Freitag, 08.07.2022 — Tarragona - Vinaros

 

22. Tag, Freitag 
Wetter morgens: wolkenlos, angenehm kühl, starker Wind aus nordöstlicher Richtung
Tages-Kilometer: 130km
Gesamt-Kilometer: 2455km
Durchschnitt: 21,5km/h
Fahrzeit: 6h01
Wetter tagsüber: sehr sonnig, sehr warm, sehr starker Wind, teilweise Sturm. Erst aus nordöstlicher, dann ab dem späten Vormittag aus südlicher Richtung
Wetter abends: warm, windig
Abfahrt: 7:15 Uhr 
Ankunft: 15:45 Uhr 

Um kurz vor 6 Uhr werde ich wach, stehe auf und starte in den Tag. Mir ist es ganz recht früh zu starten, da es dann noch nicht so heiß ist auf auch der Wind erst am späten Vormittag richtig kräftig wird. Gegen 7 Uhr bin ich soweit, dass ich meine Sachen zusammen packe und mich zur Abfahrt vorbereite. Sonnenschutz etc. 

Um aus der Stadt zu fahren brauche ich zum Glück nicht so viel Zeit als gestern beim Start in Barcelona. Dann verläuft die Route über viele Kilometer fast geradeaus auf der Hauptstraße N340. Zum Glück ist der Verkehr nicht so stark und es gibt einen sehr breiten Seitenstreifen auf dem man wirklich gut und sicher fahren kann. Weniger schön ist dann das Stück durch ein Industriegebiet. Aber die Nähe zum Hafen bringt so etwas eben mit sich. BASF hat dort einen großen Standort. Zum Glück erreiche ich bald das Meer und den Strand. Denn bei aller Freude am Radfahren macht mir der Wind heute schon am Morgen ziemlich zu schaffen. Denn irgendwie kommt der mal wieder aus der falschen Richtung, oder ich fahre einfach in die falsche Richtung. Diesmal erreichen manche Böen fast schon Sturmstärke. Jedenfalls kommt es mir so vor, wenn mich eine Böe voll erwischt und ich plötzlich nur noch Schritttempo fahren kann. Kommt eine Böe von der Seite drückt es mich einfach mal zur Seite... 
Die Radwege am Strand sind trotz Wind gut zu befahren, da ich ohnehin nicht schnell fahren kann. Hier entlang an den Stränden ist schon am Morgen sehr viel Betrieb. Jogging, Radfahrer und viele Fußgänger Teilen sich die Wege am Strand. Doch leider sind einige Leute sehr unaufmerksam und ich muss extrem aufpassen, dass  nicht jemand plötzlich auf den Radweg läuft und es zu einen Unfall kommt. Nachdem ich fast 25 Kilometer am Strand entlang gefahren bin und mich dabei immer häufiger über die Sinnhaftigkeit dieser Streckenführung gefragt habe (der Eurovelo fährt wirklich in jede kleine Ecke am Strand) mache ich am späten Vormittag eine kurze Pause in Punta del Rio. Während ich mit einer Hand und anderen Körperteilen versuche meine Kekse, die Wasserflasche und sonstigen leichten Gegenstände am Wegfliegen zu hindern, suche ich nach einer alternativen Route, die nicht noch die nächsten 80 Kilometer jeden noch so kleinen Winkel am Strand aufsucht. Die Alternative verläuft teilweise auf der N340. Das wäre für mich aber okay, sofern die weiterhin einen so breiten Seitenstreifen hat. Ich übertrage die alternative Route ins GPS Gerät und folge der neuen Route. Die ist einwandfrei. Der Verkehr ist nicht stark. Wobei auch der Eurovelo 8 zunächst genau der alternativen Route bis Cruilla de l'Almadrava folgt. Dann laufen die Wege deutlich auseinander. Während der Eurovelo wieder zum Strand verläuft, folgt die Alternative nun der (vermutlich) dem Vorläufer der Hauptstraße N340. Es geht auf einer schmalen Straße ein bisschen durch die Berge. Die Straße ist sehr gut asphaltiert nur ziemlich bergig und sehr kurvenreich. Daher vermute ich, dass sie dem Verkehr nicht mehr gewachsen war und durch eine größere Straße (eben die N340) ersetzt wurde. Jedenfalls ist hier über viele Kilometer kein einziges Auto unterwegs. Zwei Radfahrer kommen mir entgegen. Sonst niemand.
Leider ist die alte Straße nach etwas mehr als 20 Kilometern zu Ende und ich muss auf der Hauptstraße weiterfahren. Inzwischen hat natürlich auch der Wind gedreht und kommt wieder aus südwestlicher Richtung, also wieder Gegenwind. Nun ja. Ist halt so. 
In Amposta kreuzen sich die beiden Routen erneut. Während der Eurovelo 8 nun durch die Berge führt, führt die alternative Route in die Nähe der Küste und verbleibt dort bis zum Ende der heutigen Etappe. In Vinaros trifft dann wie geplant die alternative Route wieder auf den Eurovelo 8. Heute ist hier in Vinaros Feierabend. Ich habe unterwegs eine Unterkunft gesucht und werde hier übernachten. Ich kaufe noch Proviant für morgen. Dann fahre ich zur Unterkunft. Nachdem ich geduscht habe wasche ich meine Radlerklamotten. Das ist wirklich nötig. Anschließend laufe ich zum Restaurant, das genau gegenüber der Unterkunft mit einer Möglichkeit zum draußen sitzen einlädt. Ich nutze die Zeit und schreibe ein bisschen am Tagebuch. Ich schaue mir noch die Routenplanung für morgen an, lese ein bisschen in der Online-Ausgabe der Zeitung und schnell ist der Abend schon wieder vorbei.