhr
Über Nacht sind die meisten Sachen wieder trocken geworden. Nur die Schuhe und eine Radlerhose nicht. Ich mache als ersten den technischen Dienst am Fahrrad. Durch den vielen Regen ist die Kette so ziemlich ohne jede Schmierung und gestern wurde es dann schon schwer die Gänge noch schnell und sauber schalten zu können. Nun läuft die Schaltung wieder "wie geschmiert". Dann gehe ich zum Frühstück und anschließend packe ich meine Sachen zusammen, putze die Zähne, ziehe mich an und mache mich auf den Weg. Wieder mal bin ich gespannt wo der Weg heute entlang führt. Am Achensee auf jeden Fall. Und dann....? Schau mr mal. Ich muss mich ein bisschen beeilen. Aber manchmal Trödel ich einfach zu gerne beim Zeitung lesen.
Nachdem ich die Schlüssel zurückgegeben habe quatsche ich mich dann doch nochmal mit einer Mitarbeiterin der Unterkunft fest. Aber nach einer viertel Stunde hänge ich dann den Bobby ans Fahrrad und mache mich auf den Weg. Es geht noch ein Stück durch Innsbruck. Ich kaufe dort noch etwas Proviant für den Tag. Immer entlang des Inn verläuft der Weg die nächsten knapp 40 Kilometer ziemlich angenehm. Am späten Vormittag mache ich eine kurze Pause und dann geht's hoch zum Achensee. Da geht's schon nochmal zur Sache. Ziemlich steil ist der Schotterweg und hin und wieder rutscht das Hinterrad durch, weit einfach nicht genug Haftung da ist. Als ich oben am Achensee ankomme bin ich ziemlich nass geschwitzt. Schnell ziehe ich mir etwas warmes an, weil der Wind ziemlich kühl ist und und Sonne zwischen hinter dicken Wolken verschwunden ist. Ein paar Regentropfen trüben die Idylle ein bisschen. Ich sehe zu, dass ich weiter komme bevor der Regen stärker wird. Die strecke um den Achensee ist schön und auch gut zu fahren. Wie gestern bei der Fahrt über den Brenner kommt mir heute das schlechte Wetter eigentlich ganz gelegen. So sind wenigstens nicht so viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs, was ein zügiges Vorankommen ermöglicht. Denn wenn viele Leute unterwegs sind fahre ich schon sehr langsam und vorsichtig oder schiebe gegebenenfalls auch mal ein Stück. Was mir von anderen Radfahrern auch schon mal Kopfschütteln oder den Vogel eingebracht hat. Nun ja, ich fahre jeden Tag lang genug und auch oft schnell, da kann ich gut auch mal langsam tun. Als ich um den Achensee herum bin komme ich noch an dem Gasthof vorbei, an dem ich mit Mutter war, als es ihr noch halbwegs gut ging. Das war ihr letzter Ausflug. Danach hat die Demenz überhand genommen. Sie ist jetzt in ihrer eigenen Welt. Aber vielleicht kommt darin der kleine Urlaub am Achensee vor....?
Nun geht's weiter Richtung Deutschland. Erst ein Stück auf einer Hauptstraße mit wenig Verkehr, dann geht's aber wieder auf schönen und ruhigen Wegen weiter durch den Wald. Einfach nur den Berg runter rollen lassen gibt's aber nicht. Immer wieder mal gibt's kurze steile Anstiege. Genauso geht es steil bergab. Da ist auf dem sehr losen Schotter wirklich Obacht angesagt. Der Bobby mit seinem Gepäck schiebt schon ganz ordentlich. Genauso bremst er natürlich beim Anstieg. Nach einigen Kilometern komme ich schließlich am Walchensee vorbei. Der Weg führt durch einen kleinen Tunnel und dann geht's bergab Richtung Lenggrieß. Ich prüfe welche Möglichkeiten zur Übernachtung es hier gibt. Aber alles ist ziemlich teuer. Bad Tölz ist nicht weit und dort war ich (glaub ich) schon mal in der Jugendherberge. Ich frage nach einem freien Platz und habe Glück. Es gibt noch ein Plätzchen für mich. Dann geht's also noch ein Stück weiter.
Die Jugendherberge in Bad Tölz liegt etwas außerhalb der Stadt. Macht aber nichts, ich will ohnehin heute nicht mehr feiern. Es gibt noch Abendessen. Das Salat-Buffet ist wunderbar. Nach dem Abendessen gibt es noch ein Bierle zum Nachtisch und dann schaue ich mal, wer noch auf dem Zimmer ist. Ein junger Wanderer. Er läuft den Wanderweg von München noch Venedig. Ach, das ist eine schöne Wanderung. Wir unterhalten uns noch sehr lange über alles mögliche. Sehr schön. Mir fallen allmählich die Augen zu. Ich mache das Tagebuch noch fertig, putze die Zähne und werfe noch einen Blick auf die Route für morgen. Das wars dann.