Dienstag, 12.07.2022 — Carretera / Torrevieja - Aguilas
26. Tag, Dienstag
Wetter morgens: wolkenlos, warm, 24 Grad, wenig Wind
Tages-Kilometer: 127km
Gesamt-Kilometer: 2977km
Durchschnitt: 23,2km/h
Fahrzeit: 5h28
Wetter tagsüber: sehr sonnig und sehr heiß, 36 Grad, teilweise kräftiger Wind (hin und wieder mal als Rückenwind)
Wetter abends: sehr sonnig und sehr warm, windig
Abfahrt: 7:15 Uhr
Ankunft: 14:30 Uhr
Heute bin ich irgendwie früh aufgewacht. Es war 5:30 Uhr. Aber so schlecht ist das gar nicht. Denn am Vormittag ist es nicht so heiß. Es hat ungefähr 24 Grad. So richtig kühlt es nicht ab, wie in den Bergen. Ich fahre heute weiter Richtung Almeria. Heute werde ich Almeria nicht erreichen. Dafür ist sie zu weit weg. Laut Routenplanung führt der Track heute nochmal über zwei kleinere Berge. Ein paar Höhenmeter sind also wieder zu machen. Es wird wohl auch wieder eine lange Etappe werden, da es in den Bergen kaum Städte gibt. Unterkünfte auch nicht. Also werde ich wohl bis Aguilas fahren. Die Stadt liegt dann wieder am Meer.
Die Unterkunft lag direkt am Track und somit musste ich nicht lange fahren, um auf dem Weg nach Almeria zu sein. Es war eben genau die gleiche Hauptstraße die zu überqueren ich gestern als Selbstmord bezeichnet hatte. Mit dem Fahrrad in den Kreisverkehr einbiegen Vollgas und los. Der Seitenstreifen war breit genug um sicher fahren zu können. Auch weil der Verkehr am Morgen nicht so dicht war, wie gestern Abend. Dennoch habe ich versuch wo immer möglich auf einen Radweg auszuweichen. Doch das war leider jedes mal völliger Mist. Denn entweder endete der Radweg in einer Sackgasse, oder vor einer Brücke die es zwar für die Autos gab, nicht aber für den Radweg oder sonst irgendwas. Ich musste hin und wieder umdrehen, um irgendwie wieder auf die Straße zu kommen, denn der Radweg war durch hohe Leitplanken von der Straße abgetrennt. Da war es nicht möglich mal einfach kurz auf der Straße weiter zu fahren. Dann gibt's einen Kilometer gar keinen Radweg und so weiter. Irgendwann geht mir das einfach auf die Nerven und ich bleibe auf der Straße. Andere Radfahrer kommen mir auch auf der Straße entgegen. Irgendwann hat sich das Thema Radwegen ohnehin erledigt. Ich erreiche ein große Industriezone. Die Straßen sind alle zweispurig und so bleibt genug Platz damit mich die Autos überholen können. Allgemein stelle ich fest, dass die Spanier sehr gelassene Autofahrer sind. Das macht das Miteinander auf den Straßen wirklich einfach.
Der Weg verläuft dann für viele Kilometer über Landstraßen. Überall sind die riesengroßen Gewächshäuser zu erkennen in denen Gemüse angebaut wird. Eines kann ich sicher sagen: Tomaten aus Spanien wachen in der Erde und nicht in einer Nähsflüssigkeit. Doch überall dort, wo es keine Bewässerung gibt herrscht absolute Dürre. Gegen 10 Uhr erreiche ich nach gut 60 Kilometern die Berge. Die Straße ist längst nicht so stark befahren. Ein paar Autos sind unterwegs, mehr nicht. Es ist schon am Morgen ziemlich heiß und bei der Steigung komme ich ordentlich ins Schwitzen. Die Abfahrt verspricht Abkühlung. Ich erreiche Puerto de Mazarron. Das Meer hier ist wirklich schön und die Palmen am Strand geben wirklich ein Gefühl von Urlaub am Meer. Ich fülle hier meinen Wasservorrat auf und fahre dann weiter zum nächsten Pass, über den die Route führt. Inzwischen ist es schon wirklich sehr heiß geworden. Der nächste Pass hat eine Höhe von 382 Metern. Eigentlich nicht viel, aber in der Sonne anstrengend. Ich lasse mich aber nicht hetzen und mache hin und wieder eine kurze Pause. Eigentlich um Bilder zu machen, aber natürlich auch um zu verschnaufen. Vom Pass hat man eine schöne Aussicht über die gesamte Gegend, von den Bergen bis zum Meer. Ich sehe wieder unzählige riesengroße Gewächshäuser in denen das Gemüse gepflanzt wird, dass bei uns im Supermarkt landet. Zwischen manchen Feldern halten direkt die großen Sattelzüge. Die werden dort direkt beladen. Mit Kartoffeln soweit ich das erkennen konnte. Auf der Rückseite des Pass herrscht starker Wind. So muss ich ziemlich langsam fahren, damit mich keine Böe von der Straße bläst. Es geht nun eigentlich kontinuierlich bergab. Hin und wieder steigt es mal kurz aber ansonsten erreiche ich gegen 14:30 Uhr die Stadt Aguilas und suche dort meine Unterkunft für die Nacht. Nachdem ich geduscht habe esse ich erst mal etwas beim Imbis um die Ecke. Ich kümmere mich um das Tagebuch und um die Routenplanung für morgen. Es sieht so aus, als würde es erneut eine lange Etappe werden. Denn entweder ich fahre durch bis nach Almeria oder ich muss schon deutlich früher Schluss machen. Nun, das werde ich morgen entscheiden, wenn ich die nächste Etappe gestartet habe und merke wie gut es läuft.